Initiativantrag
Die Delegierten der Bezirkskonferenz am 09.11.02 mögen
beschließen:
Der Bezirksvorstand wird beauftragt auf Grundlage der nachstehenden
Resolution entsprechende Aktivitäten auch im Bezirk NRW-Süd zu planen
und durchzuführen.
Begründung:
Erst am 04.11.2002 wurde dem AntiRassistischen ArbeitsKreis
(ARAK) der ver.di Bezirksverwaltung NRW-Süd in seiner Sitzung bekannt,
dass die TeilnehmerInnen der Antirassismuskonferenz der ver.di Jugend in Gladenbach
im August nachstehende Resolution verabschiedet haben. Diese Resolution sollte
an alle Landesbezirke und Bezirke gehen, mit der Aufforderung, diese zu diskutieren,
geeignete Aktivitäten zu initiieren und Anträge für die Bundesjugendkonferenz
bzw. Bundeskongress zu verabschieden.
Da das Treffen des Arbeitskreises nach Schluss der Antragsfrist
für die Bezirkskonferenz stattfand, konnte der "ordentliche"
Weg nicht eingehalten werden, deshalb jetzt der Initiativantrag.
Offensive gegen Rassismus und Antisemitismus - für eine
solidarische und selbstbestimmte Gesellschaft!
Die Antirassismus Konferenz der ver.di-Jugend vom 23.-25.08.02
in Gladenbach erklärt:
- Mit Erschrecken und Besorgnis stellen wir ein Erstarken des Rassismus und
Antisemitismus in allen Bereichen unserer Gesellschaft fest.
- Eine entscheidende Ursache für diesen Trend liegt in einer gesellschaftlichen
Entwicklung, die die vereinzelten Menschen zwingt, sich rücksichtsloser
denn je im Wettbewerbskrieg zu behaupten.
- Wettbewerbskrieg der Standorte und Konkurrenz der arbeitenden
Menschen untereinander liegt immer nur im Interesse derjenigen, die von der
kapitalistischen Organisation der Gesellschaft profitieren. Unterbietungswettbewerbe
gehen immer auf Kosten der arbeitenden Menschen und führen über
Lohn- und Sozialdumping zu einer Umverteilung von Unten nach Oben.
- Dieser Entwicklung ausgesetzt, suchen viele Zuflucht in Ideologien der Ungleichheit,
wie z. B. dem Rassismus, die eine relative Privilegierung z.B. von Deutschen
gegenüber Ausländern legitimieren soll. Diskriminierung
von Menschen auf Grund von Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht oder
sexueller Orientierung ist die Folge.
- Solidarität, unabhängig von Nationalität, Herkunft und Hautfarbe
und Bekenntnis ist dagegen notwendig, wenn wir die Konkurrenz untereinander
überwinden und unseren eigenen, berechtigten Ansprüche gegen die
Interessen des Kapitals durchsetzen wollen! Um das zu erreichen, brauchen
wir praktische Solidarität, damit Gewerkschaften Teil der Lösung
und nicht Teil des Problems werden. Dafür ist politische Aufklärungsarbeit
und ihre rechtliche und finanzielle Absicherung dringend notwendig.
- Die ver.di-Jugend tritt entschieden gegen Rassismus, Antisemitismus
und andere Ideologien der Ungleichheit und für eine solidarische
Gesellschaft ein!
- Auch Politik des neoliberalen Anpassens an scheinbare Sachzwänge
des Marktes, wie z.B. im Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit
oder von der Hartz-Kommission gefordert, setzt die ver.di Jugend selbstbewusst
eine solidarische Organisierung entgegen!
- Gemeinsam entscheiden wir, wie wir ausgebildet werden möchten, arbeiten
und leben wollen. Und für diese, von uns definierten Ziele, treten wir
offensiv ein!
Wir sprechen uns aus:
- Für die Gleichstellung aller Menschen ohne Berücksichtigung ihrer
ökonomischen Verwertbarkeit!
- Für eine Legalisierung aller gesetzlich illegalisierten KollegInnen
und ihrer Familien! Papiere für Alle!
- Für eine volle Wiederherstellung und Ausweitung des Grundrechts
auf Asyl! Für eine Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetz!
- Für eine sofortige Aufhebung aller Abschiebungsbescheide und
die Schließung aller zentralen Sammellager und Abschiebeknäste!
- Her mit dem schönen Leben Weg mit der Leistungsgesellschaft!
Für eine solidarische und selbstbestimmte Gesellschaft!