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Updated: 18.12.2012 16:00 |
Streiks, Demonstrationen und Proteste - und welches Problem sollen uniformierte Europäer lösen? Das Leben der Menschen im Congo ist mehr als schwer - auch jener, die nicht direkt in Gegenden leben (müssen) in denen kriegerische Auseinandersetzungen stattfinden. Was bundesdeutsche Waffenmänner da für eine Rolle spielen sollen fragen sich viele kritische Geister im Lande. Eine kleine aktuelle Sammlung von Material zur Lage und zur Debatte um den EU-Einsatz "Kriegslösung?" vom 26. Juni 2006. Kriegslösung? Die meisten Menschen im Congo interessieren sich nicht sehr für die kommenden Wahlen - zumal so viele Gruppierungen bereits ausgeschlossen sind, dass kaum von Wahl die Rede sein kann. Was die Menschen bewegt ist der Hafenarbeiterstreik von Matadi (letzte Woche beendet) - der einzige Atlantikhafen des Landes stand lange still und die Importnahrungsmittel blieben aus. Die Stärke der Gewerkschaft liegt darin, dass sie nicht nur die Beschäftigten des Hafens organisiert, sondern auch diejenigen, die den Transport auf dem Congofluss betreiben - wie immer die wichtigste Verkehrsachse des Landes. Die Bedeutung dieses Streiks wird in dem (französischen) Bericht "Une grève a paralysé le port de Matadi et asphyxié Kinshasa" von Juakali Kambale vom 23. Juni 2006 bei "ips" (gespiegelt bei Allafrica) deutlich. Aber auch in anderen Bereichen des Landes gibt es bedeutende soziale Bewegungen und Auseinandersetzungen. Etwa der Streik im öffentlichen Dienst von Kasai Oriental, dessen Gründe und Auswirkungen in dem (französischen) Bericht "Kasaï Oriental : les fonctionnaires de Mbuji-Mayi dans la rue" von Hilaire Kayembe vom 21. Juni 2005 in der Zeitung "Le Potentiel" deutlich werden (ebenfalls bei Allafrica). Bewegungen allesamt, die kritisieren, dass politische Entscheidungen gegen die arbeitenden und erwerbslosen Menschen des Landes aufgrund imperialer und oligarchischer Interessen gefällt werden, wie dies schon ausdrücklich in der Resolution "Déclaration finale de l’Atelier sur l’exploitation illégale des ressources naturelles de la RDC" vom 13. März 2003 (dokumentiert bei Libération Afrique) unterstrichen worden war - eine Resolution, die von zahlreichen Organisationen der sozialen Bewegungen, inklusive einiger Gewerkschaften unterzeichnet worden war. Ausdrücklich zu Wort gegen deutsche Soldaten im Congo melden sich auch verschiedenste Blogger aus dem Land - am deutlichsten, weil mit der Kritik versehen, Deutschland solle sich erst einmal um sein Rassismusproblem kümmern tut dies Musengeshi Katata in seinem Beitrag "Deux milles missionnaires européens armés pour la RDC" vom 22. Mai 2006 im "Forum Realisance". (Zusammengestellt von hrw) |