Immer neue Angriffe auf GewerkschafterInnen
Seit dem dreifachen Mord vom 15.August sind bereits wieder eine ganze Reihe
von Meldungen (per e-mail) bei uns eingegangen, die wir hiermit zusammenfassen.
- Am 5.September wurde Cesar Gomez in Pamplona (Bezirk Santander) vor seinem
Haus erschossen, seine Frau wurde schwer verletzt. Er war der örtliche
Vorsitzende der SINTRAUNICOL, der Gewerkschaft der Universitätsbeschäftigten
und gerade in einer Auseinandersetzung um seine Entlassung. Sein Antrag auf
Personenschutz beim Innenministerium war - nach verschiedenen Drohungen -
gerade positiv beschieden worden. (Kommunique der Menschenrechtsabeteilung
der CUT vom 6.September).
- Am 3.September wurde auf den Versammlungsraum der SINTRAEMCALI, der Gewerkschaft
der kommunalen Bediensteten von Cali ein Bombenattentat verübt, der glücklicherweise
niemand verletzte, aber den Raum zerstörte. Drohungen hatte die Gewerkschaft
seit Januar bekommen, als sie erfolgreich gegen die Privatisierung der Stadtwerke
Widerstand geleistet hatte. (Kommunique der Menschenrechtsabeteilung der CUT
vom 3.September).
- Ebenfalls am 3.September wurde in Villavicencio, Bezirk Meta, der Gewerkschafter,
Menschenrechtsaktivist und Mitglied der KP Kolumbiens Osvaldo Moreno Ibague
beim Verlassen seines Hauses von 4 männern auf 2 Motorrädern erschossen.
Moreno war Leiter des Menschenrechtskomitees im Bereich Alto Ariari, wo in
den letzten Wochen über 70 Paramilitärs angekommen waren. (Kommunique
der Menschenrechtsorganisation Equipo Nizkor vom 3.September).
- Am 26.August wurde in Cabrera, Bezirk Cundinamarca, der Gewerkschafter und
Menschenrechtsaktivist Joaquin Hernandez - ebenfalls Mitglied der KP Kolumbiens
erschossen. Hernandez war Ombudsmann der Gemeinde und verschiedentlich bedroht
worden. Die grosse kolumbianische Tageszeitung "El Tiempo" veröffentlichte
einen Bericht, nachdem Hernandez von den FARC erschossen worden sei, was sein
engster Mitarbeiter Juan Ramos Rios in dem Nachrichtendienst Visur rundherum
als Märchen zurückwies und auf die Drohungen von Seiten der Paramilitärs
verwies. (Visur vom 28.August)
- Amnesty International verbreitete per e-mail am 5.September die Meldung,
die Organisation sei im Besitz der Information, dass Staatsorgane im Besitz
eines Videos seien, in dem paramilitärische Banden weitere Drohungen
gegen SINTRAEMCALI veröffentlichten, sowie gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden
Luis Hernandez und den früherenAktivisten und heutigen Abgeordneten im
Bundesparlament Alexandre Lopez Maya.