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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Streik der Arbeiter in der Parris-Textil-Fabrik - brutale Polizeiaktionen und Verletzte Über das Wochenende erreichten die Redaktion des LabourNet Germany mehrere Emails über einen Streik in der iranischen Parris-Fabrik. Die Arbeiter dieser Textil-Fabrik in Sanandadj (kurdische Stadt im West-Iran) sind seit 19. August 2006 im Streik. Mit dem Streik wollen die Arbeiter gegen die Maßnahmen und Konditionen des Arbeitgebers zur Verlängerung der Arbeitsverträge protestieren. Nach den Vorstellungen des Arbeitgebers wurde die Verlängerungsdauer der Arbeitsverträge in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gültigkeitsdauer der Arbeitsverträge der ersten Gruppe beträgt nur ein Jahr. Die Arbeitsverträge der zweiten und der dritten Gruppen laufen nach 3 Monate bzw. nach einem Monat aus. Nach zweitägigem Streik innerhalb der Fabrik setzten die Arbeiter ihren Streik vor dem Eingangstor der Fabrik fort, am 26. August 2006 haben die Arbeiter dann den Transport von zwei mit Baumwolle beladenen Lastkraftwagen in die Fabrik verhindert. Daraufhin kam es zu einer brutalen Polizeiaktion in deren Verlauf mehrere Personen verletzt wurden und zwei Personen verhaftet wurden. Diese sind mittlerweile wieder frei. Wir veröffentlichen dazu einen Bericht von der "Brutale Attacke und gewaltsames Vorgehen der Polizeispezialkräfte gegen die streikenden Arbeiter der Parris-Fabrik in Sanandadj" sowie das "Unterstützungsschreiben von diversen gewerkschaftlichen Organisationen im Iran" vom 21.08.2006 mit Hintergründen und weiteren Informationen Bilder des Streiks finden sich unter http://www.1may2006.blogfa.com/ Brutale Attacke und gewaltsames Vorgehen der Polizeispezialkräfte gegen die streikenden Arbeiter der Parris-Fabrik in Sanandadj Die Arbeiter der Parris-Fabrik in Sanandadj sind seit 19. August 2006 im Streik. Mit dem Streik wollen die Arbeiter gegen die Maßnahmen und Konditionen des Arbeitsgebers zur Verlängerung der Arbeitsverträge protestieren. Nach zweitägigem Streik innerhalb der Fabrik setzten die Arbeiter ihren Streik vor dem Eingangstor der Fabrik fort. Heute 26. August 2006 haben die Arbeiter den Transport von zwei mit Baumwolle geladenen Lastkraftwagen in die Fabrik verhindert. Durch die Vermittlung der Polizei erschien der Arbeitsgeber bei den Streikenden und versprach den Arbeitern, ihre Forderungen zu erfüllen, falls sie die Einfahrt der Lastkraftwagen in die Fabrik frei machen. Nach der Einigung der Arbeiter mit dem Arbeitsgeber machten die streikenden Arbeiter den Weg für die Einfahrt der Lastkraftwagen frei. Kurz danach kamen drei Polizeibusse an. Die Polizeispezialkräfte stürmten brutal die Streikenden und schlugen sie mit Knobel und warfen Tränengas. Zum Schutz der streikenden Arbeiter, bildeten ihre Familien und Kinder eine Kette um sie. Die Aktion der Familien hat nicht genutzt, die Polizeikräfte an ihrem barbarischen Vorgehen zu hindern. Ganz im Gegenteil wurden die Familien und Kinder der Streikenden mit Polizeiknobel niedergeschlagen. Während des Sturms der Polizei wurden mehrere Personen verletzt, die Hand eines Mädchens gebrochen und die von Arbeiter aufgeschlagene Zelten verwüstet. Anschließend wurden alle Streikenden gezwungen, zum Transfer ins Polizeirevier in die Polizeibusse einzusteigen. Während der Fahrt zum Revier gelang es den Arbeitern, die Polizeibusfahrer unter Druck zu setzen und die Busse anzuhalten. Sie stiegen aus und marschierten zu dem nahe liegenden Dorf. Die Polizei verfolget die Arbeiter bis zum Dorf, zog sich aber zurück, ins Dorf hineinzugehen. Beim Sturm der Polizeispezialkräfte wurden zwei Personen, Herr Ako Kordnasab "Journalist" und Herr Ebrahim Wakili ein Arbeiter der Schinbaf-Fabrik, der sich aus Solidaritätsgründen bei streikenden Arbeitern aufhielt, verhaftet. Quelle : Shora-Site 26. August 2006 Wir unterstützen den Streik der Arbeiter von Parris-Fabrik, bis zum Erzielen ihrer Forderungen! Die Arbeiter der Parris-Fabrik in Sanandadj(kurdisches stadt im west Iran) sind seit 19. August 2006 im Streik. Mit dem Streik wollen die Arbeiter gegen die Maßnahmen und Konditionen des Arbeitsgebers zur Verlängerung der Arbeitsverträge protestieren. Nach den Vorstellungen des Arbeitsgebers wurde die Verlängerungsdauer der Arbeitsverträge in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gültigkeitsdauer der Arbeitsverträge der ersten Gruppe beträgt nur ein Jahr. Die Arbeitsverträge der zweiten und der dritten Gruppen laufen nach 3 Monate bzw. nach einem Monat aus. Das Vorhaben des Arbeitsgebers zur Aufteilung der Arbeitsverlängerungsdauer in drei Gruppen wurde unter Berücksichtigung des Gehorsamkeitsgrads der Arbeiter ebenso ihres Bereitseins zum Protestverzicht gegen den Willen des Arbeitsgebers entworfen. Bald wird ein protestierender Arbeiter der Fabrik, Herr Behzad Sohrabi, nach dem Ablauf seines Arbeitsvertrages entlassen. Die Arbeitsverträge der weiteren Arbeiter wird nur gegen die Vorlage einer Kaution in Hohe von 2 Millionen Tumans (2000 €) als Pfand zur Vermeidung der späteren Proteste in der Fabrik verlängert. Die oben beschriebene Lage und der Erhalt einer Kaution als Voraussetzung zur Verlängerung der Arbeitsverhältnisse ist die Organisierung einer perfekten Sklaverei von der Seite des Arbeitsgebers. Der Protest gegen die harten Arbeitsbedingungen ist das unbestreitbare Recht aller Arbeiter und kein Arbeitsgeber darf seine Arbeiter durch die Entlassung oder das Verlangen einer Kaution zur Gehorsamkeit zwingen und unterdrucken. Arbeiter, Menschen mit gleichem Schicksal: Falls es heute kein Widerstand gegen solche sklavereiähnlichen Bedingungen geleistet wird, ist es denkbar, dass es sich solche Maßnahmen demnächst als Vorbild bei der Einstellung der Arbeitskräfte iranweit durchsetzen werden. Solange es nicht zu spät ist, müssen wir vereint und solidarisch den Streik der Parris-Fabrik als Protest gegen die sklavischen Bedingungen des Arbeitsgebers bei der Verlängerung der Arbeitsverträge unterstützen. Wenn es heute dem Arbeitsgeber der Parris-Fabrik gelingen kann, die Durchsetzung seiner Bedingungen den Arbeiter zu erzwingen, werden sich alle Arbeitsgeber demnächst sicherlich in allen andern Städten genauso verhalten. Hiermit unterstützen wir den Streik der Arbeiter der Parris-Fabrik und fordern die Rücknahme der oben beschriebenen Bedingungen zur Verlängerung der Arbeitsverträge und die Weiterbeschäftigung von Herrn Behzad Sohrabi. Wir rufen alle Arbeiter im ganzen Land auf, den Streik der Arbeiter der Parris-Fabrik zum Erzielen ihrer Forderungen solidarisch zu unterstützen. Gewerkschaft der Arbeiter der Busbetriebe in Teheran und Umgebung; Arbeiter der Stoffindustrie in Kurdistan; Eine Gruppe der entlassenen Arbeiter von Iran-Khodro; Arbeiter der Shahoo-Fabrik; Arbeiter der Alumin-Fabrik; Verein der Elektrik- und Metalarbeiter in Kermanschah; Komitee des 1. Mai in Sanandadj, Arbeiteraktivisten der Schora-Site 21. August 2006 |