IG Metall will in die Mitte - die Zukunftsdebatte
Nun ist es raus und niemand kann behaupten, nicht gewarnt worden zu sein...
die Steilvorlage:
der Zukunftskongress - 13. bis 15. Juni in Leipzig
die Kommentare/Diskussionsbeiträge:
- Wie zukunftsfähig ist die "Zukunftsdebatte der IG Metall"
? Artikel von Jochen Gester als pdf-Datei. Das
Vorwort: "In zwei Wochen findet der zweite Teil des Gewerkschaftstages
der IG Metall 2003 statt. Auf diesem Delegiertenkonferenz geht es auch um
die Beurteilung der Zukunftsdebatte, die letztlich mit diesem Gewerkschaftstag
abgeschlossen werden soll. Zielrichtung und Umsetzung dieser Debatte war stark
geprägt durch die politische Orientierung des Zwickel-Lagers in der IG
Metall. Es wird sich zeigen, ob die neue Führungsspitze diese Orientierung
weiterverfolgen will oder bereit sein wird sich kritischer zu Ziel und Verlauf
dieser Debatte zu positionieren. Der folgende Artikel versucht herauszuarbeiten,
was Gegenstand einer solchen Kritik sein könnte. Er wurde im Juli letzten
Jahres fertiggestellt und sollte in einem Reader über einen Workshop
herausgegebnen werden, der von DoktorantInnen der HBS in Oberursel organisert
wurde. Dieser Reader ist jedoch nicht erschienen. Ein Thema der Tagung war,
ob die Zukunftsdebatte innerhalb der IGM ein Beispiel für Demokratisierung
und Partizipation ist."
- Initiative für einen Aufbruch in der IG Metall. Positionspapier
der IGM-Bezirksleiter Küste, NRW und Bayern in Sachen Zukunft der IG
Metall (pdf)
"... Jenseits aller persönlichen Betroffenheit müssen die Ziele
neu justiert, die Einigkeit der Organisation wieder hergestellt und ihre Handlungsfähigkeit
sichergestellt werden. Es geht nicht um Schuld und Verurteilung, nicht um
Beistand oder Fallen lassen. Es geht um die Zukunft der IG Metall, einem zentralen
Pfeiler der Arbeiterbewegung in Deutschland, Europa und der Welt...."
- Für Bundestagswahl. Gewerkschafter empfehlen Rot-Grün. Drei Monate
vor der Bundestagswahl hat die IG Metall ihre Unterstützung für
die rot-grüne Bundesregierung betont. "Gewerkschaftsvize Jürgen
Peters forderte die IG-Metall-Mitglieder am Samstag in Leipzig auf, am 22.
September die Richtung der Politik mitzubestimmen. Die Regierungskoalition
biete die "Chance für eine Politik für Arbeit und soziale Gerechtigkeit".
Auch der DGB erneuerte sein Unterstützungs-Versprechen für die Regierung
von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD)...." Link
zum dpa-Bericht in Handelsblatt-online vom 16. Juni 2002
- Schröder-Festspiele. Gewerkschaftsspitze ruft auf »Zukunftskongreß«
der IG Metall unverhohlen zu Wahl der SPD auf. Link
zum Bericht von Daniel Behruzi in junge Welt vom 17.06.2002
- IG-Metall-Zukunftsmanifest: Wird Tarifpolitik entpolitisiert? jW sprach
mit Jupp Legrand. Er ist Mitarbeiter der IG Metall im Vorstandsbereich des
Vorsitzenden Klaus Zwickel. Link
zum Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 17.06.2002
- IG Metall will nun die »Mehrheit« Zwickel kontert linke Kritik
am Strategiepapier. "Zwei Tage schon diskutieren etwa 450 IG-Metall-Funktionäre
- darunter ein gutes Viertel Frauen - sowie rund 300 Gäste in Leipzig
auf dem Zukunftskongress der IG Metall. Visionen für den Aufbruch in
die Zukunft blieben allerdings auch nach dem Grundsatzreferat des IG-Metall-Chefs
Klaus Zwickel Fehlanzeige..." Link
zum Bericht von Friedrich Siekmeier in ND vom 15.06.02
- IG Metall: Erfolg erst in der 88. Minute? Gewerkschaft muss ihr »Zukunftsmanifest«
stark überarbeiten / Bundeskanzler suchte Schulterschluss mit den Metallern.
"Umfassend bemängelten Teilnehmer des so genannten Zukunftskongresses
der IG Metall (IGM) in Leipzig das vom Vorstand vorgelegte Papier »Offensive
2010«, auch »Zukunftsmanifest« genannt. Deshalb braucht
der Vorstand länger - quasi wenigstens bis zur 88. Minute -, um eine
überarbeitete Fassung vorzulegen. Denn eigentlich beherrschten Fußball
und der Fußballkanzler den letzten Tag des Leipziger Treffens...."
Link
zum Bericht von Friedrich Siekmeier in ND vom 17.06.02
- IG Metall streitet über differenzierte Tarife. "Auf dem Zukunftskongress
der IG Metall droht eine scharfe Auseinandersetzung über die Neuausrichtung
der Gewerkschaft. Während der Vorsitzende der IG Metall, Klaus Zwickel,
am Donnerstag in Leipzig offen für eine Differenzierung des Flächentarifvertrages
plädierte, sprach sich der zweite Vorsitzende Jürgen Peters indirekt
dagegen aus...." Link
zum Artikel von Maike Rademaker in FTD vom 14.6.2002
- Marsch in die Mitte. Zukunftskongreß der IG Metall soll Abschied von
gewerkschaftlichen Grundpositionen einläuten. Link
zum Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 14.06.2002
- Sackgassen taugen nicht als Zukunftspfade. IG-METALL-KONGRESS IN LEIPZIG
Zum Manifest »Offensive 2010«. Artikel
von Horst Schmitthenner und Hans-Jürgen Urban im Vorabdruck aus Freitag
25 vom 14.6.2002
- Zoff um Zwickels Zukunftsmanifest. Vor dem IG-Metall-Kongress in Leipzig
ist heftige Kritik an einem Strategiepapier laut geworden. »Abschied
von einer umverteilenden Tarifpolitik, von der paritätischen Sozialstaatsfinanzierung
und einem demokratischen Sozialstaat, der seine Verpflichtung gegenüber
den sozialen Grundrechten höher wertet als soziales Wohlverhalten seiner
Bürger« - hart sind die Vorwürfe, die aus dem IG-Metall-Vorstand
gegen Klaus Zwickel und dessen Interpretation des »Zukunftsmanifests«
erhoben werden...." Link
zum Artikel von Friedrich Siekmeier in ND vom 13.06.02
- Streit in der IG Metall um geplantes Zukunftsmanifest. Schmitthenner attackiert
Autoren: Über Beschlüsse hinweg gesetzt - "Das läuft auf
eine Gewerkschaft ohne Zähne hinaus". "In der IG Metall ist
ein heftiger Streit um das geplante Zukunftsmanifest entbrannt, das ab Donnerstag
auf dem Leipziger Kongress der Gewerkschaft diskutiert werden soll. In einem
Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagausgabe)
warf Bundesvorstandsmitglied Horst Schmitthenner den Autoren vor, "Abschied
von der Arbeiterbewegung zu nehmen und sich mit Sack und Pack über den
Dritten Weg in Richtung Neue Mitte aufzumachen". Die Empfehlungen liefen
auf eine "IG Metall ohne Zähne" hinaus. Das Manifest atme den
Geist der "Neuen Sozialdemokratie", die eigentlich in der Praxis
bereits gescheitert sei...." Link
zum Artikel in Neue Osnabrücker Zeitung vom 11.06.2002
- IG Metall: Abschied von der Arbeiterbewegung? Heftige Diskussionen in der
Gewerkschaft vor dem Leipziger Zukunftskongress. "Wenige Tage vor dem
Ende der Woche in Leipzig stattfindenden Zukunftskongress der IG Metall ist
in der Gewerkschaft ein heftiger Streit um ein Strategie-Papier entbrannt....
Link
zum Artikel von Marcus Schwarzbach und Tom Strohschneider in ND vom 12.06.02
- Zukunftsdebatte statt Arbeitskampf. Link
zum Artikel in "Süddeutsche Zeitung" vom 5. Juni 2002
- Angekommen. IG Metall auf den Spuren von Schröder und Blair. Link
zum Kommentar von Rainer Balcerowiak in junge Welt vom 06.06.2002
- Denk-Werk: Diskussionsbeiträge. Link
zur Sondersite zum Zukunftskongress der IG Metall
- und so faßt es korrekterweise die Presse zusammen: IG Metall will
in die Mitte. Gewerkschaftschef Klaus Zwickel stellt Zukunftsmanifest vor.
"Die IG Metall will in die Mitte der Gesellschaft rücken und künftig
die individuelle Verantwortung für Gemeinwesen und Sozialsysteme stärker
betonen. (...) In dem Kapitel über Solidarität und Sozialstaat heißt
es, "auch jedes Individuum trägt gegenüber der Gesellschaft
Verantwortung". Und im Zusammenhang mit Qualifizierung und Bildung betont
die IG Metall "sehr deutlich die Verantwortung des Einzelnen für
seine Beschäftigungsfähigkeit". Schließlich deutet sich
auch bei der Finanzierung der Sozialsysteme ein Kurswechsel an. Auf Grund
der demografischen Veränderungen sei "eine offene Diskussion über
notwendige Ergänzungen und mögliche Alternativen zum System der
paritätischen Finanzierung zu organisieren". Alles in allem "wollen
wir mit unseren Beiträgen zur Sozialstaatsreform und Wirtschaftspolitik
in die Mitte der Gesellschaft vorstoßen", sagte Zwickel....."
Link
zum Artikel im Tagesspiegel vom 05.06.2002