Generalstreik: ein Land steht still

Alle Zeitungsberichte machen deutlich: Der Generalstreik Dienstag und Mittwoch war ein enormer Mobilisierungserfolg. Der Kampf gegen die Teuerung ist ein direktes Anliegen für breiteste Teile der Bevölkerung. Dazu die Dokumentation "Generalstreik 2008" vom 11. April 2008.

Generalstreik ein voller Erfolg

Einer der vielen Berichte aus einzelnen Städten, die eine massive Beteiligung am Generalstreik nachweisen ist "Grève des 8 et 9 avril à Ouaga - satisfecit des responsables syndicaux" von Ladji Bama vom 11. April 2008 in der Zeitung Le Pays: Teilnahme in der Hauptstadt rund 90 Prozent.

Während die Regierung versucht, eine geringe Beteiligung nachzuweisen, sind restlos alle Berichte voll davon, wie die einzelne Städte "geschlossen" aussahen - der Versuch, die Gewerkschaften zu delegitimieren erscheint geschitert, auch Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche andere Organisationen sich an den Aktionen beteiligt haben.

Dass am zweiten Tag des Generalstreiks auf allen Streikversammlungen sehr ausführlich über die von der EU geforderten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen diskutiert wurde - und dass die Ablehnung heftig war, stattdessen deren Auswirkungen unter anderem in neuen Preiserhöhungen gesehen wurden, macht der Bericht "Contre-Analyse- greve des 8 et 9 - Un bilan satisfaisant dans le Boulkiemdé" von Dabadi Zoumbara am 10. April 2008 ebenfalls in der Zeitung Le Pays deutlich: dort wird hauptsächlich über die kritische Rede des Paters Jacques Lacour berichtet.

Zu den Bedingungen, unter denen der Generalstreik stattfand gehört auch die in dieser Breite erstmalige Zusammenarbeit der Gewerkschaftsverbände mit zahlreichen und unterschiedlichen sozialen Organisationen, gedrängt durch die militanten Proteste der Vormonate. Dass die Stellungnahmen vieler dieser Organisationen deutlich weiter gehen, als die der Gewerkschaften, wird vor allem an der kurz vor dem Generalstreik verabschiedeten Abschlusserklärung des zweiten Sozialforums von Burkina Faso deutlich, die deutlich von dem Konzept von Via Campesina geprägt ist, mit der zentralen Achse der Forderung nach Nahrungssouveränität. Die "Déclaration Finale de la Deuxième édition du Forum Social du Burkina" vom 29. März 2008, dokumentiert bei Libération Afrique, wendet sich neben der Teuerung vor allem auch erneut gegen die Partnerschaftsabkommen mit der EU und Umtrieben, wie sie etwa von Monsanto mit gentechnisch veränderter Baumwolle betrieben werden.

(hrw)