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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Ein grosser Auftakt Generalstreik in Südeuropa: Massivste Beteiligung trotz Polizeirepression und Medienkampagne Portugal Den Auftakt machte die Metro in Lissabon: Ab 23.58 Uhr ging gar nichts mehr, keine einzige Bahn. Eisenbahn und Busse folgten, ganz besonders intensiv in den frühen Mogenstunden die Beschäftigten der Stadtverwaltungen quer durchs Land, die ausnahmslos eine Beteiligung von 100% meldeten - was auch damit zu tun hat, dass gerade in diesem Bereich auch die (hier recht starken) UGT-Gewerkschaften zum Streik aufrufen - entgegen dem Beschluss ihrer Föderation. Bei seiner ersten Ansprache an diesem Tag - um Mitternacht an der Metro - begrüsst denn auch der Generalsekretär der CGTP Intersindical, Armenio Carlos insbesondere die streikenden UGT-Gewerkschaften, sowie die massiv anwesenden "Prekären", die quer durchs Land bei den Streikposten sind. Die Meldungen der CGTP-Gewerkschaften über Beteiligungen am Streik, die neben den Stadtverwaltungen vor allem die Krankenhäuser und Hafenarbeiter als Hochburgen zeigen, aber selbst in Braga, Hinter den Bergen, normalerweise eher streikresistent, streiken bei Bosch über 60% der Belegschaft (Stand 7 Uhr) Die CGTP hat auch eine Sonderseite "Greve Geral" veröffentlicht, auf der erste Einschätzungen des Verlaufs zu finden sind. Ein erster Bericht über den Streikbeginn bei esquerda.net ist der Beitrag "Greve geral já está em marcha" der um 0.47 unter anderem meldete, dass die Müllmänner der portugiesischen Großstädte sich bis auf zwei Wagen dem Streik angeschlossen haben, wie auch, bis auf Notdienste, die Feuerwehrleute. Ein laufende Chronologie des Streiks vor allem, aber nicht nur, in Portugal hat die Vereinigung zur Bekämpfung der Prekarität auf ihrer Netzseite , die naheliegend nicht zuletzt hervorhebt, wie stark die Beteiligung der "Autonom Arbeitenden" am Streik überall im Land ist. Diverse Berichte sind bei den Prekären zu finden, die Polizeiübergriffe schildern - nicht zuletzt an Großmärkten, um einzelnen LKW die Durchfahrt "zu ermöglichen". Ausserdem gibt es in zahlreichen lokalen Berichten auf diversen Seiten die zahlreichen Aktionen von Elternbeiräten usw an bestreikten Schulen, die sich dem Protest gegen die Haushaltskürzungen anschliessen. Spanien Viel massiver ist die Polizeirepression in Spanien, wo die laufende Chronologie des Streiks von kaosenlared dies schon in der Überschrift vermeldet: "[En vivo] Amplio seguimiento a la huelga general. Hay ya 28 personas detenidas y varias heridas" - 28 Festnahmen war der Stand um 6 Uhr in der Frühe, die Verletzten wurden dies fast ausnahmslos bei Konfrontationen mit der Polizei. Die erste offizielle Stellungnahme der CCOO ist "El seguimiento está siendo "muy masivo" en toda España y superior al de huelgas anteriores" (Die Beteiligung ist sehr massiv und höher als bei früheren Streiks) ist von 7.30 Uhr. Wobei an anderer Stelle vor allem hervorgehoben wird, dass neben dem öffentlichen Dienst die nahezu totale Beteiligung der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer in Madrid (und Valencia) vor allem ein markantes Ereignis darstelle. Die CCOO hat am Streiktag einen eigenen Videokanal "Sigue la huelga en directo en la Web de CCOO" . Was bei diesem Streik deutlich auffällt, ist die Benutzung von Diensten wie Twitter, nicht zuletzt durch BasisaktivistInnen. So haben sich etwa Streikposten der CCOO in Madrid einen eigenen Kanal organisiert: "Piqueteccoo" der zu diesem Zeitpunkt (9.20 Uhr) als letzte Meldung hat, dass berittene Polizei den Madrider Großmarkt besetzen will - an den Großmärkten gibt es schon die ganze Nacht immer wieder Konfrontation. Für ganz Spanien wird an diesem Tag in über 100 Orten zu Demonstrationen und Kundgebungen aufgerufen: "Convocadas para hoy más de un centenar de manifestaciones y concentraciones en todo el estado" bei kaosenlared, mit einem Überblick. Und eine Vielzahl von gesellschaftlichen Gruppierungen ruft zu Protesten, Konsumentenstreiks, Fahrradkundgebungen, Kinderdemonstrationen und vielen anderen Aktionen auf: "Muchas huelgas para tan pocas horas" (Viele Streiks für so wenige Stunden" heisst der Vorbericht von gestern in der Webzeitung Diagonal (die bis auf Streikberichterstattung heute ebenfalls streikt). Auch in Spanien ist die Beteiligung der "Prekären" massiv - die "Union der Vereinigungen der Autonomen Arbeiter" UATAE, verweist in ihrer ersten heutigen Meldung "UATAE adelanta que gracias al paro de los transportistas, la distribución, y la industria la huelga será un éxito" darauf, dass ihre etwa 350.000 Mitglieder vor allem im Transportbereich den Streik voll befolgen und dementsprechend die Versorgung auch mit Lebensmitteln heute eher annormal sein wird: Die anarchosyndikalistische CNT hat auf ihrer Sonderseite "Cobertura informativa - Huelga General 14N" viele Berichte über kleinere Auseinandersetzungen mit Polizeikräften. Die ebenfalls anarchosyndikalistische, größere CGT, die beim heutigen Streik Notdienste verweigert, hat auf ihrer Sonderseite "La huelga en directo" auch zahlreiche Fotos aus verschiedenen Städten. Italien Für Italien twittert "Struggles in Italy" um 10.46 dass in diesem Moment in 24 Städten Demonstrationen stattfinden. Eine laufende Chronologie der Aktionen ist "14N - Cronaca multimediale in aggiornamento" bei Global Project. Dabei ist eine Besonderheit, dass es zahlreiche Demonstrationen von Schulen gibt, die beispielsweise in Bologna, die ganze stadt dichtmachen. Auch zahlreiche Banken und Supermärkte wurden blockiert oder besetzt. Zum Streik an den Schulen trägt wesentlich die COBAS bei, die in ihrem Kurzbericht "SCIOPERO GENERALE DEL 14 NOVEMBRE" unterstreicht, dass dies einer der Schwerpunkte ihrer Mobilisierung ist. Bei der CGIL gibt es auf der Sonderseite "Le iniziative in tutta Italia per la mobilitazione europea del 14 novembre" sowohl einen Überblick über die Demonstrationen als auch über die konkreten Streikaufrufe und erste Infos zur Befolgung des Aufrufs. Aus den einzelnen Städten berichtet rassegna.it, hier "Sciopero 14 novembre: a Palermo gazebo per parlare di lavoro" beispielsweise aus Palermo, wo eine der vier Demonstrationen der Streikenden und vieler anderer Gruppierungen auf Sizilien stattfindet. 14. November 2012 11h10 Helmut |