letzte Änderung am 12. November 2003 | |
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Liebe Menschen,
die Proteste gegen das immer noch vorhandene
Chipkartensystem gehen in die nächste und vielleicht
letzte Runde. Nur noch drei Bezirke in Berlin geben an
Flüchtlinge Sachleistungen aus und wir wollen unsere
Aktivitäten nun auf diese fokussieren. Die drei CDU /
FDP regierten Bezirke sind Reinickendorf und Spandau,
welche weiterhin Chipkarten der Firma Sodexho ausgeben
und Neukölln, hier gibt es für Flüchtlinge wie eh und
je Gutscheine der Firma Accor. In Neukölln ist die
Sache besonders brisant, da zwar die
Bezirksverordnetenversammlung die Umstellung auf
Bargeld beschlossen hat, der als rassistischer
Hardliner bekannte Sozialstadtrat Büge (CDU) sich aber
alle möglichen rechtlichen Tricks einfallen lässt, das
von ihm so geliebte System weiter zu betreiben.
Hierbei gehört Büge zu den Leuten, die das
Sachleistungsprinzip gerne auf alle
SozialhilfeempfängerInnen ausdehnen würden.
Unsere Kampagne heißt "90 Patenschaften für Reinickendorf" und wir wollen so den PolitikerInnen der Bezirke vor Augen zu führen, dass das System nicht nur rassistisch, sondern aufgrund der zahlreichen Patenschaften auch hinfällig ist, da es seine rassistische Wirkung, also die soziale Degradierung der Flüchtlinge, verfehlt. Wir beginnen unsere Kampagne in Reinickendorf, da das Chipkartensystem hier "nur" ca. 90 Flüchtlingsfamilien betrifft.
Wir hoffen, dass diese Kampagne erfolgreich wird und vielleicht unsere letzte ist, doch brauchen wir eure direkte Hilfe, denn irgendwer muss die Karten ja umtauschen. Damit wir nachher nicht mit den ganzen Chipkarten dastehen und nicht wissen wohin, fragen wir schon einmal bei euch an: wer kann sich vorstellen, eine solche Patenschaft zu übernehmen?
Patenschaften sehen so aus, dass ihr als Einzelmenschen, Wohngemeinschaften oder Politgruppen, oder wenn ihr regelmäßig VoKüs, Großveranstaltungen oder ähnliches organisiert, die Verantwortung für die Chipkarte einer Familie übernehmt. Ihr könnt dann entweder mit diesen Menschen zusammen einkaufen gehen, was den Vorteil hat, diese kennen zu lernen, oder ihr trefft euch mit ihnen und leiht euch direkt die Karte aus. Patenschaften haben neben der Möglichkeit, die soziale Isolation der Flüchtlinge zu durchbrechen, den Vorteil, dass die Menschen mit einem Umtausch regelmäßig rechnen und somit besser planen können und dass der Umtausch nicht immer umständlich über uns laufen muss. Wichtig hierbei ist noch zu wissen, dass es nicht bedeutet, dass ihr dann immer nach Reinickendorf fahren müsst. Denn das rassistische System sieht so aus, dass die Flüchtlinge, deren Asylverfahren abgelehnt wurde, nach ihren Geburtsdaten auf die Bezirke verteilt werden, unabhängig davon, in welchem Heim sie untergebracht sind. Für Flüchtlinge in Berlin ist es demnach normale Realität, in Hohenschönhausen zu wohnen und nach Spandau zum Sozialamt fahren zu müssen.
Also, denkt mal drüber nach und wenn ihr es euch vorstellen könnt, sagt uns doch einfach bescheid, das macht für uns das Planen dieser Kampagne einfacher.
Zur Zeit haben wir einen neuen Schub Gutscheine bekommen. Die Gutscheine sind bis 31.1.04 gültig, gelten u.a. (siehe auch Liste) in allen Pennys und Kaisers und sind jeweils 5 Euro wert. Wenn ihr ein paar haben wollt, meldet euch bei uns, per Mail oder über unser Handy. Wenn Läden wider Erwarten (die Liste ist ganz neu vom Bezirksamt Neukölln) die Gutscheine nicht akzeptieren sollten, dann teilt uns das doch bitte mit, damit wir die Läden dann von der Liste streichen können.
Eine Liste der Läden, die Chipkarten akzeptieren, findet ihr unter "Ladenliste" im Partisan-Net.
Viva la revolucion, Freya Fluten
=====Initiative gegen das Chipkartensystem:
c/o Berliner Büro für Gleiche Rechte
im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalderstr. 4, 10405
Berlin
Tel: 030/41935839 (Do. 19:00 - 20:00), mobil: 0160/3410547
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