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Updated: 18.12.2012 15:51
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Festnahmen auf der Kairoer Buchmesse

Am 28.Januar 2005 nahm die ägyptische Polizei drei Menschen während der Kairoer Buchmesse fest - unter der "Anklage" sie seien im Besitz von Flugblättern, die zum "Haß gegen die Regierung" aufriefen. Dieser "Haß" bestand darin, dass in den Flugblättern zu einer Demonstration am 4.Februar gegen die Farce der kommenden Präsidentschaftswahl aufgerufen wurde, bei der sich Mubarak zum fünften Mal wiederwählen lassen will. Einer der Verhafteten ist in den Hungerstreik getreten. Die Festgenommenen gehören dem "Center for Socialist Studies" an.

Am 30.Januar wurde ihre jüngste Buchveröffentlichung "Socialists Route to Change: A Militant Vision for Egypt" beschlagnahmt, wie auch zahklreiche Exemplare der - völlig legalen - Zeitschrift des Centers.

Der Anwalt Mawa Farouk, der saudisch-bristche Student Baho Abdallah und Ibrahim El Sahari - berufsjournalist bei der sozialistischen Zeitung "Al Alam Al Youm" gehören dem Egyptian Popular Movement for Change (EPMC) (etwa "Ägyptische Volksbewegung für Veränderung") an, der sich gegen Mubaraks Wiederwahl wie auch die "alternativ" geplante Kandidatur von dessen Sohn wendet. Sahari wurde auf der Polizeiwache festgenommen, mit dem zusätzlichen "Anklagepunkt" einen Polizisten verletzt zu haben - ein Polizist, den die Behörden den Anwälten der Angeschuldigten nicht zur Unterredung zur Verfügung stellten. Der EMPC hatte im Dezember 2004 die erste Anti-Mubarak Demonstration seit langem unter dem Slogan "Genug!" in Kairo organisiert.

Während die beiden ersten am 4.Februar (einstweilen) auf freien Fuß gesetzt wurden, wird El Sahari weiterhin festgehalten - und ist deswegen, und um seiner Forderung nach einem Zivilgericht Nachdruck zu verleihen, am 7.Februar in einen Hungerstreik getreten.

Die "International Federation of Journalists" hat am 8.Februar 2005 eine Presseerklärung "IFJ Calls on Egypt to Free Jailed Journalists After Book Fair" externer Link herausgegeben, in der der IFJ-Generalsekretär Aidan White mit dem Satz zitiert wird "“It is impossible not to see this as an act of intimidation against all those who are struggling to put forward alternative opinions about the future of democracy in Egypt".

Dringend nötige Solidaritätsadressen können an das Socialist Center geschickt werden!

(Zusammengestellt von hrw).


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