Neue Altersteilzeit 2010: Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente. Ab 1. Januar können Beschäftigte vor der Rente aussteigen
"Ab Januar 2010 gilt in der Metall- und Elektroindustrie der Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente (FlexÜ). Damit können die Beschäftigten in Zukunft früher aus dem Arbeitsleben aussteigen. Im September 2008 hatten sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall auf den neuen Tarifvertrag Altersteilzeit verständigt, der bundesweit für die Branche übernommen wurde." Pressemitteilung der IG Metall vom 17.11.2009
Altersteilzeit 2008
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Berthold Huber: Neue Altersteilzeit ist arbeitspolitischer Meilenstein
"Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, hat die Einigung über eine neue Altersteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs positiv bewertet. "Die neue Altersteilzeit stellt einen arbeitspolitischen Meilenstein dar, von dem nicht nur der Einzelne und die Unternehmen, sondern auch die Gesellschaft profitiert", sagte Huber am Mittwoch in Frankfurt am Main. "Menschen, die in ihrem Arbeitsleben viele Jahre schweren Belastungen ausgesetzt waren, werden auch in Zukunft die Möglichkeit haben, flexibel aus dem Arbeitsleben auszuscheiden". Damit bleibe unserer Gesellschaft eine weitere Ungerechtigkeit erspart, das sei ein Erfolg der Tarifpolitik…“ Pressemitteilung der IG Metall vom 04.09.2008
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Altersteilzeit: Mit 60 in den Ruhestand
„Von 2010 an gibt es keine staatlichen Zuschüsse mehr für die Altersteilzeit. Grund genug für die Gewerkschaften, eine Kompensation über die Tarifpolitik anzustreben. Nach der Chemie hat jetzt auch die Metallindustrie eine Modellregelung für die Zeit danach vereinbart. Wir erläutern den gefundenen Kompromiss in Frage und Antwort…“ Artikel von Roland Bunzenthal in der Frankfurter Rundschau vom 04.09.2008
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Kein Meilenstein: Neuer Tarifvertrag zu Altersteilzeit
„Im Oktober beginnen die Lohnverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Doch schon jetzt – bevor überhaupt eine Forderung aufgestellt wurde – hat die IG Metall das erste Zugeständnis gemacht: Im Rahmen des am Mittwoch abend im Pilotbezirk Baden-Württemberg geschlossenen Vertrags über eine neue Altersteilzeitregelung stimmte sie zu, die Hälfte der hierfür anfallenden Kosten von 0,8 Prozent der Entgeltsumme durch Lohnverzicht zu finanzieren. Die dringend benötigte Einkommenserhöhung wird also um 0,4 Prozent niedriger ausfallen…“ Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 05.09.2008
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Arbeitgeber schuld am Scheitern - Große Tarifkommission berät über Altersteilzeit
"Die große Tarifkommission der baden-württembergischen IG Metall macht die Arbeitgeber für das Scheitern der Gespräche über eine neue Altersteilzeit verantwortlich. Das geht aus einer heute in Sindelfingen mit überwältigender Mehrheit verabschiedeten Entschließung hervor. Darin macht die Tarifkommission außerdem deutlich, sie werde keinen Abschluss akzeptieren, der nicht alle Beschäftigungsgruppen in jedem Betrieb einen Zugang zur Altersteilzeit ermöglicht." Entschließung der Tarifkommission vom 30.06.2008
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Entschließung des Vorstandes der IG Metall zur Neuregelung der Altersteilzeit
".Er beauftragt weiterhin die IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, mit Südwestmetall einen regionalen Tarifvertrag zur Altersteilzeit abzuschließen und die dafür erforderlichen Durchsetzungsschritte zu planen. Ziel ist die Übertragung eines Tarifergebnisses auf die anderen Tarifgebiete. Sollte es zu keiner Lösung vor Beginn der Entgeltrunde 2008 kommen, sind alle Bezirksleitungen aufgefordert, Mobilisierungskonzepte zu entwickeln, die es der IG Metall ermöglichen, in allen Tarifgebieten für eine Neuregelung der Altersteilzeit zu kämpfen." Entschließung des Gewerkschaftsvorstandes der IG Metall vom 1.7.08
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Kein Ergebnis in siebenter Verhandlungsrunde
"Die siebente Tarifverhandlung zur Altersteilzeit in Baden-Württemberg ist am 27. Juni am späten Abend ohne ein Ergebnis beendet worden. Während sich im Verlauf der Verhandlungen zunächst Einigungsmöglichkeiten abzeichneten, wichen die Arbeitgeber dann von bereits erzielten Verhandlungsständen ab. Die IG Metall besteht darauf, eine Altersteilzeitregelung zu vereinbaren, die in allen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie gleiche Anspruchsgrundlagen schafft. Dieses war nicht zu erreichen. Die Verhandlungskommission hielt den Verhandlungsstand für nicht geeignet, das Ziel der Altersteilzeit "Für Jung, für Alt, für Alle" zu verwirklichen. Die Arbeitgeberseite erklärte darauf hin, sie sei nicht in der Lage, für Baden-Württemberg eine Vereinbarung herbeizuführen und beendete die Gespräche. Am 30. Juni wird in der Großen Tarifkommission des Tarifgebietes Baden-Württemberg über die nun entstandene Situation beraten. Der Vorstand der IG Metall wird am 1. Juli über das weitere Vorgehen diskutieren und entscheiden." Meldung der IG Metall vom 27.06.2008
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Altersteilzeitverhandlungen vertagt
"Die Tarifverhandlungen für eine Neuregelung der Altersteilzeit in der Metall- und Elektroindustrie sind in der Nacht zum Donnerstag in Sindelfingen laut der "Zeit" ergebnislos abgebrochen worden. Eine Einigung konnte auch in der fünften Verhandlungsrunde nicht erzielt werden. Die Gespräche sollen voraussichtlich am kommenden Montag fortgesetzt werden. Während der Verhandlungen liefen die Warnstreiks weiter. Nach Angaben der IG Metall sind erneut rund 6.000 Beschäftigte der Spät- und Nachtschichten u.a. bei Audi in Neckarsulm, Maquet und Coperion Werner & Pfleiderer den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben sich an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt haben sich im Bezirk Baden Württemberg somit bisher 170.000 Beschäftigte an Aktionen für eine neue tarifliche Altersteilzeit beteiligt." Meldung von und bei Thomas Trueten vom 19.6.08 , dort auch BIlder
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»Das hält keiner so lange aus«
"Dienstag früh bei Daimler in Berlin-Marienfelde. Wie in zig anderen Betrieben quer durch die Republik hat die IG Metall auch hier zu Aktionen für einen neuen Altersteilzeit-Tarifvertrag aufgerufen. Einige hundert Beschäftigte sind dem Appell gefolgt und haben sich vor dem Werkstor versammelt, darunter auffallend viele junge Kollegen. Einer von ihnen ist Paul Blickle, der erst seit zehn Monaten bei dem Autobauer beschäftigt ist. Doch schon jetzt ist ihm klar, daß er kaum bis 67 durchhalten wird. »Bei der Bandarbeit hat man mit extrem einseitigen Belastungen zu tun, das Tempo wird immer weiter erhöht - das hält keiner so lange aus«, meint er. Noch wichtiger als die Altersteilzeit ist Blickle der Kampf gegen die Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre. »Dagegen müßte die IG Metall mehr tun«, findet er." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 18.06.2008
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Rente mit 67: Mediziner kritisieren Altersteilzeit
"Macht Arbeiten bis zur gesetzlichen Rente körperlich kaputt? Arbeitsmediziner meinen: nein - zumindest in den meisten Berufen. Stattdessen koste die Alterszeit unnötig viel Geld." Artikel von Maike Rademaker und Monika Dunkel in der Financial Times Deutschland vom 18.06.2008
- Keine Kompensationsgeschäfte bei den Verhandlungen um Altersteilzeit
"Die Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre und die nächstes Jahr auslaufende Förderung der Altersteilzeit hat einen spürbaren Handlungsdruck erzeugt. Kaum einer kann sich vorstellen, bis 67 zu arbeiten und keiner will die dadurch erhöhten Rentenabschläge einfach so hinnehmen. Die Altersarmut ist ein wachsendes Problem und in den nächsten Jahren zunehmend auch ein Massenphänomen. Vor allem die Vorstellung, bei dem heutigen Stress selbst mit großen Abschlägen weit über das 60. Lebensjahr hinaus arbeiten zu müssen, ist auch bei den Jüngeren eine Horrorvision." Tarifinfo der Gewerkschaftslinken vom Juni 2008
- Altersteilzeit: "Wir wollen einen Anspruch für alle". Warnstreik für eine neue Altersteilzeit
"Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat sich am 12. Juni 2008 einstimmig hinter die Position der Verhandlungskommission für eine neue Altersteilzeit gestellt. Es müsse eine erzwingbare Regelung für alle Betriebe, einen verbindlichen Anspruch für alle Beschäftigten, eine dem heutigen Tarifvertrag vergleichbare materielle Ausstattung und eine verbesserte Entgeltaufstockung für die unteren Entgeltgruppen geben, heißt es in der Resolution." IG Metall-Meldung vom 12.06.2008
- Hofmanns Hoffnung: Warnstreiks sollen neue Altersteilzeit bei der IG Metall bringen
"Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg beriet gestern in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) über ihr weiteres Vorgehen im Konflikt um die Altersteilzeit. Verhandlungsführer Jörg Hofmann gab sich optimistisch, dass es bald zu einer Lösung kommt. Ab Montag sollen die bislang überwiegend auf den Südwesten begrenzten Warnstreiks bundesweit ausgedehnt und der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden." Artikel von Barbara Heinrich, Leinfelden-Echterdingen im Neues Deutschland vom 13.06.2008
- Warnstreiks gehen weiter
"Mehr als 103.000 Metallerinnen und Metaller aus 248 Betrieben protestierten seit dem Ende der Friedenspflicht. Am 10.06.2008 nahmen 1450 Beschäftigte aus den Bezirken Baden Württemberg, Frankfurt, Küste, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an Warnstreiks teil. Sie legten zwischen einer halben Stunde und zwei Stunden die Arbeit nieder." IG Metall-Meldung vom 11.06.2008
- Altersteilzeit: "Du willst zwar noch, aber es geht nicht mehr"
"Schmerzen in Schulter und Bandscheibe, Ärger mit dem Kreislauf: Etliche ältere Arbeitnehmer haben mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen - doch eine Einigung im Streit um die Altersteilzeit ist noch nicht absehbar."Artikel von Detlef Esslinger in der SZ vom 11.06.2008
- Erneut über 46.000 Warnstreikende - Warnstreiks für neue Altersteilzeit gehen weiter
".Mit bis zu 12.000 Teilnehmern gab es heute die größte Kundgebung vor den Toren des Daimler-Werkes in Sindelfingen. Dort ruhte die Arbeit für zwei Stunden. Kundgebungen gab es außerdem u.a. bei Thyssen Krupp Aufzugswerke, Bosch Leinfelden, Lapp, Mahle und Dürr (alle Verwaltungsstelle Stuttgart); Schuler SMG Waghäusel (Verwaltungsstelle Bruchsal); MTU/Tognum (Verwaltungsstelle Friedrichshafen); Dürr GmbH (Verwaltungsstelle Lörrach); Bosch in Reutlingen (Verwaltungsstelle Reutlingen) sowie Hirschmann (Verwaltungsstelle Esslingen); Mahle in Gaildorf und Öhringen, Recaro (Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall). 750 Beschäftigte in neun Ettlinger Betrieben legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder und versammelten sich auf einer Brücke um eine symbolische Brücke für "Jung und Alt" zu bilden." IG Metall Pressedienst vom 06.06.2008
- Auch dritte Runde ohne Annäherung - Tarifverhandlung Altersteilzeit
"Auch die dritte Tarifverhandlung über einen neuen Tarifvertrag zur Altersteilzeit für die rund 800 000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ging am Nachmittag ohne erkennbare Annäherung der Tarifparteien zu Ende. IG Metall-Verhandlungsführer Jörg Hofmann warf den Arbeitgebern im Anschluss eine Blockadehaltung vor. "Ich bekomme mehr und mehr den Eindruck, Südwestmetall spielt auf Zeit und ist gar nicht ernsthaft an einer Lösung interessiert", sagt er und kündigte Aktionen der Beschäftigten nach Ablaufen der Friedenspflicht an. "Wenn es nicht doch noch irgendwelche verwertbaren Signale gibt, werden die Beschäftigten entsprechend reagieren", so Hofmann. Die Friedenspflicht endet am 4. Juni 2008." Pressemeldung der IG Metall BaWü vom 26.05.2008 .Siehe dazu:
IGM mobilisiert 2.500 MetallerInnen für Tarifvertrag Altersteilzeit
Bericht von Ursel Beck vom 26. Mai 2008 und ein paar Bilder zur Kundgebung zur 3. Verhandlungsrunde zur Altersteilzeit in Stuttgart
- Tarifverhandlungen zur Altersteilzeit - Konflikte kündigen sich an metallnachrichten vom März 2008
- Für jung. Für alt. Für alle.
"Die von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Altersteilzeit läuft Ende 2009 aus. Diese politische Entscheidung nimmt älteren Beschäftigten die Möglichkeit für einen frühen, gesunden Ruhestand und verbaut jungen Menschen den Weg zu festen Arbeitsplätzen. Die IG Metall fordert daher von der Politik, weiterhin eine geförderte Altersteilzeit als Instrument des flexiblen Übergangs in die Rente möglich zu machen." Aus der Meldung der IG Metall über die Kampagne vom 30.11.2007. Siehe dazu:
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