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Updated: 18.12.2012 16:09

GurgaonWorkersNews - Workers News from the Special Exploitation Zone

Berichte von ArbeiterInnen und ihrer Kämpfe in der miserablen Boom-Stadt Gurgaon, im Süden Delhis - Entstehungsort der größten Sonderexportzone Indiens

Einen neuen Newsletter gibt es aus Indien, speziell aus der Region Gurgaon im indischen Bundesstaat Haryana. Für den aktuellen und alle weiteren Newsletter sollen im Groben und Ganzen 4 Kategorien abgedeckt werden: 1) Proletarian Experiences -Daily life stories and reports from a workers´ perspective; 2) Collective Action - Reports on proletarian struggles in the area; 3) According to Plan - General information on the development of the region, certain company policies und 4) About the Project - Up-Dates on Gurgaon Workers News. Der Newsletter erscheint in Englisch und wenn man sich auf der Startseite rechts oben, unter der Rubrik "List of Companies situated in Gurgaon" mal die Firmen anschaut, die in der Region aktiv sind, wird man schnell erkennen, dass den KollegInnen der Stoff für ihren Newsletter nicht so schnell ausgehen wird.

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Callcenter - Video new

"Callcenter Arbeiter während ihrer Zigarettenpause. Sie sprechen über ihre Arbeit, ihr Leben und die Konkurrenz mit den Callcenter-Arbeiter_innen in den USA" - meint "Callcenter Arbeiter in Gurgaon" externer Link Video englisch 2009, labournet.tv

Aus dem Leben eines Arbeiters

...ist der Beitrag "A worker’s Life" externer Link in der Ausgabe 53/2012 der Gurgaon Workers News - das, und vieles andere sind Themen dieser neuen Ausgabe.

GurgaonWorkersNews no.9/51: The struggle continues.

Towards a Workers' Organisation (Part Two) / Material on Struggle at Maruti Suzuki - GurgaonWorkersNews no.51 externer Link

Yanam - überall?

Ende Januar starb durch einen Polizeieinsatz ein Arbeiter der Regency Ceramics in Yanam, Andhra Pradesh - woraufhin die Belegschaft Feuer im Werk legte und das Management persönlich angriff, was ebenfalls zu einem Todesfall führte. Die Brisanz die heute oft in solchen Auseinandersetzungen liegt ist eines der Themen der "Gurgaon Workers News Nr 48" externer Link - die Ausgabe für März 2012.

Zwei Jahrzehnte Widerstand...

...bei den Clutch Automobilwerken in Faridabad - das ist einer der aktuellen Berichte aus der Ausgabe der "GurgaonWorkersNews 47" externer Link vom Februar 2012

Arbeiten für Puma und adidas - wahrhaft keine Freude

In der neuen Ausgabe 45 vom Dezember 2011 der Gurgaon Workers News externer Link sind unter vielem anderen auch Berichte von Arbeiterinnen und Arbeitern bei Zulieferfirmen von Puma und adidas enthalten - keine Freude, da zu arbeiten.

Der Streik bei Maruti Suzuki geht weiter

Das ist eines der Themen der Ausgabe 43 der "Gurgaon Workers News" externer Link vom 08. September 2011 - es werden aber wie immer, auch andere Kämpfe berichtet und, im angesichts der Krise, Überlegungen zur Vernetzung selbstorganisierter Arbeiterinitiativen diskutiert.

GurgaonWorkersNews Nr. 36 - März 2011 ist erschienen

Die KollegInnen schreiben in ihrem Vorwort: "Gurgaon in Haryana is pr esented as the shining India , a symbol of capitalist success promising a better life for everyone behind the gateway of development. At a first glance the office towers and shopping malls reflect this chimera and even the facades of the garment factories look like three star hotels. Behind the facade, behind the factory walls and in the side streets of the industrial areas thousands of workers keep the rat-race going, producing cars and scooters for the middle-classes which end up in the traffic jam on the new highway between Delhi and Gurgaon. Thousands of young proletarianised middle class people lose time, energy and academic aspirations on night-shifts in call centres, selling loan schemes to working-class people in the US or pre-paid electricity schemes to the poor in the UK . Next door, thousands of rural-migrant workers up-rooted by the rural crisis stitch and sew for export, competing with their angry brothers and sisters in Bangladesh or Vietnam . And the rat-race will not stop; on the outskirts of Gurgaon, new industrial zones turn soil into over-capacities. The following newsletter documents some of the developments in and around this miserable boom region..." Die (englische) Ausgabe des Gurgaon Workers Newsletters vom März 2011 externer Link pdf-Datei

GurgaonWorkers News - Workers News from the Special Exploitation Zone - Februar 2011

Der (englische) Newsletter aus Indien, speziell aus der Region Gurgaon im indischen Bundesstaat Haryana, Nr. 35 vom Februar 2011 ist erschienen externer Link

Nano. Der Tata-Volkswagen, mit Blut gebaut...

...so lautet die Überschrift eines der zahlreichen Beiträge in der neuen Ausgabe der "Gurgaon Workers News Nummer 34" externer Link vom Januar 2011, das in diesem Bericht über die Bundesstaatsgrenzen hinwegschaut.

Hightech und Sweatshops...

...sind zwei zusammengehörige Bestandteile der Suzuki-Produktion. Wie das funktioniert und was das für die jeweils Beschäftigten bedeutet ist eines der Themen in der Ausgabe "Gurgaon Workers News - Newsletter 33" externer Link vom Dezember 2010

GurgaonWorkersNews 32 vom November 2010

Der Newsletter Nr. 32 (Englisch) externer Link

Zukunftsaussichten in Indien

Gespräche mit sieben jungen ArbeiterInnen aus der Region Gurgaon - die neue Generation indischer ArbeiterInnen erhebt ihre Stimme - in der Ausgabe 31 vom Oktober 2010 der Gurgaon Workers News externer Link.

Streiks der TextilarbeiterInnen in Gurgaon und Delhi...

...sind ein Schwerpunkte der neuesten Ausgabe (Nummer 30) der Gurgaon Workers News externer Link vom 26. August 2010. Aber auch die Situation in den zahllosen Call Centern der Region etwa, sowie die (bei heutigen kommerziellen Sportevents weltweit üblichen) Geschäftemachereien und Säuberungen anläßlich der Commonwealth-Spiele sind Gegenstand ausführlicher Berichte.-

Die Zahl der Arbeiterkämpfe nimmt inflationäre Ausmaße an...

Das ist einer der Titel der Berichte, die in der neuen Ausgabe - die Nr 26 vom 20. Mai 2010 - der Gurgaon Workers News externer Link zusammengestellt sind, mit einer wahrhaft ständig anwachsenden Zahl von Streikberichten, aber auch über Straßenblockaden in Arbeitervierteln und vielfältigen anderen aktuellen Widerstandsformen.

Newsletter 24 (April 2010)

Darin u.a.: “In the Spiral of Inflation / Reports from Gurgaon Metal and Textile Factories”; “What Are You/We Doing / Proletarian Autobiography”; “First Lock-Out, then Scientological Brain-Wash: Up-Date on Denso Car-Parts Factory and on Strike at Groz Tool Factory, Gurgaon “; “Warfare against the Huts, Gated Peace for the Palaces / Note on Slum Raids and Fires in Gurgaon “; “Organising Workers Collectivities / Proposal by Faridabad Majdoor Samachar”… “ Der englischsprachige Newsletter Nr. 24 externer Link

Wirtschaftswunder, Hungersnot?

Während weltweit Indiens ökonomischer Aufbruch in den bürgerlichen Medien je nach Sachlage gefeiert oder gefürchtet wird, wird in den Häusern der indischen Bevölkerung darüber diskutiert, das eine Hungersnot heute nicht so schlimm werden könne wie jene der 1870er und 1890er Jahre...Warum? Weil die Preise für Nahrungsmittel explodieren, und jene für Nahverkehr auch, nachzulesen in der Ausgabe 23, März 2010 der Gurgaon Workers news externer Link zusammen etwa mit Meldungen über neue Streiks in den Zulieferbetrieben der Autoindustrie.

Automobilzuliefererstreik auch in Gurgaon

In der neuen Ausgabe der Gurgaon Workers News, Nummer 22 vom Januar 2010 externer Link wird unter vielem anderen aus der Region auch über einen zweitägigen Streik beim Autozulieferer Napino (mit der japanischen Industrie verbunden) - rund 900 Kollegen traten in den Streik, weil einer von ihnen öffentlich gedemütigt wurde - und stellten bei diesem Anlaß gleich einen Forderungskatalog auf. Dies ist ein weiterer einer ganzen Reihe von Streiks in der Branche, der wegen des Anlaßes besonders bemerkenswert ist, wie auch aufgrund der Tatsache, dass die Belegschaft nicht gewerkschaftlich organisiert ist.

Auto-Zulieferer in Indien wochen lang bestreikt - gewerkschaftliche Reaktionen auch in den USA...

Gurgaon ist neben anderen Bedeutungen auch das wichtigste Zentrum der indischen Autoindustrie. Bis Ende Oktober wurde große Zulieferer wochenlang bestreikt, sunbeam, Rico und Delphi etwa, insgesamt streikten über 80.000 Arbeiter. Was unter heutigen Bedingungen beispielsweise Kurzarbeit für einige Auto-Werke in den USA bedeutet. Worauf die UAW dort nicht etwa mit Solidaritätsbekundungen irgendeiner Art aufwartete, sondern mit massiver Kritik daran, die Zulieferunternehmen in derart unsichere Gegenden zu verlegen...Auf der anderen Seite waren an dieser Streikbewegung in einem größeren Werk die 90% Zeitarbeiter der 2.500 Beschäftigten aktiv - die Gewerkschaft, die nur die fest angestellten Arbeiter vertritt hatte nicht nur schon einen Vertrag unterzeichnet, sondern wandte sich auch gegen den Streik, weil dieser die Arbeitsplätze gefährde...Dies und noch viel mehr in den "GurgaonWorkersNews no.9/21" externer Link vom 4. November 2009. Siehe dazu auch: Die heftigen sozialen Auseinandersetzungen gerade bei den Automobilzulieferern haben auch dazu geführt, dass nunmehr in den bürgerlichen Medien der Untergang des (na ja, Abendland ist es sicher nicht) Wirtschaftsaufschwungs an die Wand gemalt wird, wie es etwa in dem Bericht "The Gurgaon Workers' Fight to Unite" externer Link von KP Kumar am 5. November 2009 bei Business India geschieht, wo ziemlich deutlich wird, dass ein Hauptgrund der Auseinandersetzung es ist, dass die so heiss begehrten ausländischen Investoren nun absolut keine gewerkschaftliche Organisation "ihrer Arbeitskräfte" wünschen...

Gurgaon Workers News - Newsletter 20 erschienen

Gurgaon Workers News - Newsletter 20 vom 13. September 2009 ist soeben erschienen: Schwerpunkte dabei sind Berichte über die Art und Weise, wie sich vor allem junge Textilarbeiter an Auseinandersetzungen beteiligen - und die mörderischen Folgen moderner bürgerlicher Stadtplanung, der ein Feuer im Slum so unrecht nicht ist. Die Nummer 20 der Gurgaonworkers News externer Link ist komplett auf der eigenen homepage.

Working Paper: Current crisis regime and impact on class struggle in India

"The following is an invitation for further debate. We hope that this overview of the development of crisis in India will be refined, sharpened and widened by your response. So far it has been based on literary research and some recent experiences of living in Gurgaon and working with political groups around Delhi / Gurgaon/ Faridabad ." Ein Arbeitspapier zur Krise in Indien bei den GurgaonWorkersNews vom 01.02.2009 externer Link

Gurgaon Workers News - Newsletter 14 - November 2008 ist erschienen

Gurgaon Workers News - Newsletter 14Aus der Novemberausgabe: externer Link
Berichte von ArbeiterInnen aus Fabriken in Gurgaon und Faridabad.
Die Berichte wurden im August 2008 von GenossInnen der Arbeiterzeitung Faridabad Majdoor Samaachaar gesammelt und veröffentlicht. Speziell der Bericht eines Arbeiters des multi-nationalen Schuhherstellers Bata zeigt deutlich, dass Unternehmer weltweit sehr ähnliche Massnahmen ergreifen um ArbeiterInnenkollektivität innerhalb der Fabrik zu untergraben. Die Berichte stammen von: Bata (Schuhe); DS Buhin (Automobilzulieferer); Eastern Medikit (medizinisches Equipment); Gaurav International (Textil); Grafty Export (Textil); Hari Om Precision Tools (Maschinenbau); Kanchan International (Textil); KRF; Lara Export (Textil); Neolight; Premium Security; Sanden Vikas (Automobilzulieferer); Spark (Textil); SPL Industries (Textil); Sundari Export (Textil)"
Weiterer kurzer und wilder Streik bei Hero Honda
Nach den wilden Streiks von LeiharbeiterInnen und Befristeten bei Hero Honda im Mai 2008 und bei Honda (HMSI) im September 2008 jetzt ein weiterer eintägiger Sitzstreik bei Indiens größtem Zweiradhersteller. Der Streik passierte vor den indien-weiten Ankündigung der Autoindustrie massenhaft LeiharbeiterInnen zu entlassen, so. z.B. im LKW-Werk von Tata in Jamshedpur, wo im Oktober 700 LeiharbeiterInnen auf die Straße gesetzt wurden.
Eine andere Sicht auf den Vorfall bei Graziano Transmissioni
Während einer Arbeiterversammlung wurde der Fabrikmanager eines Automobilzulieferers getötet. Eine Zusammenfassung von zwei 'chronologischeren Artikeln' zum Vorfall und eine politischer Vergleich zu den Polizeiangriffen auf die ArbeiterInnen von Honda HMSI im Sommer 2005 - den Zusammenhang zwischen repräsentativer bzw. gewerkschaftlicher Aktion und Repression.
Call Center Gewerkschaft online?
Kurze Notiz zur Praxis der BPO Union in Gurgaon, dem Versuch einer non-konfrontativen Online-Gewerkschaft.
Die globale Krise trifft Gurgaon
Der Bau Indiens größter Shopping-Mall wurde erstmal auf Eis gelegt, die Bauarbeiten an Indiens größter Sonder Export Zone auf Grund der einbrechenden Exportzahlen noch nicht begonnen. Im Frühherbst waren in Delhis Industriegürtel zehn Bauern auf einer Demo für höhere Entschädigungen erschossen worden. Das Land wurde für SEZs gekauft, die heute wegen der Krise verramscht werden. Die lokale Exporttextilindustrie spricht von zukünftigen Massenentlassungen, die US-Banken entlassen die ausgelagerten Call Center ArbeiterInnen und die lokale Autoindustrie sieht sich mit Kreditproblemen konfrontiert.
Zusammenfassung einer Studie zur Textilexportindustrie
Die Studie wurde im März 2007 veröffentlicht und gibt einen Überblick über Produktionskosten/Profit-Verteilung, Aufteilung von Arbeitskraft und Löhnen in den verschiedenen Produktionsabteilungen der Textilfabriken und den gesteigerten Maschineneinsatz.

GurgaonWorkersNews Nr.13 - Oktober 2008 ist erschienen

Aus der Oktober 2008 Ausgabe externer Link: Gated Communities, Selbstkasernierung und repressive soziale Paranoia der oberen Mittelschichten
Angesichts der zunehmenden räumlichen Konzentration von Reichtum und Armut, von Aufstiegschancen und sozialem Abstieg sind soziale Privilegien eng verbunden mit Gefühlen von Bedrohung - nicht unbegründet, wie die aktuellen Vorkommnisse in NOIDA (siehe unten) zeigen. In diesem Sinne ist Gurgaon eine Landschaft der Massenpsychose, mit Schosshunderestaurants neben unterernährten BauarbeiterInnenfamilien und 3-Zimmer Appartments, die 2.500 Jahreslöhne eines davor wartenden Riksha-Fahrers kosten. Die gesichtslose Gewalt der Ausbeutung - das Fliessband, die Exportmarktentwicklung und Immobilienpreise - muss sich einen körperlichen Ausdruck suchen: die managende Mittelschicht, die gezwungen ist, in engem Kontakt mit den Ausgebeuteten zu leben und zu arbeiten. Einige Artikelausschnitte zur daraus resultierenden urbanen Aufrüstung: gesicherte Wohnanlagen, massenhafte Ausweitung von Video-Überwachung, zunehmende Repression und Vernachlässigung in Gurgaons Knast.
Zehn Bauarbeiter sterben nach Unfall in Gurgaon
Die schaffende Kraft und unmittelbare Opfer des lokalen Baubetriebs sind die BauarbeiterInnen. In Zeiten der Kreditklemme im Immobiliensektor - siehe Artikel zur Immobilienkrise - müssen die Baufirmen an allen Ecken sparen. Im September kostete dies zehn Bauarbeiter das Leben. Zehn Tote, von denen die Zeitungen berichteten.
Kurzer Bericht eines Arbeiters bei Orient Fan - Hauptabnehmer Wal Mart
Die Fabrik liegt im benachbarten Faridabad. Wenn der jährliche Besuch des Abgeordneten von Wal Mart ansteht, werden die LeiharbeiterInnen an diesem Tag aus der Fabrik verbannt. Sie existieren offiziell nicht und müssen daher unsichtbar bleiben. Im letzten Jahr wurden 200.000 Ventilatoren für Wal Mart produziert, in 12-Stunden-Schichten.
Weitere Liste von Kurzberichten aus Fabriken in Gurgaon: Es berichten ArbeiterInnen von Achiever Creation (Textilexport), Elite Medical (medizinisches Equipment), Radnik Export (Textilexport), Rolex Auto (Autoteile), Viva Global (Textilexport) über Löhne und Arbeitszeiten.
Wilder Sitzstreik bei Honda HMSI im September
Kurze Zeitungsnotiz zu einem weiteren wilden Streik von LeiharbeiterInnen in der erst vor sieben Jahren auf grüner Wiese errichteten Motorrad-Fabrik. Rund 1,500 ArbeiterInnen legten die Arbeit nieder, nachdem ein Manager angeblich einen Arbeiter während der Nachtschicht geschlagen hatte.
Auto-ArbeiterInnen erschlagen Fabrikleiter nach wildem Streik und Entlassungen
Zwei Wochen nach dem wilden Streik bei Honda endete ein Streik bei einem im Nachbar-Industrieviertel gelegenen Autozulieferers (Graziano Transmissioni - Italien) blutig. Die ArbeiterInnen hatten höhere Löhne gefordert, das Management reagierte mit Entlassung von mehreren hundert ArbeiterInnen, bei einer Protestversammlung wurde der Fabrikleiter unter unbekannten Umständen getötet. Rund 130 ArbeiterInnen wurden verhaftet, 60 wegen Mordes angeklagt.
Die blutige Krise des Immobiliensektors
Während eines Protestmarsches von Bauern im benachbarten NOIDA für höhere Entschädigungen für verkauftes Land werden im August 2008 mehrere Demonstranten erschossen. Die Proteste stehen im Zusammenhang des vergangenen Booms und der aktuellen Krise des lokalen Immobiliensektors: steigende Zinssätze, Einbruch der US-Wirtschaft, steigende Preise für Baumaterial. Einer der Hauptanziehungssektoren für ausländische Finanzflüsse ist blockiert. Die steigende Inflation und die steigende Unruhe bei der verarmten urbanen Bevölkerung schafft zusätzlichen Druck. Der Staat weiss, dass es zu Funkenflug, auslösenden Momenten, Kettenreaktionen kommen kann - und sei es durch Bauernproteste in metropolitanen Satellitenstädten.
Ein kurzer Blick auf die Situation des Call Center Sektors in Gurgaon
Im August 2008 verkünden die Zeitungen Massenentlassungen in einer von Indiens Hauptstädten für IT und Call Center Industrie. In Gurgaon arbeiten mehr als 150.000 ArbeiterInnen unter dem Head-Set, telefonieren hauptsächlich für den US-Markt. Dieser kriselt und wirft Schatten und Entlassungswellen über den Ozean. Einige Zusammenfassungen: Unternehmensverbände gründen Schwarze Listen, um hohe Arbeitskräftefluktuationen zu verhindern; Call Center Taxis töten jeden Monat Dutzende auf Gurgaon-Delhis Straßen, die Fahrer müssen schneller und länger fahren, um die Kosten zu senken; Gender und Call Center und wie eine neue Kaste entsteht.
Lokale Energiekrise und Destruktivkräfte
Maschinen müssen 24 Stunden durchlaufen, nicht zu machen bei häufigen Zusammenbrüchen des lokalen Stromnetzes. Suzukis Autofabrik hat ein eigenes Kraftwerk, alle Fabriken eigene Dieselgeneratoren. Im Industriegürtel um Delhi werden jedes Jahr 350.000.000 Liter Diesel in Stromgeneratoren der Industrie verbrannt, die steigenden Dieselpreise treffen hart, die Treibstoffkosten belaufen sich auf den Jahreslohn von 430.000 ArbeiterInnen, rund 14.000.000.000 Rupies. Dazu kommen die Generatoren der Shopping Malls, Büros, Wohnanlagen. Nur gut, dass die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) ihre Zentrale für Carbon Trade in Gurgaon eröffnet hat: damit RWE in Deutschland dank grüner Aktien aus Indien mehr CO2 erzeugen darf.

Gurgaon Workers Newsletter 12 (August 2008): Über den Widerstand gegen die Sonderexportzone, über Streikerfahrungen

Unter vielem anderen enthält die deutsche Zusammenfassung (Links zum ausführlichen englischen Original sowie zu einem Gurgaon-Spezial von Wildcat auf der GWN-Seite): "Juli 2008 in Gurgaon: 1.500 Bullen sichern den ersten Bauabschnitt der Umrandungsmauer die neuen SonderExportZone - Eine Zusammenfassung von Zeitungsausschnitten über den Entstehungsprozess Indiens grösster SEZ. Der Widerstand gegen die SEZ ist widersprüchlich: zum einen werden 'illegale Siedlungen' plattgemacht, hier trifft der Bau die arme Bevölkerung. Den offiziellen Widerstand organisieren landbesitzende Mittelbauern, die höhere Preise für das zu verkaufende Land erzielen wollen. Im Laufe dieser ersten Bauaktion entstehen stundenlange Staus auf Indiens modernster Autobahn, dem National Highway 8, in erster Linie als Folge von Polizeiaktionen gegen mögliche Blockaden des Highways" . Die "GurgaonWorkersNews 12 - August 2008" externer Link vom 21. August 2008

Gurgaon Workers News - Newsletter 11 vom Mai 2008 ist erschienen

In der Mai-Ausgabe externer Link: Bericht von Lehrerinnen aus Delhi/Gurgaon -Gurgaon Workers News Kurzer Brief einer Lehrerin an die Faridabad Arbeiternachrichten (FMS) über Lohn und Arbeitszeiten in lokalen Schulen. Die jungen Lehrerinnen verdienen zwischen 800 und 2.500 Rupies im Monat, der Mindestlohn für ProduktionshelferInnen liegt aktuell bei 3.510 Rupies.
Anmache - Eine Textilarbeiterin berichtet von ihren Erfahrungen bei Gaurav International in Gurgaon. Nachdem sie sich gegen Anmachen seitens eines Vorarbeiters gewehrt hatte wurde sie entlassen. Gaurav International beliefert US-Firmen, u.a. GAP und Walmarts.
Weitere lange Liste von Kurzberichten aus verschiedenen Fabriken Gurgaons - Aus den Kurzberichten vom Januar und Februar 2008 wird deutlich, dass in den wenigsten Fabriken die aktuellen arbeitsrechtlichen Standards eingehalten werden. Der Grossteil der Berichte stammt von ArbeiterInnen aus Textil-Exportfabriken.
Wilder Streik von befristeten ArbeiterInnen beim internationalen Konzern Eastern Medikit, Dezember 2007: Rund 3.000 befristete ArbeiterInnen in den vier Fabriken des Herstellers von Einwegspritzen und anderem medizinischen Zubehör legten am 18.Dezember 2007 die Arbeit nieder. Die anrückenden Bullen forderten die Streikenden auf die Fabriken zu verlassen, was diese verweigerten. Ihre Forderung: Bezahlung der Novemberlöhne.
Bullenangriff auf streikende befristete ArbeiterInnen des Autozulieferers Automax, April 2008:Hunderte von ArbeiterInnen des Autoteileherstellers Automax streikten für Festeinstellungen. Ihre Demo stoppte vor der Fabrik der Motorradfabrik Honda Motorcycles and Scooters India, wo sie von den Bullen angegriffen wurde.
Proteste von Call Center ArbeiterInnen gegen Entlassungen, Dezember 2007 und März 2008: Die vereinzelten Proteste von Call Center ArbeiterInnen in Gurgaon - Indiens grösstem Ballungsgebiet von Telefonierfabriken - gehen weiter. Im Fall des Protests bei Voicecraft "musste die Polizei eingreifen, um eine Krise zu vereiteln". Die Proteste gegen unangekündigte Entlassungen und Nichtzahlung des Lohns geschehen in unmittelbarer räumlicher Nähe zu den (Textil-) Fabriken, wo sich IndustriearbeiterInnen mit ähnlichen Situationen konfrontieren müssen. Zwischen der (klassenkulturellen) Herkunft der beiden Gruppen von ArbeiterInnen liegen Welten, dennoch enthält die Situation sozialen Sprengstoff für die Zusammensetzung einer neuen Klassenbewegung.
Abrisskommandos gegen DorfbewohnerInnen, April 2008: Unter dem Schutz von 100 Bullen wurden rund 50 Häuser in zwei Dörfern Gurgaons abgerissen, laut Sprechern der staatlicher Entwicklungsgesellschaft für 'industrielle Zwecke'.
Hunde Restaurant in Gurgaon eröffnet: Hier geht es weniger um Sensation oder Moral, vielmehr um den ignoranten Todeswunsch der herrschenden Klasse: während sich Hungerunruhen um den Globus jagen, die Nahrungsmittelpreise auch in Gurgaon steigen eröffnen die Neureichen eine Hunderestaurant in unmittelbarer Nähe der Slums und Industriegebiete. Die nicht-vegetarische Suppe für den Schosshund kostet sieben mal mehr als das Essensgeld, dass TextilarbeiterInnen gezahlt wird, damit sie nach der zwölf Stundenschicht noch für weitere Stunden im Betrieb gehalten werden können.

Gurgaon Workers News - Newsletter 10 vom April 2008 ist erschienen

In der April-Ausgabe externer Link: "Kurzberichte zu Lohn- und Arbeitsbedingungen aus über 40 Unternehmen Gurgaons: Die meisten dieser Kurzberichte von ArbeiterInnen zeigen vor allem, dass die offiziellen arbeitsrechtlichen Mindeststandards Papiertiger sind. Die Berichte wurden im Herbst 2007 in den von Textilexportfabriken dominierten Industriegebieten gesammelt und in der Faridabad Majdoor Samaachaar (Faridabad Arbeiternachrichten) auf Hindi veröffentlicht und an ArbeiterInnen weiterverteilt.";
"Arbeitsunfall, kein Zufall! Ein von Dheer Internationals in Gurgaon beschäftigter Arbeiter berichtet wie ihn das Unternehmen nach seinem Arbeitsunfall im Herbst 2007 (nicht) behandelt hat.", Geschichte von einem Automobilarbeiter bei Motherson Sumi Systems: Der aktuelle Bericht kommt aus einer anderen Fabrik des Unternehmens im benachbarten Noida, wo viele junge Arbeiterinnen in der Kabelbaum-Montage beschäftigt und regelmässig zu 24-Stunden-Schichten gezwungen werden. Das internationale Regime der Automobilzulieferer streckt seine Produktionsketten in die Industriegürtel Delhis aus: im Januar 2008 schloß Motherson ein Joint-Venture mit der FIAT-Tochter Magneti Marelli.";
"Spontane Streiks zur Durchsetzung des Mindestlohns, September und Oktober 2007: Die Serie von bereits in GurgaonWorkersNews Nr.9 dokumentierten spontanen Arbeitsniederlegungen geht weiter. Das Beispiel der Streiks bei Alpia Paramounts zeigt deutlich, wie lokale Polizei und Unternehmensleitung zusammenarbeiten, um die Unruhe der ArbeiterInnen durch individuelle Repression zu brechen. Der Kampf bei Oswal Electricals ist ein Beweis dafür, dass sich die ArbeiterInnen in der Auto-Industrie mächtig genug fühlen, um kollektiv der Arbeit fernzubleiben und dadurch gegen Nichtzahlung des Mindestlohns zu protestieren. Die Beschäftigten des Textilexportunternehmens Birla VXL müssen an einer anderen Front kämpfen: wie viele andere Textilunternehmen der Region versucht Birla unter dem Druck des aktuellen Markteinbruchs die Fabrikarbeitskraft zu reduzieren.";
"Kurze Zeitungsnotiz zur Strassenblockade gegen Stromausfälle: Strom für die Hütten, Krieg den Eispalästen: März 2008: Nach einem zweitägigen Stromausfall blockieren die proletarischen BewohnerInnen des Industriedorfs Damdama aus Protest die Gurgaon-Sohna Bundesstraße. Zur gleichen Zeit sind 250 Armee-Tankwagen in Gurgaon unterwegs, um einen Tropfen auf den akuten Wassermangel zu geben. BewohnerInnen eines Dorfs in Gurgaon zweigen Wasser aus Versorgungskanal ab und werden von der herrschenden Presse als Schuldige für den Wassermangel dargestellt - nicht die Industrie oder die Golfplätze der Reichen. Während die proletarische Bevölkerung unter der Hitze leidet- all jene, die unter freiem Himmel arbeiten oder in stickigen Fabriken ohne Klimaanlagen - erfreuen sich die neureichen Schichten in unmittelbarer Nähe daran, mit ihrer Stromverschwendung zu prahlen: u.a. in dem sie den Klassenunterschied öffentlich durch Temperaturunterschied zur Schau stellen. "Gurgaon wird zum ersten indischen Standort der 'Eis-Bar', wo alles - vom Mobiliar bis zum Geschirr - aus Eis besteht" (Hindustan Times, März 2008).";
"Kurzer Up-Date zum medizinisch-industriellen Komplex in Gurgaon: Der Gurgaon 'Bodyshop' bietet alles, was Herz und Nieren des internationalen Biotech-Markts begehren, angefangen von Spenderorganen migrantischer ArbeiterInnen (siehe GurgaonWorkersNews Nr.9) bis zu hochqualifizierten Arbeitskräften zu Billiglöhnen, z.B. im staatlichen NATIONAL BRAIN RESEARCH CENTRE in Manesar (Gurgaon). Ein kurzer Blick auf die Löhne der WissenschaftlerInnen und LaborarbeiterInnen.";
"Neues Video auf der Web-Site: Ein Freund hat einen kurzen Clip geschickt: er zeigt die Zufahrtsstrasse zu einem der größeren Industriegebiete und die ArbeiterInnen auf ihrem Weg zu Frühschicht. Auf dem Hintergrund der aktuellen Berichte aus diesem Industriegebiet (Udyog Vihar Phase I) können wir uns sowohl das individuelle Elend, als auch die enormen Potentiale kollektiver Unruhe vorstellen."

Gurgaon Workers Newsletter #9 vom Februar 2008 ist erschienen

Der Nieren-SkandalDarin u.a.: "Der Nieren-Skandal: In einer privaten Klinik Gurgaons wurden in den letzten acht Jahren 500 Nieren von WanderarbeiterInnen und verarmten Bauern für den internationalen Organhandel entfernt. Kurzer Bericht zum medizinisch-industriellen Komplex in Gurgaon."; "Massenendlassungen im Textil-Exportsektor: Im Herbst 2007 sind mehrere zehntausend TextilarbeiterInnen der Export-Fabriken Gurgaons gefeuert worden. Offizieller Grund ist das Einknicken der Exportzahlen auf Grund der starken Rupie. Berichte aus einigen Fabriken."; "Der Nieren-Skandal: In einer privaten Klinik Gurgaons wurden in den letzten acht Jahren 500 Nieren von WanderarbeiterInnen und verarmten Bauern für den internationalen Organhandel entfernt. Kurzer Bericht zum medizinisch-industriellen Komplex in Gurgaon."; "Razzien gegen 'illegale' ArbeiterInnen: Kurze Pressenotiz zu Polizei-Razzien gegen 'illegale' ArbeiterInnen in Gurgaon."; "Spontane Streiks setzen Mindestlohn durch Während die ArbeiterInnen des Textilsektors mit Massenentlassungen konfrontiert sind, versuchen ArbeiterInnen der Autozulieferer und anderer Metallbetriebe durch spontane Arbeitsniederlegungen die Zahlung des Mindestlohns durchzusetzen, z.T erfolgreich. Berichte von ArbeiterInnen aus verschiedenen Unternehmen."; "Neuigkeiten von Fashion Express: Die Fashion Express Fabrik in Gurgaon wurde im April 2007 von den ArbeiterInnen kurzzeitig besetzt, jetzt sehen sie sich mit der Schliessung der Fabrik konfrontiert."; "Presseschau zur entstehenden SEZ: In Gurgaon entsteht Asiens grösste zusammenhängende Sonder-Export-Zone. Zusammenfassung einiger Zeitungsmeldungen." Die Homepage mit dem aktuellen Newsletter externer Link

Gurgaon Workers Newsletter #7 ist erschienen

Der siebte Newsletter aus Gurgaon, Indien, liefert vor allem eine Zusammenfassung zur Situation bei Honda HMSI. Im Juli 2005 wurde eine Demonstration von Honda-ArbeiterInnen von der Polizei brutal zerschlagen. Dies sollte ein Zeichen an alle ArbeiterInnen in der Region sein, von den AutomobilarbeiterInnen bis zu den Beschäftigten der Textil-Exportindustrie: wer Ansprüche anmeldet, muss mit Repression rechnen. Nach der Aussperrung im Sommer 2005 wurde eine Gewerkschaft vom Honda-Management anerkannt, diese vertritt aber nur die festangestellten ArbeiterInnen. In den letzten zwei Jahren sind die LeiharbeiterInnen zur Mehrheit im Betrieb geworden und erheben jetzt eigene Ansprüche, z.B. während des wilden Streiks Ende 2006... Mehr in englischer Fassung. Darin u.a.:" Proletarian Experiences - Daily life stories and reports from a workers' perspective"; "Collective Action - Reports on proletarian struggles in the area"; "According to Plan - General information on the development of the region and on certain company policies."; "About the Project - Updates on Gurgaon Workers News" Zur (englischen) Ausgabe Nr.7 externer Link

Gurgaon Workers Newsletter #6 ist erschienen

Gurgaon Workers News No.6 (August 2007) externer Link Darin u.a.:Proletarian Experiences - Daily life stories and reports from a workers' perspective"; "" Delphi - Automobile Boom and Crisis against the workers", Local Automobile Industry, Part Six".

siehe auch
Die Homepage: Gurgaon Workers News mit allen Newslettern externer Link

Gurgaon, Indien: Neue Stadt, neues Glück - neue Kämpfe? externer Link Deutschsprachige Materialsammlung von Gurgaon Workers News

Gurgaon, Indien: Neue Stadt, neues Glück - neue Kämpfe?


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