Taube
Ohren. Der Leiter der Rettungsstelle quittiert den Dienst
Artikel
von Fabian Sänger
(Übersetzung der Zitate: Harry Ladis) in Jungle World vom 11.
August 2004. Aus dem Text: „Mindestens 13, vermutlich
aber mehr Bauarbeiter haben auf den griechischen Baustellen für
die Olympiade ihr Leben gelassen. Gründe dafür sind der
Zeitdruck und katastrophale Zustände vor Ort. Der Medizinprofessor
Ioannis Papadopoulos von der Universität Athen war von 1996
bis Mitte 2004 Leiter der Präventionsabteilung des nationalen
Rettungsdienstes. Weil trotz seiner Interventionen die schweren
Sicherheitsmängel auf den Baustellen nicht beseitigt wurden,
quittierte er im Sommer den Dienst und schloss sich der Anti-Olympia-Kampagne
an. In einem Film des Videokollektivs Kinimatografos mit dem Titel
»Die Flamme löschen« erzählt der Professor,
was ihn zu diesen Konsequenzen bewogen hat. (…) Der Grund
für das Desinteresse der Verantwortlichen, glaubt er, war wohl
die Tatsache, dass 70 Prozent der Arbeitnehmer Migranten waren,
oftmals illegal beschäftigte, unausgebildete billige Arbeitskräfte.
Der Mediziner ließ nicht locker, und in diesem Sommer besuchte
er erneut die Baustellen im olympischen Dorf. »Nach unserem
kritischen Bericht ließ man uns nicht mehr hinein, darum mussten
wir uns mit einer Gewerkschaftsgruppe auf das Gelände mogeln.
Trotzdem versuchte ein privater Sicherheitsdienst, uns zu verjagen.
Alles war nach unserem letzten Besuch, sechs Monate zuvor, gleich
geblieben, es gab nicht eine Verbesserung.«…“
Anti-Olympics Rally Honors Dead Workers
“Anti-Olympics protesters gathered in central
Athens Tuesday to hold an open-air memorial service for 13 workers
killed during round-the-clock construction of venues for the games.
About 500 demonstrators stood in silence as the names of the workers
were read out and olive wreaths placed on 13 crosses erected outside
Greece's parliament three days before the games' start. "We
have paid for the Olympic games in blood," said Andreas Zazopoulos,
head of the Communist-backed Greek Construction Workers Union. "All
the money spent on the games means our children and grandchildren
will have fewer benefits and will be worse off." (...) Amnesty
International, the human rights watchdog, said the Olympic death
toll could be as high as 40. The late surge of Olympic construction
has also raised questions about the future of more than 10,000 immigrant
workers _ mostly from neighboring Albania _ whose contracts are
now up….” Bericht
bei Asia News vom 11.8.04
Für Olympia in den Tod
„In zwei Jahren mindestens dreizehn Tote
bei Unfällen auf Olympiabaustellen. Weniger als hundert Tage
vor Beginn der Olympischen Spiele hat Griechenland schon einen allerdings
makaberen Weltrekord zu verzeichnen. Auf den Baustellen für
das Olympische Dorf und die Olympischen Sportstätten verloren
mindestens dreizehn Arbeiter ihr Leben bei Arbeitsunfällen.
Im Vergleich dazu: Bei den Bauarbeiten für die Olympischen
Spiele in Sydney verlor ein Arbeiter sein Leben…“
Artikel
von Heike Schrader bei telepolis vom 14.05.2004
Olympischer Friedhof
Auf den Baustellen fließt Blut. Vor allem Migranten
arbeiten unter schlimmen Bedingungen, um Griechenland fit für
Olympia zu machen. Artikel
von von Harry Ladis, Thessaloniki, in Jungle World
vom 28. April 2004
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