| Es  bleibt noch viel umzufairteilen „Das  breite gesellschaftliche Bündnis „Umfairteilen" plant für das Jahr der  Bundestagswahl weitere Aktionen. Ende September hatten einige Zehntausend  Menschen in mehreren deutschen Städten für eine höhere Besteuerung von Vermögen  demonstriert. Das war kein schlechter Auftakt, lässt aber noch viel Luft nach  oben. Immerhin gelang es den Aufrufern aber, dass das Thema Vermögensteuer im  Sommer drei Wochen lang die Diskussionen in Zeitungen und Talkshows bestimmte…“  Artikel von Ines Wallrodt im ND vom 20.11.2012  . Aus  dem Text: „… Der Appell "Reichtum besteuern" wurde überarbeitet. Unter  anderem wurde konkretisiert, wofür denn das viele Geld der Reichen ausgegeben  werden soll - „für Investitionen in mehr Bildung und Soziales, Pflege und  Gesundheit, in bessere öffentliche Infrastruktur, sozialen Wohnungsbau und die  Energiewende", heißt es nun. Bislang hat der Appell wenig beeindruckende  12.000 Unterzeichner. Die Forderung nach Wiedereinführung der Vermögenssteuer  hat gesellschaftlich weit mehr Anhänger, das haben frühere  Unterschriftensammlungen gezeigt. Dieses Potenzial will man ausschöpfen.  Zielmarke: 100.000 Unterstützer…“ Bündnis Umfairteilen: Zivilgesellschaft fordert stärkere Besteuerung von  Reichtum und ruft zu bundesweitem Aktionstag am 29. September auf  „Eine stärkere Besteuerung großer Vermögen zur Finanzierung des Sozialstaats  und notwendiger Reformen fordert das Bündnis "Umfairteilen – Reichtum  besteuern!", das heute von Attac, ver.di und dem Paritätischen  Wohlfahrtsverband in Berlin vorgestellt wurde. Erstmalig manifestiert sich  damit eine breite gesellschaftliche Bewegung für eine Politik der sozial  gerechten Umverteilung in Deutschland. Das Bündnis, dem sich neben Attac,  Gewerkschaften und Sozialverbänden auch              Migrantenverbände, Jugend- und Studierendenorganisationen, die Initiative  Vermögender für eine Vermögensabgabe, die Naturfreunde sowie weitere  zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen angeschlossen haben,  warnt vor Kahlschlagkürzungen zu Lasten des Gemeinwesens und ruft zu einem  bundesweiten Aktionstag am 29. September 2012 auf…“ Pressemitteilung des  Bündnisses "Umfairteilen - Reichtum besteuern" vom 3. August 2012  auf  der Kampagnenseite. Siehe dazu auch: 
              
                Zielt aufs Schienbein! Die »Umfairteilen«-Kampagne braucht eine  Eskalationsstrategie, hin zu einem echten gesellschaftlichen KonfliktArtikel von Peter Grottian in junge Welt vom 02.11.2012
  . Aus dem Text: „… Die gesellschaftliche Lage verlangt nach  Radikalität. Die Mehrheit der Bevölkerung ist für ein »Umfairteilungsprojekt«,  ihr Zorn ist so groß, daß sie – seriösen Studien zufolge – auch radikalere  Protestformen befürwortet. Aber die Einsicht in die schreiende Ungerechtigkeit  führt nicht zu einem für die Herrschenden ernstzunehmenden Protest. Zu tief  sitzt das Ohnmachtsgefühl mangelnden Durchblicks. Die Herrschenden sind  vielleicht verunsichert, aber unbeirrt in der Verteidigung ihrer ökonomischen  und politischen Machtinteressen. (…) Dies wird nur gelingen, wenn wir die  Proteste nachhaltig in die Reichtums- und Armutszonen der Republik tragen,  zivilen Ungehorsam inklusive. (…) Zugleich sollten die Armutszonen aufgesucht  werden. Wenn grundgesetzwidrig fast eine Million Hartz-IV-Empfänger mit  Sanktionen überzogen werden, die sie in ihrer Existenz bedrohen, sollte das  Bündnis »Umfairteilen« das Arbeitsministerium und die Bundesagentur solange  belagern, bis die Sanktionen ganz abgeschafft oder wenigstens gemildert werden…“
                Setzt  nicht auf die Politik!„Beim  bundesweiten Aktionstag UmFairteilen protestierten in 40 Städten bundesweit  laut Veranstalter 40.000 Menschen für eine andere Steuerpolitik, mehr  Gerechtigkeit und die Zukunft des Sozialstaats. Dass die Medien gegen Ende des  Tages die Zahlen der Veranstalter übernahmen, nachdem es tagsüber noch ganz  anders aussah, spricht dafür, dass sie den Protesten wohlgesonnen waren. Das  kann schon mal vorkommen. Darauf zu setzen kann aber gefährlich sein. Schließlich  gehorchen die Medien ihrer eigenen Logik. Bei UmFAIRteilen herrschte eine  symbolische Politik und Bilderproduktion für die Medien vor. So wurden in  Erfurt symbolisch Geldsäcke zur Bürgermeisterin gebracht - zum fairteilen. Im  Gegensatz hierzu setzte etwa Blockupy oder die Kampagne Castor schottern!  darauf, vielen Menschen ein Angebot für zivilen Ungehorsam zu machen und so die  Medien dazu zu zwingen, »zuzuhören«…“ Artikel von Ingo Stützle in Neues  Deutschland vom 19.10.2012
  
  UmFAIRteilen  – ein gemeiner KommentarKommentar  von Norbert Hermann (Bochum Prekär) vom 4.10.2012
 
                 Umfairteiler und Fairsenker„Vermögensabgabe, Vermögenssteuer – und schon geht es gerecht zu im  Kapitalismus. Das forderten am Wochenende 40 000 Menschen während eines Aktionstags unter dem Motto »Umfairteilen«.  Die Befürworter dieser Vorstellungen blamieren sich angesichts des herrschenden  Klassenkampfes von oben…“ Artikel von Peter Nowak in der Jungle World vom 4.  Oktober 2012
  . Aus dem Text: „… Der Aktionstag hat noch einmal deutlich gemacht, wie  nötig Kritik von links ist. Denn die Protestbewegung in Deutschland  unterscheidet sich erheblich von denen anderer europäischer Länder. Während in  Spanien, Griechenland und Portugal Grundsätze, wie sie vom Bündnis  »Kapitalismus fairsenken« formuliert wurden, in weiten Teilen der  Protestbewegung befürwortet werden, wurden sie während des Aktionstags in  Deutschland nur vom äußerst linken Flügel vertreten. Die Mehrheit hängt  hierzulande der Illusion von einem fairen Kapitalismus an. Dabei hat die  Bundesregierung in den vergangenen Wochen noch einmal vorgeführt, was  Klassenkampf von oben ist…“Echte  Umverteilung? Das geht nur ohne Kapitalismus!Flugblatt  der offenen AG "soziale Kämpfe" von der Bremer avanti - Gruppe
  
 
 Bericht  aus Hamburg„Schon  vor dem Aktionstag des Bündnisses »umfairteilen« gab es Zoff unter den  Hamburger Unterstützern. Während DGB und Linkspartei die Einladung des  griechischen Oppositionsführers Alexis Tsipras begrüßten, gingen SPD und Grüne  auf Distanz. Beide Parteien kündigten an, der Rede des Syriza-Politikers am  Sonnabend fernzubleiben. Dennoch war der Hamburger Rathausplatz, trotz  zeitweise heftiger Regenschauer, gut gefüllt, als Tsipras mit Verspätung auf  die Bühne trat…“ Bericht von left action vom 30.09.2012 bei indymedia
  
 
 Umverteilen  ist nicht genug! Kapitalismus fairsenken!„Die  Kampagne ‚‘Kapitalismus fairsenken'‘ begleitete die Demonstration des Bündnis  ‚‘Umfairteilen'‘ am Samstag, 29.09.2012 in Berlin mit einer kreativen Aktion,  um auf die vereinfachte und verkürzte Forderung der Initiator_innen hinzuweisen…“  Pressemitteilung der Kampagne „Kapitalismus fairsenken“ vom 29. September 2012  auf ihrer Seite
  
 
Aktionstag des Bündnisses Umfairteilen voller Erfolg"Mehr als 40.000 Menschen demonstrieren bundesweit für mehr Gerechtigkeit und die Zukunft des Sozialstaats.." Pressemeldung des Bündnisses vom 29.9.2012
   
 
Die  ganze verdammte Bäckerei„Zehntausende  Menschen sind am Samstag für eine stärkere Besteuerung von Vermögen auf die  Straße gegangen. Das Motto „UmFAIRteilen“ geht zwar nicht allen Demonstranten  weit genug. Und mancher hatte mehr Teilnehmer erwartet. Dennoch bilanzieren die  Organisatoren am Ende der Aktionen in zahlreichen Städten einen „vollen Erfolg“…“  Artikel von Susann Witt-Stahl und Tom Strohschneider
  in Neues Deutschland vom 29.09.2012
  „Umfairteilen“-Demonstrationen:  Netter Spaziergang, mehr nicht40.000  Menschen in 40 Städten: Für die Organisatoren ist das ein voller Erfolg. Die  Demonstranten sehen das anders. Von Revolution keine Spur. Artikel von Anna  Klöpper in der taz online vom 29.09.2012
  
                Faire  Krisenproteste in DeutschlandDer  Aktionstag Umfairteilen machte auch noch einmal die große Spannbreite der  Protestbewegung in der Eurozone deutlich. Artikel von Peter  Nowak in telepolis vom 01.10.2012
 
                „Umfairteilen“-Proteste  in Hamburg: Tsipras kommt und entzweitDer  griechische Oppositionsführer Alexis Tsipras spricht bei der Kundgebung des  „Umfairteilen“-Bündnis in Hamburg. Grüne und SPD finden das „schwierig“.  Artikel von Sebastian Erb in der taz online vom 29.09.2012
  
                B:AntikapitalistischerBlock  bei umFAIRteilen
  „Ungefähr  3000 – 5000 Menschen beteiligten sich heute in Berlin an einer Demonstration  der Kampagne „umFAIRteilen“ vom Potsdamer Platz zum Roten Rathaus.  Kernforderungen der Demo waren eine einmalige Vermögensabgabe und  perspektivisch die Einführung einer „gerechteren“ Verteilung der Steuerlasten  durch eine Vermögenssteuer und den konsequenten Kampf gegen Steuerflucht.  Mehreren hundert Menschen gingen diese Forderungen nicht weit genug und  beteiligten sich deswegen an einem antikapitalistischen Block unter dem Motto  „Produktionsmittel FAIRgesellschaften – Kapitalismus abschaffen!“ zu dem  verschiedene linksradikale und sozialistische Gruppierungen aufgerufen hatten…“  Bericht von ARAB vom 29.09.2012 bei indymedia  , dort auch Links zu Fotos
                Bo:  Bericht zur „Umfairteilen“-Demo„An  der heutigen (29.09.2012) „Ruhrpott-Umfairteilen“-Demonstration nahmen ca.  3.000 Menschen teil. Ein kurzfristig geplanter „antikapitalistische Block“  hatte lediglich um die 30 Teilnehmer_innen. Auf der Veranstaltung dominierte  das Bild der bürgerlichen organisationgebundenen Linken von Gewerkschaften bis  zur Linkspartei…“ Bericht von ein paar Autonome aus Bochum vom 29.09.2012 bei indymedia
  . Siehe  dazu Bilder und Filme vom Aktionstag in Bochum bei bo alternativ  
  Umfairteilen  ist nicht genug – Kapitalismus abschaffen! Solidarität mit emanzipatorischen  Bewegungen in Griechenland, Spanien und weltweit!Aufruf bei  der Umfairteilen Demonstration am kommenden Samstag den 29. 09. 2012 in Bochum  eigene antikapitalistische Akzente zu setzen
  und Solidarität mit den sozialen Bewegungen  weltweit auszudrücken, dokumentiert bei indymedia. Aus dem  Text: „…Uns geht das nicht weit genug! Wir haben keinen Bock auf kleine  Veränderungen, die das Dasein im Kapitalismus angeblich erträglicher gestalten  sollen. Natürlich ist jede Reform, die den vielen sozial ausgegrenzten Menschen  ein besseres Leben ermöglicht, nützlich. Aber solche Reformen stehen gerade  nicht auf der Agenda der europäischen Regierungen: massive Rentenkürzungen,  drastische Einschnitte im Gesundheitswesen, Stellenstreichungen im öffentlichen  Dienst, massiver Abbau sozialer Dienste, geschlossene Jugendzentren und  Bibliotheken – alles, was sich dem Zwang zur Verwertung nicht unterordnen kann  oder will, wird gnadenlos kaputtgespart. In Deutschland wird momentan angeblich  noch versucht „sozialverträglich“ zu sparen. Was das bedeutet kann mensch  täglich in der Zeitung lesen, wie es hier in Zukunft aussehen könnte, ist  derzeit in Griechenland und Spanien zu sehen. (…) Wir haben keinen Bock auf als  Sparmaßnahmen getarnte Unzumutbarkeiten. Wir sind wütend über die Hetze gegen  die aufständischen Menschen in Südeuropa. Es kotzt uns an, wenn von  Sparprogrammen geredet wird, während die Menschen in Griechenland und Spanien  nicht mehr genug zum Überleben haben. Sparen ist nicht die Lösung für die  Krise, sondern Teil des Problems. Die Krise heißt Kapitalismus! Für eine  vernünftig eingerichtete und solidarische Gesellschaft – jetzt! Solidarität mit  allen emanzipatorischen Bewegungen weltweit!“
                Reicht für ein wirkliches „UmFAIRteilen“ Reichtum besteuern aus?Beitrag von Christiaan Boissevain, Münchner Gewerkschaftslinke, in Netzwerkinfo  der Gewerkschaftslinken Nr. 43 vom September 2012
  (Seite 2f.). Aus dem Text: „… Die Forderung nach UmFAIRteilen - Reichtum  besteuern!" ist in dieser Allgemeinheit nicht falsch. Aber nur dann, wenn sie  mit einem Kampf um nachfolgende Forderungen verbunden werden würde: Hartz IV  abschaffen; statt Rente mit 67 eine Rente ab 60 ohne Abschläge; Verbot von  Leiharbeit und allen andere ungeschützten                Arbeitsverhältnisse; Stopp der Privatisierung der öffentliche  Daseinsvorsorge - bisherige Privatisierungen rückgängig machen. Wir brauchen: radikale  Arbeitszeitverkürzung, bei vollen Lohn- und Personalausgleich (30-Std. sofort!);  einen Mindestlohn von 10 € pro Stunde lohnsteuerfrei!; ein Verbot von  Entlassungen bei allen Firmen, die Gewinne machen. (…) Teile des  gewerkschaftlichen Funktionärskörpers bleiben gefangen in der Illusion, dass  Appelle "für eine bessere Politik" und ein paar Demonstrationen am  Samstag die herrschende Politikerkaste "zur Vernunft" oder gar  "zur Umkehr" bewegen könnten. Andere Teile des gewerkschaftlichen  Funktionärskörpers (und hier vor allem die Führungen) sind inzwischen nicht mehr  bereit, eine starke Mobilisierung und erfolgversprechende  Kampfmaßnahmen bis zur vollständigen Durchsetzung  von politischen Forderungen auch nur in Betracht zu ziehen. Unter diesen Voraussetzungen  ist zu befürchten, dass die gewerkschaftlichen Herbstaktionen wieder einmal nur  zum "Dampf ablassen" genutzt werden sollen…“UMVERTEILEN - GEHT!  VERGESELLSCHAFTUNG  - GEHT ERST RECHT!                   UMFAIRTEILEN - GEHT NICHT!!  FAIRER  KAPITALISMUS - GEHT ERST RECHT NICHT! 
  „Widerstand fängt mit Klarheit in den Köpfen an: Fairer Lohn,  gerechter Lohn, geht alles nicht, es gibt nur erkämpften Lohn. Und faire  Leiharbeit wie sie die IGM fordert - was soll das eigentlich sein? Die Vorstellung von Gerechtigkeit im Kapitalismus gibt es, seit es  Kapitalismus gibt. Die herrschende Sprache ist die Sprache der Herrschenden:  Sie reden von Tarifverhandlungen der Sozialpartner, in Wirklichkeit sitzen sich  Klassengegner gegenüber (bzw. Stellvertreter, die an Sozialpartnerschaft  glauben). Und wird der von den Beschäftigten erarbeitete Mehrwert fair  verteilt? Wer das glaubt, wird selig und wer das nicht glaubt, kommt auch in  den Himmel. Wer die Sprache der Herrschenden spricht, ist entweder  oberflächlich oder will absichtlich Illusionen erzeugen, daß es im Kapitalismus  eine Lösungsmöglichkeit gibt. Seit Beginn der Finanzkrise, die in Wirklichkeit  eine Systemkrise ist, nimmt die Illusionserzeugung auch per Sprache zu.
 Und jetzt die Billionenvermögen, die die Herrschenden im Laufe der  Jahrzehnte angehäuft haben – geben sie uns einige Milliarden davon ab wenn wir  an ihre Fairneß appellieren?!...“ Flugblatt von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg
  zur Kampagne UmFairTeilenl Im Anhang zum Flugblatt befinden sich: Fragen an attac: „Darüber  hinaus haben wir noch einige Fragen an die Initiatoren der bundesweiten  Kampagne, Aktivisten von attac: Bei dem Bündnis machen die Partei "Die Grünen" und einige  Gewerkschaftsvorstände mit. Und es ist unklar, ob sogar die SPD noch mitmachen  wird. Für uns sind diese genannten Mitverursacher der Lage, gegen die jetzt  protestiert wird. Nur einige Maßnahmen: Riester-Rente (d.h. Privatisierung des  Rentensystems), Rente mit 67, Hartz IV und Privatisierungsbeschleunigungsgesetz,  die von Grünen und SPD geschaffen wurde und gegen die von Gewerkschaftsseite  nicht Front gemacht wurde…“
 
 
Teil des Problems, nicht Teil der Lösung. Die Kampagne UmFairteilen  macht Parteipolitik im schlechtesten Sinne„Es gibt in der linken Diskussion um Organisierung und Strategie eine  seit Langem gepflegte Dichotomie zwischen den beiden Polen Partei und Bewegung.  In dieser polaren Betrachtungsweise geraten intermediäre Organisationen wie  etwa attac oder campact aus dem Blick, die sich vor dem Hintergrund von  Bewegungspolitik etabliert haben, inzwischen aber eher als separate  Lobbyorganisationen agieren, »linker Gegenlobbyismus« ist das mal in der  ak-Redaktion bezeichnet worden. Als Beispiel für so einen »linken  Gegenlobbyismus« hatte man in der Rombergstraße an die Kampagne UmFairteilen  gedacht, als eine Form wie sich »Bewegung« auf »Partei« beziehen kann. Nun ist  diese Kampagne zumindest aus Hamburger Perspektive vor allem eines: ein  riesiges Ärgernis, das mit »links« wenig und mit »Bewegung« gar nichts zu tun  hat. Vielmehr wird hier Politik auf eine Weise betrieben, die sich von  Handlungslogiken einer Partei kaum unterscheidet…“ Artikel von Heiko Laning in ak  - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis vom 21.9.2012
  . Aus dem Text: „… Die Zielsetzung der Kampagne ist zunächst sicher  löblich und nicht verkehrt. Das ist aber auch das einzig Positive an ihr. Dass  sie ein großer medialer Erfolg sei, wie es etwa attac-Aktivist Pedram Shahyar  im neuen deutschland (9.8.2012) behauptet, lässt sich z.B. in Hamburg überhaupt  nicht bestätigen. Hier ist die Kampagne wenig mehr als ein Flurgeflüster. In  einem zweiten Punkt hat Shahyar allerdings Recht, nämlich mit der inhaltlichen  Nähe der Kampagne zu Rot-Grün. Dabei geht es aber weniger um rot-grüne  Vereinnahmungsversuche, sondern um die aktiv gesuchte Nähe zu Rot-Grün. So wird  im Hamburger Aufruf peinlichst eine Kritik an der sogenannten Schuldenbremse  vermieden, die SPD und Grüne im Verbund mit der FDP erst vor kurzem und ohne  jede Not in die Hamburger Verfassung hineingeschrieben haben. Der Versuch, die  Schuldenbremse im Aufruf zu thematisieren, scheiterte an der Intervention der  Linkspartei, die ganz erklärter Maßen die Grünen mit im Boot haben wollte. (…)  Die extreme Schieflage der öffentlichen  Haushalte ist nicht das Ergebnis überbordender (Sozial-)Ausgaben, sondern das  Resultat massiver Steuerentlastungen für Kapitalisten und Unternehmen und ihre  gleichzeitige Entlassung aus allen Formen der paritätischen sozialen  Sicherungssysteme. Über all das spricht UmFairteilen genauso wenig wie über die  geplanten Ausgabendeckelungen im Hamburger Haushalt bis zum Jahr 2020 mit all  ihren drastischen Konsequenzen für das soziale Hilfesystem in der Hansestadt.  Die Kampagne thematisiert das genau deswegen nicht, weil es Grüne und  Sozialdemokraten waren und sind, die dafür die Verantwortung tragen, die man  aber heute mit im großen Bündnis haben möchte. Das gilt im Übrigen auch für die  Gewerkschaften. Zumindest in Hamburg haben sozialdemokratische  ver.di-Funktionäre keinerlei Probleme damit, einerseits wortgewaltig eine  Vermögenssteuer zu fordern und gleichzeitig als SPD-Bürgerschaftsabgeordnete  still und leise die Schuldenbremse zu beschließen oder mal eben den massiven  Kürzungen z.B. in der Kinder- und Jugendhilfe zuzustimmen…“ 
 
29. September: Revolution wär Fair!
  „… Wir beteiligen uns an dieser Demonstration und rufen zu einem  eigenen antikapitalistischen Block auf, der radikale linke Inhalte sichtbar  machen soll. Denn: Der Glaube, es sei bloß ein wenig Umzuverteilen, dann  funktioniere der Kapitalismus krisenfrei, ist im besten Fall naiv. Wenn das  „UmFAIRteilen“-Bündnis meint, mit diesen harmlosen Forderungen den „Ausweg aus  der Wirtschafts- und Finanzkrise“ gefunden zu haben, so gilt es dem  entgegenzuhalten, dass der Kapitalismus Krisen mit periodischer Notwendigkeit  hervorbringt, und ohne seine Überwindung hier überhaupt kein sinnvoller Ausweg  gefunden werden kann. Mehr Infos bald..“ Aufruf von ARAB  zum antikapitalistischen  Block auf der umFAIRteilen-Demo in Berlin am 29.September | 11:30 Uhr |  Potsdamer Platz | 
 
Übrigens:bei pott-umfairteilen - zentrale Demonstration und Kundgebung  für das Ruhrgebiet am 29. September in Bochum wird bei der Abschlusskundgebung  um 14:00 Uhr                am Schauspielhaus Bochum – nach Annelie Buntenbach (DGB-Bundesvorstand)  - Mag Wompel (Labournet Germany) sprechen! Siehe das Programm
  
 
Verdi-Chef Bsirske im Gespräch: „Die Vermögensteuer macht Reiche nicht  arm“Die zweitgrößte deutsche Gewerkschaft kämpft mit SPD, Linken und Grünen  für die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Millionäre sollen für die Eurokrise  zur Kasse gebeten werden. Interview von Manfred Schäfers und Jan Grossarth in  der FAZ online vom 27.08.2012
  
                Attac legt Konzept für europaweit koordinierte Vermögensabgabe vor. Oberstes  eine Prozent soll durchschnittlich 50 Prozent abgeben„Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat ein Konzept für eine  europaweit koordinierte Vermögensabgabe vorgelegt (http://kurzlink.de/Papier_Umverteilen).  "Damit zeigen wir eine klare                  Alternative zur zerstörerischen Krisenpolitik der Bundesregierung und  der Europäischen Union auf", sagte Steffen Stierle vom Attac-Koordinierungskreis.  "Die Krise lässt sich nur überwinden, wenn                  die großen Privatvermögen umfassend beteiligt werden. Fiskalpakt, ESM  und Co. dagegen wälzen die Kosten weiter nach unten ab und verschärfen die  Krise."…“ Pressemitteilung von Attac Deutschland vom 8. August 2012
  .  Siehe: Attac-Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe    
                Soziale Gerechtigkeit:  Vermögende besteuern, europaweit„Die SPD will Reiche zur Kasse bitten, nötig wäre das vor allem in  Krisenstaaten. In Griechenland oder Irland stützen Euro-Rettungsfonds Reeder  und Immobilienkönige. Diesen Missstand zu bekämpfen, müsste erste Priorität der  "Troika" sein…“ Artikel von Harald Schumann im Tagesspiegel online  vom 07.08.2012
  .  Aus dem Text: „… Vor diesem Hintergrund ist es geboten, die  Vermögenden an den Kosten für die Fehlinvestitionen zu beteiligen. Doch für den  Wahlkampf auf nationaler Bühne ist das Thema viel zu wichtig. Stattdessen gilt  es, endlich auf die Korrektur der falschen Rettungspolitik zu drängen. Bisher  erzwingen die Schuldeneintreiber der EU in den Krisenländern nur die Kürzung  von Sozialleistungen und Steuererhöhungen auf Kosten der kleinen Leute.  Griechenlands Reeder, Irlands Immobilienkönige und Spaniens Superreiche zahlen  indes fast keine Steuern oder verschieben ihr Geld in Steueroasen…“
                UmFairteilen – aber mit wem?„Die Kampagne UmFairteilen, die Attac mit einigen NGOs und Verdi  zusammen gestartet hat, war ein großer medialer Erfolg. Wir haben hier einen  richtigen Nerv getroffen: trotz Krise und massiver Verarmung von immer größeren  Teilen der Bevölkerung bereichert sich die obere 10 % immer weiter. Die  Millionen der Millionäre häufen sich, während ein immer größerer Teil der  Bevölkerung hier in ständiger Unsicherheit lebt und unzählige Millionen im  Süden Europas in verzweifelte Armut geschickt werden. Die Krise des globalen  Kapitalismus ist ein Klassenkonflikt, das wird immer offensichtlicher. Das  Thema Reichtum in den Wahlkampf zu bringen und zu zuspitzen ist strategisch  sehr klug und wir werden dadurch die etablierte Politik gut unter Druck setzen  können.
 Allerdings war das Problem der öffentlichen Debatte in der letzten  Woche die Positionierung von SPD und Grünen. Siegmar Gabriel, der sich als  etwas linkere Kandidat gegen Steinmeier und Steinbrück in der SPD durchsetzen  will, sprang auf diesen Zug und forderte von den Reichen einen „sozialen  Patriotismus“: sie sollen sich an den Lasten beteiligen. Auch die Grünen  schlossen sich diese Forderung an. Jetzt kann man sich freuen, dass man die  Oppositionsparteien diskursiv vor sich hintreibt, und dass die SPD unsere  Forderung aufgegriffen hätte. Doch hier gibt es mehr Gefahren als Chancen, und  Attac muss sich von dem rot-grünen Wahlkampf deutlich absetzen…“ Artikel von  Pedram Shahyar vom 7. August 2012 im attac-blog
  
Unterstützen Sie das Bündnis umfairteilen ...„Es gibt einen Ausweg aus der Wirtschafts- und Finanzkrise:  Umverteilung! Wir wollen nicht, dass die öffentlichen und sozialen Leistungen  verschlechtert und die große Mehrheit der Bevölkerung höher belastet wird.  Stattdessen müssen übergroßer Reichtum und Finanzspekulation endlich besteuert  werden. Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um gelebte Solidarität in  unserer Gesellschaft.
 Wir fordern eine Vermögensteuer und eine einmalige Vermögensabgabe,  um die notwendigen öffentlichen und sozialen Ausgaben gerecht zu finanzieren  und die Verschuldung abzubauen; einen konsequenten Kampf gegen Steuerflucht und  Steueroasen und für eine Steuer auf  Finanzmarktgeschäfte,  gegen die Spekulation und gegen die Armut, weltweit.  Wir fordern Landtage, Bundestag und Parteien  auf, sich unserer Forderung anzuschließen und sie in die Tat umzusetzen!“  Aufruf zum Mitzeichnen auf der Kampagnenseite
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