be streik - Einzelhandelsfiliale dichtmachen! Schluss mit Business as usual - Solidarität mit dem Streik im Einzelhandel!
"Streik? Im Einzelhandel? Davon merk ich nichts! Richtig. Und genau da liegt das Problem. (.) Zeit für eine neue Streikstrategie des prekären Kampfes - Zeit für unsere Solidarität! (..) Am Freitag, 6. Juni wollen wir in der Zeit von 6:00 bis 13:00 Uhr gemeinsam mit den Streikenden eine Filiale bestreiken und dichtmachen! Kommt und bringt mit: Freundinnen und Freunde, Musik, Sprechblasen, Einkaufs-Chips, Kuchen und Verpflegung. Infos zum Ort der Aktion bekommt ihr über unseren mailverteiler (auf: www.dichtmachen.org), Freitag ab 6 Uhr auf unserer website www.dichtmachen.org oder über das Infotelefon: 0160-90584618..." Aus dem Aufruf zur Unterstützung der Streiks im Berliner Einzelhandel durch die Aktion 'dichtmachen!' am Freitag, 6. Juni, 6 Uhr - 13 Uhr. Die Aktionsseite ist noch im Aufbau. Siehe dazu auch:
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Blockade zulässig. Berliner Gericht billigt ungewöhnliche Verdi-Streikaktion
"Das Blockieren des gesamten Kassenbereiches in einer Lebensmittelfiliale ist während eines Streiks zulässig. Das hat gestern das Berliner Landesarbeitsgericht in einer Berufungsverhandlung entschieden und damit eine Klage des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg (HBB) überraschend zurückgewiesen. Aufrufe der Gewerkschaft Verdi zu solchen Aktionen sind nach Ansicht des Gerichtes "durch die freie Wahl der Kampfmittel" in einem Tarifstreit grundrechtlich geschützt." Artikel von Marlies Emmerich in der Berliner Zeitung vom 30.9.08
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Verbotener Arbeitskampf: Ver.di muss draußen lieb bleiben
"Gericht untersagt der Gewerkschaft die Blockade von Geschäften. Mit solchen Streikmethoden konnte Ver.di dem Einzelhandel ernsthaft wirtschaftlich schaden. Dichtmachen - das ist ein Reizwort für die Firma Reichelt. Unter diesem Motto nämlich hatte Ver.di, unterstützt durch ein Aktionsbündnis aus Verbraucherinitiativen und linken Gruppen, am 6. Juni die Filiale der Lebensmittelkette Reichelt in der Berliner Straße in Wilmersdorf bestreikt (taz berichtete). Anders als bisher üblich versammelten sich Beschäftigte und Unterstützer vor der Filiale, rieten Kunden vom Einkauf ab und bliesen kräftig in die Trillerpfeife, wenn diese den Laden trotzdem betraten. Der Einzelhandelsverband erwirkte nun vor Gericht eine einstweilige Verfügung (ArbG 2 Ga 9993/08) gegen die aus seiner Sicht illegalen Methoden. 250.000 Euro Strafe drohen der Gewerkschaft bei Zuwiderhandlung, ersatzweise Ordnungshaft bis zu sechs Monaten, wie das Arbeitsgericht am Dienstag bekannt gab." Artikel von Jan Ole Arps in der Taz-Berlin vom 25.06.2008
- Reichelt-Blockade in Berlin am Freitag, 6. Juni 2008
- Heute Streik bei Reichelt. Kunden und Verkäuferinnen streiken zusammen
"Am heutigen Freitag streiken Kunden und Verkäuferinnen gemeinsam bei Reichelt in der Berliner Straße in Wilmersdorf. Damit wollen die Beteiligten neuen Schwung in die seit fast einem Jahr festgefahrene Tarifsituation des Einzelhandels bringen. Es werden neue Formen des solidarischen Miteinanders von Verkäuferinnen und Kunden erprobt. Mit dieser neuen Aktionsform soll der ursprüngliche Inhalt des Streikbegriffs wieder durchgesetzt werden: Die Arbeit und der Einkauf in dieser Filiale sollen ruhen." Presseinformation zur Aktion am 6. Juni 2008 von ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg . Ein Aufruf zur Unterstützung und Soli-Möglichkeiten auch für Nicht-Berliner erreichte die Redaktion leider zu spät.
- Ticker vom 06. Juni auf der Aktionsseite "dichtmachen"
- Fotos der Aktion auf der Aktionsseite "dichtmachen"
- Fotos der Aktion bei ver.di Handel Berlin-Brandenburg
- Videos der Aktion auf der Aktionsseite "dichtmachen"
- Bei ver.di mal was Neues: Unkonventioneller Streik im Einzelhandel / Supermarkt in Wilmersdorf blockiert
»Das ist ungesehen und unglaublich.« Erika Ritter, Ver.di-Sekretärin für den Einzelhandel in Berlin und Brandenburg, war sichtlich wütend. Bei einer Streikkundgebung vor einer Reichelt-Filiale in Wilmersdorf ging ein Polizist mit ausgebreiteten Armen durch die Menge der Streikenden: »Hier muss eine Gasse bleiben«, rief er - übertönt von den Rufen und Pfiffen der gut 150 Streikenden und Unterstützer. Die Dienstleistungsgewerkschaft hatte gemeinsam mit dem Bündnis »Dichtmachen!«, das aus Beschäftigten, Gewerkschaftern, Kunden und Vertretern linker Gruppen besteht, zu der Kundgebung aufgerufen. Sie wollen gemeinsam Schwung in den seit 18 Monaten laufenden Arbeitskampf bringen. Dafür griffen sie zu einer für ver.di eher unkonventionellen Aktionsform: Der Supermarkt wurde blockiert. Auch eine Delegation von Postbeschäftigten und Angestellten anderer Supermärkte war gekommen, um die Streikenden zu unterstützen." Artikel von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 07.06.2008
- Wenn die Kunden in Arbeitskämpfe eingreifen. Ein Workshop in Berlin widmete sich den Problemen von Arbeitskämpfen.
"Eigentlich scheinen Streiks kein großes Problem zu sein. Schließlich machten in den letzten Monaten die Arbeitskämpfe der Lokführer, der Beschäftigten bei der Post und der Berliner Verkehrsgesellschaft Schlagzeilen. Doch über dieses Medienecho können die Beschäftigten im Einzelhandel nur träumen. "17 Monaten dauert der Arbeitskampf schon an, doch die Öffentlichkeit erfährt davon wenig", beklagt die Berliner verdi-Sekretärin Erika Ritter und Verhandlungsführerin im Einzelhandel am Samstag in Berlin auf einem Workshop, der sich in Frage widmet, warum es so schwer ist, zu streiken. Organisiert wurde er von Berliner Maydaybündnis, das seit 3 Jahren am 1. Mai die Paraden gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse organisiert. " In diesem Jahr nahmen daran mehr als 6000 Menschen teil. Beschäftigte aus verschiedenen Arbeitskämpfen stellten sich dort vor. "Wir wollten diese Kooperation auch über den 1. Mai hinaus ausbauen" , begründet Andreas Farian vom Berliner Mayday-Bündnis den Zweck des Workshops." Bericht von Peter Nowak in der trend onlinezeitung 05/08
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