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Updated: 18.12.2012 15:51
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Zwei Tote werfen Schatten auf Vorzeigeprojekt des Goldgiganten Newmont

Auf dem Weg in die Nachbargemeinde sind am letzten Sonntag zwei Männer in den für newmont gestauten Wassern ertrunken - ein weiterer Grund, den beantragten Kredit für Newmont zu verweigern, so lautet der Tenor der Presseerklärung von FIAN vom 16. Oktober 2005.

Zwei Tote werfen Schatten auf Vorzeigeprojekt des Goldgiganten Newmont

FIAN fordert deutsche Regierung auf, dem beantragten Weltbankkredit nicht zuzustimmen

FIAN ist entsetzt über den Tod von Kofi Agyekum (29) und Yaw Frimpong (30). Die beiden Männer ertranken am heutigen Sonntag im Fluss Subri, der für die Ahafo-Goldmine des amerikanischen Unternehmens Newmont aufgestaut wurde. Die beiden Männer aus der Gemeinde Dokyikrom waren auf dem Weg in Nachbargemeinden. Da die Gemeinde durch den Staudamm abgeschnitten ist, mussten sie einen sieben Kilometer langen ungeschützten Fußweg längs des aufgestauten Wassers benutzen. Nach einem Sturz in das Wasser konnten sie sich nicht retten.

Bei einem Besuch vor Ort im September 2005 hatten Vertreterinnen der FIAN Goldkampagne negative Auswirkungen der Mine dokumentiert, in der ab Mitte 2006 im Tagebau Gold abgebaut werden soll. Durch die Aufstauung des Flusses haben nach Angaben des Unternehmens 40 Familien den Zugang zu Trinkwasser verloren. Die Strasse zur Gemeinde Dokyikrom wurde überschwemmt.

Die vom Staudamm betroffenen Familien haben sich mehrmals mit der Bitte um Umsiedlung an Newmont gewandt. "Newmont hat den Familien weder das Angebot der Umsiedlung gemacht, noch dafür Sorge getragen, dass die Familien über sichere Wege verfügen. Damit ist das Unternehmen direkt verantwortlich für den Tod von Kofi Agyekum und Yaw Frimpong. FIAN erwartet von Newmont, diese Verantwortung anzuerkennen und der Forderung der Familien nach Umsiedlung nachzukommen", sagt Ute Hausmann, Goldexpertin bei FIAN.

Newmont ist das weltweit größte Goldunternehmen. Die Ahafo-Goldmine ist die erste Mine des Unternehmens in Ghana und soll das Vorzeigeprojekt des Unternehmens werden. Nach firmeneigenen Angaben verlieren etwa 10,000 Personen ihre Lebensgrundlage, da die Kleinbauernfamilien von dem Land abhängen, das im Dezember 2003 dem Unternehmen übertragen wurde. Die ausgezahlten Entschädigungen sind nach Bewertung ghanaischer Organisationen wie der Wassa Association of Communities affected by Mining (WACAM) nicht ausreichend um die Existenz der betroffenen Familien zu sichern.

Newmont hat für die Ahafo-Mine bei der International Finance Corporation (IFC) einen Kredit beantragt. Die IFC ist der Arm der Weltbank, über den Kredite an private Unternehmen vergeben werden. Die Projekte werden durch den Vorstand verabschiedet, dem auch ein Vertreter der deutschen Regierung angehört. "Solange die Lebensgrundlagen der 10,000 betroffenen Menschen nicht gesichert sind, darf der deutsche Exekutivdirektor diesem Projekt nicht zustimmen. Zugang zu Land und Wasser ist für diese Menschen eine Vorraussetzung, sich ernähren zu können. Deutschland muss seine Verantwortung wahrnehmen, dass Verletzungen des Rechts auf Nahrung nicht mit Weltbankgeldern gefördert werden", so Ute Hausmann.


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