Uniriots gehen weiter

Die Proteste der Studenten sind nach der ersten grossen Demonstration in London, inklusive der Aufräumaktion in der konservativen Parteizentrale ausgeweitet worden: Die gesamte vergangene Woche stand im Zeichen landesweiter Proteste und Widerstandsaktionen. Die grössten Teilnehmerzahlen seit 1968 werden einhellig registriert. Unsere kurze Materialsammlung "Uniriots" vom 25. November 2010.

UNI RIOTS: Gegen Studiengebühren, vor allem Dreifache...

Der Eintrag im (SWP-nahen) Blog Lenins Tomb heisst schlicht "Biggest student rebellion since 68" und begründet eben diese Bewertung, dass es seit 42 Jahren der grösste Studentenprotest sei. Am selben Tag wie dieser Blogeintrag, am 24. November 2010 gibt die BBC in dem Bericht "Students stage day of protests over tuition fee rises" von Sean Coughlan einerseits einen Überblick über die Proteste quer durchs Land - an denen Studenten und Schüler gleichermassen teilnahmen - sowie über zahlreiche Konfrontationen mit der Polizei. Die Londoner Demonstration - die diesmal den anderen Koalitionspartner, die Liberale Partei als Abschlußort hatte, weil diese vor der Wahl versprochen hatte, es werde mit ihr keine Studiengebühren-Erhöhung geben - wurde von der Polizei aufgelöst. Bei indymedia gibt es den Überblick "Besetzungen in England" vom 24. November 2010, in dem unter anderem auf diverse Besetzungsseiten gelinkt wird.

"Wütende Studierende" heisst der Bericht von Christian Bunke am 25. November 2010 in der jungen welt, wo es neben einem knappen Überblick auch um die vollzogene Polizeidrohung aus dem Vorfeld der Proteste geht, diesmal hart und repressiv vorzugehen - und dafür auch vorbereitet zu sein. Ein Interview mit einem der offensichtlich - laut Berichterstattung - Zehntausenden von Anarchisten, die an den Protesten beteiligt sind, veröffentlicht the Fargate Speaker am 24. November 2010: "Interview with an anarchist student occupier at Sheffield University" bei dem es vor allem um die Entwicklungen geht, die während einer Besetzungsaktion sich anbahnen.

Der Beitrag "Biggest student demonstration in decades..." von Adam Booth und Ben Peck vom 12. November 2010, den die Kollegen vom LabourNet UK spiegeln, bringt nicht nur eine ganze Menge Hintergrundmaterial zur Entwicklung im britischen Bildungssektor, sondern macht vor allem auch deutlich, dass die Aktionen keineswegs nur alleine vom britischen Studentenverband organisiert werden, sondern dass BasisgewerkschafterInnen der betreffenden Gewerkschaften ebenfalls mitorganisieren. Dies wird ebenfalls sehr deutlich an der Pressekonferenz "Students and School Students speak out" vom 25. November 2010 in London, an der unter vielen anderen auch der Generalsekretär der (ÖD) Gewerkschaft PCS teilnimmt, aber eben auch der altlinke Parlamentarier Tony Benn und etwa der Filmemacher Ken Loach.

Zusammengestellt von hrw