letzte Änderung am 24. Jan 2003 | |
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Kolumbienkampagne
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Entschuldigt, dass wir Euch zum zweiten Mal in so wenigen Tagen Post schicken, aber der Anlass ist dramatisch. Wie Ihr vielleicht wisst, begleiten einige Kollegen von unserer Kampagne als Freiwillige bedrohte Nahrungsmittelgewerkschafter in Kolumbien. Heute Nacht erreichte uns die Mitteilung, dass William Mendoza, Vorsitzender der Nahrungsmittel- gewerkschaft SINALTRAINAL - Barrancabermeja (Coca Cola) erneut mit dem Tode bedroht worden ist. Erst vor einigen Monaten hatten die Paramilitärs versucht, Williams 4jährige Tochter zu entführen. Im August 2002 wurde außerdem der CUT-Vizepräsident an der Atlantikküste und Coca Cola- Gewerkschafter Adolfo Munera Lopez ebenfalls von Paramilitärs erschossen. Der ehemalige SINALTRAINAL-Präsident von Bucaramanga wurde Anfang Januar 2003 wegen angeblicher Guerilla-Unterstützung verhaftet. Der Druck gegen die Gewerkschaft nimmt also weiter zu.
Wir möchten Euch bitten, die unten anhängende Post an die kolumbianischen Regierungsstellen zu verschicken. Außerdem ergeht noch einmal die dringende Bitte: Wir suchen Paten und Partner für unser Begleitprojekt, d. h. Gruppen, die eine Partnerschaft mit den kolumbianischen Kollegen aufbauen und sich am Solidaritätsnetzwerk dauerhaft beteiligen wollen.
Solidarische Grüße,
Raul Zelik
Es folgt der Brief von William Mendoza
"Hallo an alle! Ich hoffe es geht euch geht. Leider muss ich mitteilen, dass ich von neuem von mutmasslichen Paramilitaers verfolgt werde.
Am 6. Januar erhalte ich auf meinem Mobilfunktelefon einen Anruf von einer Person, welche sich als John Jairo identifiziert, und sagt politisch verantwortlich zu sein fuer die Selbstverteidigungsgruppen (Paramilitaers) und dass sie mit mir sprechen muessen.
Am Freitag, den 17. erhaelt meine 12jaehrige Tochter in meinem Haus einen Anruf von einer unbekannten Person, die sagt: "Wo sind dein Vater und deine Mutter, sag ihnen sie sollen sich in Acht nehmen. Wo studierst du?" Meine Tochter sagt ihm, an dem "Colegio Tecnico del Comercio" und sie sagen ihr, sei keine Luegnerin, du studierst am Colegio Diego Hernandez und dein Bruder ist in diesem Moment dabei in Unterwaesche vor dem Haus sauberzumachen, nehmt euch in Acht"
Tatsaechlich studiert meine Tochter am "Colegio Diego Hernandez" und mein Sohn machte in diesem Moment vor dem Haus sauber, weshalb man annimmt, dass sie das Haus ueberwacht hatten und das ist eine sehr eindeutige Mitteilung fuer mich.
Das vorhergehende haben wir bei der Staatsanwaltschaft und bei dem "departamento administrativo de seguridad" (d.a.s.) angezeigt. Von Neuem bin ich dazu gezwungen meine Familie aus Barrancabermeja herauszubringen, aber ich hoffe dass Ihr solidarisch sein werdet und mittels eurer Organisationen Druck auf die kolumbianische Regierung ausueben werdet, damit der Fall untersucht, die Verantwortlichen bestraft und das Leben meiner Familie gerettet wird. Ich werde hier in Barranca meinen Kampf wie immer weiterfuehren, aber ich muss meine Familie schuetzen und habe nicht die oekonomischen Mittel, um sie hier herauszubringen und ich habe humanitaere Unterstuetzung vom Staat beantragt. Bis heute gibt es nichts."
Mit herzlichem Gruss
William Mendoza"
"Hola a todos:Espero esten bien, Lamento comunicarles que nuevamente estoy siendo perseguido por presuntos paramilitares.
El día 6 de enero recibo en mi telefono celular, una llamada de una persona que se identifica como JOHN JAIRO y dice ser responsable politico de las autodefensas (paramilitares) y que necesitan hablar conmigo.
El día viernes 17 mi hija de 12 años recibe una llamada de una persona desconocida en mi casa que le dice"DONDE ESTA SU PAPá Y SU MAMá, DIGALES QUE SE CUIDEN MUCHO, USTED DONDE ESTUDIA, MI HIJA LE DICE QUE EN EL COLEGIO TECNICO DEL COMERCIO Y LE DICEN, NO SEA MENTIROSA USTED ESTUDIA EN EL COLEGIO DIEGO HERNANDEZ Y SU HERMANO EN ESTOS MOMENTOS ESTA EN INTERIORES LAVANDO EL FRENTE DE LA CASA, CUIDENSE MUCHO"
Efectivamente mi hija estudia en el colegio diego hernandez y mi hijo en ese momento hacia el aseo al frente de la casa, lo que supone que estaban vigilando la casa y es un mensaje claro para mí.
Lo anterior lo denunciamos a la fiscalia y al departamento administrativo de segurdidad (D.A.S.)
NUEVAMENTE ME TOCA SACAR MI FAMILIA DE BARRANCABERMEJA, PERO YO ESPERO QUE USTEDES SEAN SOLIDARIOS Y QUE POR INTERMEDIO DE SUS ORGANIZACIONES SE PRESIONE AL GOBIERNO COLOMBIANO PARA QUE SE INVESTIGUE Y SE CASTIGUE A LOS RESPONSABLE Y SE SALVAGUARDE LA VIDA DE MI FAMILIA, YO COMO SIEMPRE SEGUIRE AQUI EN BARRANCA EN MI LUCHA PERO NECESITO PROTEGER A MI FAMILIA, Y NO TENGO RECURSIOS ECONOMICOS PARA SACARLOS Y HE SOLICITADO UNA AYUDA HUMANITARIA AL ESATDO. Y HASTA EL MOMENTO NO HAY NADA
CON MUCHO CARIÑO
WILLIAM MENDOZA"
APPELLE AN:
Señor Presidente Dr. álvaro Uribe Vélez, Presidente de la República,
Palacio de Nariño, Carrera 8 No. 7-26, Santafé de Bogotá, REPUBLIK KOLUMBIEN
(Staatspräsident - korrekte Anrede: Excelentísimo Señor Presidente Uribe)
Telefax: (00 57) 1-342 0592
Dr. Luis Camilo Osorio, Fiscal General de la Nación, Fiscalía General de
la Nación, Diagonal 22B 52-01 (Ciudad Salite), Santafé de Bogotá, REPUBLIK
KOLUMBIEN (Generalstaatsanwalt - korrekte Anrede: Estimado Dr. Osorio)
Telefax: (00 57) 1-570 2022, (00 57) 1-570 2017 (kombinierter
Telefon-/Faxanschluss: "me da tono de fax por favor") Sr. Eduardo Cifuentes
Muñoz, Defensor del Pueblo, Defensoría del Pueblo, Calle 55, No. 10-32/46
office 301, Santafé de Bogotá, REPUBLIK KOLUMBIEN (Ombudsmann für
Menschenrechte)
Telefax: (00 57) 1-640 0491
Kanzlei der Botschaft der Republik Kolumbien,
Kurfürstenstr. 84,
10787 Berlin (S.E. Herrn Hernan Beltz-Peralta)
Telefax: 030-2639 6125 -
E-Mail: emcol@t-online.de
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