Längster Streik Spaniens beendet. Schleifmittelhersteller Pferd-Rüggeberg machte Zugeständnisse
Anfang dieser Woche haben die Arbeiter bei der Tochter des deutschen Schleifmittelherstellers Pferd-Rüggeberg den längsten Streik in der Geschichte des spanischen Staates beendet. Artikel von Ralf Streck, San Sebastian, in ND vom 17.11.05 . Aus dem Text: "745 Tage der Mobilisierung und einer starken Solidarität sind vorbei. Nach über zwei Jahren im Ausstand hat die Mehrheit der Belegschaft von Caballito in der baskischen Stadt Gasteiz (span. Vitoria) ein Angebot von Pferd-Rüggeberg angenommen. Einstimmigkeit gab es nicht: Nur 82 von 117 stimmten zu, weil das Abkommen zur Streichung von 77 Stellen führt. Zuvor hatte die deutsche Firma die größte Kröte geschluckt: die Wiedereinstellung von acht Personen, denen vor und im Verlaufe des Konflikts gekündigt worden war. Kündigungen wegen Schwangerschaft wollten die Arbeiterinnen ebenso wenig hinnehmen wie solche wegen Allergiekrankheiten, die durch Produkte ausgelöst wurden. Die Tariffragen brachten das Fass nur zum Überlaufen. (.) Der beispiellose Streik war von großer Solidarität begleitet gewesen. Er dauerte so lange, obwohl nur die Gewerkschaft ELA Streikgeld zahlte. 2,6 Millionen Euro hat es sie gekostet, ihre Streikkasse ist leer. Die Solidarität anderer Betriebe, Solidaritätskonzerte, Sammlungen in Kneipen, Versteigerungen von Trikots etwa von Sportvereinen ermöglichten es den Arbeitern, dem ökonomischen Druck standzuhalten. (.) Ganz anders sahen das die Kollegen in Deutschland: Als die Streikenden das Stammwerk besuchten, wurden sie vom IG-Metall-Betriebsrat nicht einmal empfangen."
Caballito Arbeiter resümieren
"Die seit 21 Monaten streikenden Arbeiter aus der baskischen Stadt Gasteiz (span. Vitoria) haben ihre Reise zum deutschen Stammwerk als Erfolg bezeichnet. Entsetzt waren sie vom IG-Metall Betriebsrat von Pferd-Rüggeberg, der sich hinter die Firmenleitung gestellt hat, machten sie auf einer Pressekonferenz am Dienstag nach ihrer Rückkehr deutlich." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia vom 28.07.2005
Caballito-Arbeiter: Voller Erfolg beim Deutschlandbesuch
"Begeistert waren die seit fast 21 Monaten streikenden Arbeiter in der baskischen Stadt Gasteiz (span. Vitoria) über die Solidarität linker Gruppen in Deutschland. Entsetzt waren sie von der IG-Metall, die sich praktisch, wie der Betriebsrat von Pferd-Rüggeberg hinter die Firmenleitung gestellt hat. Ein Armutszeugnis, aber sie sind das ja von den großen spanischen Gewerkschaften gewohnt. Die Mehrheit der 200 Arbeiter der Firma Caballito streikt seit fast 21 Monaten. Der längste baskische Streik und wohl im gesamten spanischen Staat, hat die Belegschaft zum Besuch bei der deutschen Mutterfirma getrieben." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia vom 25.07.2005.
Offener Brief an die IG Metall Frankfurt, - Gummersbach, Betriebsrat Pferd Marienheide
Presseerklärung von FAU Frankfurt/M vom 18.07.05. Aus dem Text: ". Nachdem der IGM-Betriebsrat zugab, daß der Streik in Vitoria durch Sonderschichten in den Werken in Deutschland und Süd-Afrika sabotiert würde, die IGM Gummersbach von allem nichts wissen will und die IGM-Zentrale in Frankfurt gerade mal einen Raum zur Verfügung gestellt hatte, wurde der ELA die Rechnung für diese grandiose Solidaritätsleistung gestellt. Die IGM drohte der ELA vergangene Woche, die Pressekonferenz abzusagen und die dafür reservierten Räume zu kündigen, falls während der Demonstrationen vor den Pferd Werkstoren auch nur eine Fahne der FAU zu sehen wäre.."
Soli-Aktion in der Schweiz für die Streikenden bei Caballito
Bericht von FAU-CH und LAW vom 18.07.05 bei der FAU
Erster Bericht Caballito Besuch
"Gestern sind sie nach 24 Stunden Busfahrt in Marienheide angekommen: Mehr als 50 ArbeiterInnen der Firma Caballito in Gasteiz (spanisch Vitoria) besuchen den Stammsitz des Multis, zu dem ihr Werk gehört - die Firma Pferd-Rüggeberg im bergischen Kleinstädtchen Marienheide. Von hier aus dirigiert die Familie Rüggeberg ihr Firmen-Imperium, das in Produktionsstätten auf allen Kontinenten Schleifmittel herstellen lässt." Bericht von Solidario vom 15.07.2005 bei indymedia
"Deutschland - Besuch"
Etwa 60 Beschäftigte der Caballito-Werke im Baskenland reisen nach Gummersbach, mit 30.000 Flugblättern im Gepäck. Seit anderthalb Jahren hat die deutsche Mutterfirma nicht mehr mit den Streikenden gesprochen. Das Interview "Wir informieren in der BRD über unseren Streik" von Ralf Streck mit Joseba Leza, Betriebsratsvorsitzender des Schleifscheibenherstellers Caballito im baskischen Gasteiz in der "Jungen Welt" vom 14. Juli 2005
17 Monate Streik bei deutscher Tochterfirma
Mehr als 17 Monate befindet sich der Großteil der Arbeiter der Firma Caballito. Nun haben die Arbeiter der des deutschen Tochterunternehmens einen Besuch im Stammwerk angekündigt. Wir sprachen mit Teodor Mateo. Er ist Sekretär der spanischen Gewerkschaft CNT und arbeitet beim weltweit führenden Schleifscheibenhersteller Caballito, einem Tochterunternehmen der deutschen Pferd-Rüggeberg GmbH. Die Firma wurde erneut wegen Streikbehinderung verurteilt. Artikel von Ralf Streck vom 12.04.2005 auf indymedia
Wir machen PFERD scheu! Soli-Aktion für die streikenden ArbeiterInnen bei Caballito/Spanien.
Bericht von fauistas vom 31.10.04
Die Erfolgsstory von PFERD -Rüggeberg und der Skandal bei Caballito Vitoria.
Artikel von faub22 vom 29.10.04
Langer Atem ohne Streikgeld. Spanische Ausstände sind Herzenssache, zeigt ein baskischer Konflikt
“Nach den Betriebsferien hat der Großteil der Belegschaft von Caballito ihren Kampf wieder aufgenommen. Der Streik bei der spanischen Tochter des deutschen Schleifmittelherstellers Pferd-Rüggeberg geht schon in den elften Monat…“ Artikel von Ralf Streck, San Sebastian, in ND vom 10.09.04
"Deutscher Werkzeughersteller erpresst baskische Arbeiter"
Der Bericht (samt Adressen und Musterfax) vom 3.Juli 2004 bei der FAU
"Belegschaft lehnt ab"
Die Streikenden von Caballito im Baskenland, der Tochter der deutschen Firma Pferd-Rüggeberg, haben am Dienstag ein Abkommen zwischen der Arbeiterunion (UGT) und der Firmenleitung abgelehnt. Sie fordern direkte Gespräche mit den deutschen Chefs, um ihren Streik zu beenden. Kurzmeldung im "Neuen Deutschland" vom 9.Juli 2004 |