letzte Änderung am 21. Nov. 2002

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Initiativantrag

Die Delegierten der Bezirkskonferenz am 09.11.02 mögen beschließen:

Der Bezirksvorstand wird beauftragt auf Grundlage der nachstehenden Resolution entsprechende Aktivitäten auch im Bezirk NRW-Süd zu planen und durchzuführen.

Begründung:

Erst am 04.11.2002 wurde dem AntiRassistischen ArbeitsKreis (ARAK) der ver.di Bezirksverwaltung NRW-Süd in seiner Sitzung bekannt, dass die TeilnehmerInnen der Antirassismuskonferenz der ver.di Jugend in Gladenbach im August nachstehende Resolution verabschiedet haben. Diese Resolution sollte an alle Landesbezirke und Bezirke gehen, mit der Aufforderung, diese zu diskutieren, geeignete Aktivitäten zu initiieren und Anträge für die Bundesjugendkonferenz bzw. Bundeskongress zu verabschieden.

Da das Treffen des Arbeitskreises nach Schluss der Antragsfrist für die Bezirkskonferenz stattfand, konnte der "ordentliche" Weg nicht eingehalten werden, deshalb jetzt der Initiativantrag.

 

Offensive gegen Rassismus und Antisemitismus - für eine solidarische und selbstbestimmte Gesellschaft!

Die Antirassismus Konferenz der ver.di-Jugend vom 23.-25.08.02 in Gladenbach erklärt:

  1. Mit Erschrecken und Besorgnis stellen wir ein Erstarken des Rassismus und Antisemitismus in allen Bereichen unserer Gesellschaft fest.
  2. Eine entscheidende Ursache für diesen Trend liegt in einer gesellschaftlichen Entwicklung, die die vereinzelten Menschen zwingt, sich rücksichtsloser denn je im ‚Wettbewerbskrieg’ zu behaupten.
  3. ‚Wettbewerbskrieg der Standorte’ und Konkurrenz der arbeitenden Menschen untereinander liegt immer nur im Interesse derjenigen, die von der kapitalistischen Organisation der Gesellschaft profitieren. Unterbietungswettbewerbe gehen immer auf Kosten der arbeitenden Menschen und führen über Lohn- und Sozialdumping zu einer Umverteilung von Unten nach Oben.
  4. Dieser Entwicklung ausgesetzt, suchen viele Zuflucht in Ideologien der Ungleichheit, wie z. B. dem Rassismus, die eine relative Privilegierung z.B. von ‚Deutschen’ gegenüber ‚Ausländern’ legitimieren soll. Diskriminierung von Menschen auf Grund von Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung ist die Folge.
  5. Solidarität, unabhängig von Nationalität, Herkunft und Hautfarbe und Bekenntnis ist dagegen notwendig, wenn wir die Konkurrenz untereinander überwinden und unseren eigenen, berechtigten Ansprüche gegen die Interessen des Kapitals durchsetzen wollen! Um das zu erreichen, brauchen wir praktische Solidarität, damit Gewerkschaften Teil der Lösung und nicht Teil des Problems werden. Dafür ist politische Aufklärungsarbeit und ihre rechtliche und finanzielle Absicherung dringend notwendig.
  6. Die ver.di-Jugend tritt entschieden gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Ideologien der Ungleichheit und für eine solidarische Gesellschaft ein!
  7. Auch Politik des neoliberalen ‚Anpassens’ an scheinbare Sachzwänge des Marktes, wie z.B. im Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit oder von der Hartz-Kommission gefordert, setzt die ver.di Jugend selbstbewusst eine solidarische Organisierung entgegen!
  8. Gemeinsam entscheiden wir, wie wir ausgebildet werden möchten, arbeiten und leben wollen. Und für diese, von uns definierten Ziele, treten wir offensiv ein!

Wir sprechen uns aus:

Für eine solidarische und selbstbestimmte Gesellschaft!

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