letzte Änderung am 04. März 2003

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Nach dem Generalstreik

Ein Kommentar von Mehdi Benflis

Auch der zweite Tag des befristeten und begrenzten Generalstreiks letzte Woche war ein Erfolg, obwohl vielleicht weniger sichtbar, da insgesamt weniger Aktionen organisiert worden waren.

Jedoch blieben auch die Debatten: Warum den Schlüsselsektor ausnehmen? Wahltaktik? Traditionelle Verbundenheit der UGTA mit der Regierungspartei - obwohl die von früher nur noch den Namen trägt, da ihr Programm gescheitert war? Ob nun die Begrenzung Wahltaktik war oder, wie stets vermutet, die ganze Aktion - obwohl sich eigentlich beides widerspräche - sei dahingestellt. Tatsache ist vor allem, dass die massive Beteiligung am Streik Beweis genug dafür war, wie unzufrieden die Arbeiterschaft mit ihrer Lage und erst recht mit dem Privatisierungsprogramm ist.

Denn alle Debatten haben zumindest eins gezeigt: Den allermeisten ging es nicht um ein "sauberes" oder "transparentes" oder wie auch immer anderes Programm zur Privatisierung, sondern um dessen grundlegende Ablehnung. Dass die Regierung ein verteiltes Spiel inszenieren will, ist Tatsache, dass die UGTA Führung in weiten Teilen dieses mitspielt, kann auch angenommen werden. Die Frage wird sein, wie gross der Widerstand ist.

Die verbotenen, aber existierenden islamischen Gewerkschaften haben einmal mehr durch Passivität gezeigt, dass sie nicht in der Lage und bereit sind, eine echte Alternative zu werden. Interessanterweise fand erstmals eine Debatte aus Marokko breiteres Echo im Lande: Dort gibt es Bestrebungen, eine neue Gewerkschaftszentrale zu bilden - darüber wurde überraschend viel geredet, keineswegs nur in den üblichen linken Zirkeln...

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