Home > Internationales > China > Arbeitsbedingungen > peter1 | |
Updated: 18.12.2012 15:51 |
IBFG Bericht zur Lage der chinesischen ArbeiterInnen "Pünktlich zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2005 und anlässlich des Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) in der ehemaligen britischen Kolonialstadt Hong Kong, die 1997 an China zurückging, veröffentlichte der IBFG (ICFTU) einen 80 Seiten Bericht zur Lage der arbeitenden Bevölkerung in China" - das ist der Beginn der Ankündigung (und kurzen Zusammenfassung) des (englischen) Berichts "Wessen Wunder? Wie die chinesischen Arbeiter den Preis für den Wirtschaftsboom bezahlen" des IBFG. Die Ankündigung in der Übersetzung von Peter Franke vom 19. Januar 2006
Internationaler Bund Freier Gewerkschaften (IBFG) veröfffentlicht einen Bericht über China „Wessen Wunder? Wie die chinesischen Arbeiter den Preis für den Wirtschaftsboom bezahlen“ (Der Originalbericht: "Whose miracle? How China’s workers are paying the price for its economic boom" ) Pünktlich zum Tag der Menschenrechte am 10. Dez. 2005 und anlässlich des Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) in der ehemaligen britischen Kolonialstadt Hong Kong, die 1997 an China zurückging, veröffentlichte der IBFG (ICFTU) einen 80 Seiten Bericht zur Lage der arbeitenden Bevölkerung in China. Der Bericht beklagt die Unterdrückung und Ausbeutung der Arbeiter, was China zum weltweit bevorzugten Produktionsstandort macht, beschreibt die Kehrseite von Chinas sozialistischer Marktökonomie, spekuliert darüber, dass die Zukunft noch härter als die Vergangenheit sein wird, stellt den Zusammenhang zum Welthandel her und fragt letztendlich, ob es sich bei der Entwicklung um einen Schritt vorwärts oder zurück handelt. Der IBFG hebt folgende Ergebnisse des Berichtes in seiner Ankündigung hervor: - China begeht mit ausbeuterischen Methoden den Weg zum Erfolg. Seine Konkurrenzfähigkeit beruht auf niedrigen Löhnen und der Ausbeutung einer erwerbstätigen Bevölkerung, der keine Möglichkeiten zur effektiven Interessenvertretung zur Verfügung stehen. - China hat wahrscheinlich so viele arbeitslose Menschen wie insgesamt zusammen in dem Rest der Welt und wird in den nächsten 10 Jahren bis zu 300 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen müssen, um die Arbeitslosigkeit nicht zu unumkehrbaren Höhen anwachsen zu lassen. - Chinas erfolgreichen Armutsbekämpfungsprogramm in den frühen 1980er Jahren geriet seit den 1990 Jahren ins Stocken. Mit der Integration die WTO riskiert es eine weitere Verschlechterung. Bisher gibt es keinerlei Anzeichen für eine positive Auswirkung des wachsenden internationalen Handels auf Armutsminderung im Land. - Chinas Aufstieg zu einen der weltweit größten Exporteure geht einher mit Verlusten und Einbußen seiner Bevölkerung durch weitere Handelsliberalisierungen. Für über _ der ländlichen Haushalte, die nach wie vor die Mehrheit der chinesischen Bevölkerung ausmachen, wurde ein Rückgang des Realeinkommens zwischen 2001-2007 vorausgesagt. - China erlebt einen starken Anstieg von Ungleichheit, die nicht ein Land und ein Volk schafft sondern Gewinner und Verlierer durch wachsende Diskrepanzen beim Lebenstandart innerhalb und zwischen Städten und Provinzen. Der Unterschied zwischen dem reichsten und ärmsten Teil des Landes ist größer als das Zehnfache und eine wachsende Anzahl von Arbeitsmigranten leben als illegal Fremde in ihrem eigenen Land. - Die chinesischen Machthaber sind in einer Zwickmühle: Einerseits wollen sie die Kontrolle behalten, indem sie die Bildung von unabhängigen Gewerkschaften nicht zulassen, andererseits schüren sie soziale Spannungen und Unruhen durch Unterdrückung derjenigen, die den status-quo kritisieren. - Durch die Veröffentlichung dieses Berichtes zum Tag der Menschrechte soll auch daran erinnern werden, dass Arbeiterrechte auch Menschrechte sind, die in China laufend verletzt werden. - „Den chinesischen Arbeitern ist jede Möglichkeit einer authentischen Interessenvertretung genommen. Sie sind des Rechts auf Beitritt in unabhängige Gewerkschaften beraubt und somit wehrlose Beute für Investoren, die mehr Arbeit für niedrigere Bezahlung aus ihnen pressen wollen“. - „China mag auf dem Weg zur vollständigen Integration in die Weltwirtschaft sein, ist aber noch weit vom Weg zur Demokratie weg. Mit zunehmender Integration in den Welthandel muß China verstärkt das Augenmerk auf die Respektierung der Menschen-, sozialen und politischen Rechte gerichtet werden. So lange dies nicht geschieht, wird das Land keine Wunder für seine Bevölkerung bringen.“ |