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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Die Eskalation beginnt mit Worten In dem Interview mit "Alerta Argentina" hebt Raul Godoy, Gewerkschaftssekretär der KeramikarbeiterInnen von Neuquen vor allem hervor, dass die zahlreichen Gewaltakte, die in letzter Zeit von "Unbekannten" gegen Zanon-ArbeiterInnen und - nicht zuletzt - ihre Angehörigen begangen wurden, in der politischen Diskurs der Regionalregierung passen. So habe der Arbeitsminister der Provinzregierung - vor den ersten Gewaltaktionen - über die Zanon-Belegschaft bereits von "Feinden" gesprochen und auch andere Regeirungsmitglieder hätten eine militaristische, aggressive Sprache benutzt, wenn es um selbstverwaltete Betriebe gehe. Nach den grossen Solidaritätsaktionen mit der Belegschaft, die in den letzten Wochen stattgefunden haben - inklusive Streikaufrufe der regionalen CTA - spreche die Provinzregierung jetzt von einem "Komplott" zu ihrem Sturz, das mit dem Wissen (und Beteiligung) der nationalen Regierung organisiert werde - eine Art Verfassungsverbrechen. Im Verlaufe dieser Verschärfung des Diskurses der Provinzregierung werden auch immer mehr einzelne Einschüchterungsaktionen öffentlich bekannt - zum Teil auch solche, die schon vor einiger Zeit begonnen haben und deren Opfer es nicht wagten, an die Öffentlichkeit zu gehen - die immer damit beginnen, dass den Menschen deutlich gemacht wird, dass die unbekannten drohenden Gruppen den Tagesablauf von Angehörigen, inklusive etwa den Schulweg der Kinder, genau kennen. Diese Art Menschen auszuforschen lege nahe, so Godoy in dem Interview, dass hier professionell gearbeitet werde, was wiederum den Verdacht bestärke, dass Teile der Polizei in diese Terrorkampagne involviert seien. Das (spanische) Originalinterview "La escalada represiva comienza con el discurso" von Roxana Longo und Analia Bruno mit Raul Godoy wurde am 30.März 2005 bei "LaHaine" publiziert. (Zusammengefasst von hrw) |