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Updated: 18.12.2012 15:51 |
El Ejido: Mord an Azzouz Hosni – Appell für eine dringende Intervention Fünf Jahre nach den pogromartigen Ausschreitungen gegen marokkanische LandarbeiterInnen in El Ejido in Südspanien hat uns eine schreckliche Nachricht erreicht: Am 13. Februar erstachen fünf Jugendliche den 40-jährigen Marokkaner Azzouz Hosni, als er in El Ejido aus einer Kaffeestube kam. Ohne jegliche Untersuchung des Vorfalls waren sich die Polizei und die Medien sofort einig: Es handle sich um einen Konflikt im Drogenmilieu. Parallel dazu schloss der Delegierte der Zentralregierung (Subdelegado del Gobierno) in Almeria einen rassistischen Hintergrund der Tat aus. Azzouz Hosni war Mitglied der andalusischen Landarbeitergewerkschaft SOC (Syndicato de Obreros del Campo). Das SOC hat eine sofortige Untersuchung des Mordes verlangt – bisher ohne Resultat. Die Verantwortlichen des SOC in Almeria betonen, dass Azzouz Hosni absolut nichts mit Drogen zu tun hatte. Er arbeitete seit fünf Jahren in El Ejido in den Gemüsetunnels oder auf dem Bau und er wohnte in einer Hütte aus Plastikresten. Nach Aussagen von Augenzeugen wurden fünf Jugendliche als Mordverdächtige festgenommen (zwei sind volljährig und drei minderjährig). Für das SOC ist klar: Es war eine rassistische Mordtat und der traurige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Gewalttaten gegen MigrantInnen in den letzten Monaten. Deshalb ruft das SOC dazu auf, beim Präsidenten der spanischen Regierung zu intervenieren mit Kopie an den Subdelegado del Gobierno in Almeria. Schreiben Sie direkt an den Präsidenten der Regierung,
José Luis Rodríguez Zapatero, Mit Kopie an den Subdelegado del Gobierno in Almeria, Miguel
Corpas Ibáñez, Bitte schicken Sie auch eine Kopie an das Europäische
BürgerInnenforum, Herrn Sehr geehrter Herr Präsident der Regierung, Seit den pogromartigen Ausschreitungen gegen marokkanische LandarbeiterInnen im Februar 2000 verfolge ich aufmerksam die prekäre Situation der ImmigrantInnen in den Gewächshäusern von El Ejido. Die Nachricht vom grausamen, rassistischen Mord an Azzouz Hosni durch fünf Jugendliche am 13. Februar diesen Jahres in El Ejido hat mich zutiefst schockiert und beunruhigt. Für die massenhaften, rassistischen Übergriffe vom Februar 2000 wurde bisher niemand zur Rechenschaft gezogen. Viele andere Aggressionen gegen ImmigrantInnen in der letzten Zeit blieben straflos. Dadurch habe ich den Eindruck gewonnen, dass ein Teil der Behörden und der Polizei diese Übergriffe duldet oder sogar deckt. Ich fordere Sie deshalb auf, alles zu tun, damit der Mord an Azzouz Hosni rückhaltlos aufgeklärt wird und die Täter und deren eventuelle Hintermänner bestraft werden. Ich fordere, dass die Zeugen dieser Untat und aller anderer Aggressionen gegen MigrantInnen von offizieller Seite her geschützt werden. Ich bitte Sie, alles dafür zu tun, um das menschliche und politische Klima in der Region von Almeria dahingehend zu verändern, dass die ImmigrantInnen ein menschenwürdiges Leben führen können. Der Regierungswechsel vor einem Jahr in Spanien ist eine Hoffnung für alle, die ein friedfertiges und fremdenfreundliches Europa wollen. Bitte enttäuschen Sie diese Hoffnung nicht! Hochachtungsvoll
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