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Updated: 18.12.2012 15:51
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Rede Benjamin Ortmeyer (GEW), auf der erste Vollversammlung der Studierenden der J.W. Goethe Universität auf dem Campus Bockenheim vom 10. Mai 2006

Bildung ist keine Ware

"Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft unterstützt ohne wenn und aber euren Kampf. Wir werden über die Möglichkeiten, die wir haben bundesweit und in Hessen die kämpferischen Studentinnen und Studenten unterstützen. Hier in Frankfurt gab es den Aufruf "Bildung ist keine Ware", von Andreas Gruschka und Olaf Radtke angestoßen:
"Bildung ist keine Ware", das ist eine alte urhumanistische Wahrheit. Platon hat sich schon geweigert gegen Geld zu bilden, das machten nur die Sophisten.

Die Tugend der Gerechtigkeit contra "Liebe Glauben Hoffnung"

Angesichts einer solchen Bewegung von Jugendlichen werden die Minister bundesweit aber auch hier in Hessen nicht müde auf einmal Tugenden zu fordern. Natürlich christliche Tugenden Entschuldigen Sie Frau Wolff, wenn ich weder Glauben noch Hoffnung habe, noch Liebe zu Ihnen, ich bin für die alten humanistischen Tugenden.

Nehmt wir die Tugenden, so wie sie als Primärtugenden und nicht wie sie als preußische Sekundärtugenden formuliert sind. Da steht an erster Stelle, dass man sich für Gerechtigkeit einsetzt. Da steht an zweiter Stelle, dass man sich klug , wissenschaftlich genau und präzise für dieses Ziel einsetzt.. Da steht an dritter Stelle, dass man sich mutig und tapfer für de Gerechtigkeit klug einsetzt und das man überlegt, welche angemessenen Mittel man verwendet. Gegen Ungerechtigkeit, gegen Feigheit gegen Dummheit anzutreten, das ist meiner Ansicht nach einer der wichtigsten Dinge, die hier die Studentinnen und Sudenten an der Universität durchführen, wenn sie gegen Studiengebühren kämpfen.

Solidarität gegen den deutschen Nationalismus!

Was ganz besonders beunruhigt ist auch Folgendes: Man könnte ja sagen Die Einführung von Studiengebühren ist eine üble administrative Sache, hat aber nichts mit Nationalismus zu tun. Dem ist leider nicht so. In diesem Land scheint es keine einzige Maßnahme zu geben , bei der man sich nicht noch zusätzlich etwas ausdenkt, was andere Menschen diskriminiert, die nicht in das stink normale Schema eines Deutschen passen. Es ist insbesondere notwendig, in dieser Auseinandersetzung um die Studiengebühren gegen diesen deutschen Nationalismus auch anzukämpfen, solidarisch zu sein, mit den Studentinnen und Studenten aus anderen Ländern, die hier Gelegenheit haben zu studieren und von Diskriminierung struktureller Art bedroht sind.

1000 Studentinnen und Studenten aus Frankreich einladen !

Wir haben in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft folgenden Punkt überlegt, denn ich hier zusammen mit euch mal kurz besprechen möchte: Solidarität über die Grenzen hinweg heißt hier und heute vor allem zu einem Nachbarn wie Frankreich zu schauen. 1000 Studentinnen und Studenten aus Frankreich sollten hier an einem Wochenende eingeladen werden, 20 Busse langen da - finanziert von GEW und Asta - und sollen zusammen hier mit euch Erfahrungen austauschen, zusammen mit Euch feiern, zusammen mit euch auf die Straße gehen und demonstrieren .Ich habe eine ganz kurze Frage: Wer wäre bereit, für eine Nacht aus Frankreich jemanden bei sich aufzunehmen? Das sind über 1000 - es liegt also an den Asten und GEW, wie viel Geld sie dafür locker machen. Die Bereitschaft ist da und die Botschaft ist klar: Was die französischen Studentinnen und Studenten mit den Jugendlichen gemeinsam geschafft haben war, eine breite Bewegung zu schaffen, die nicht nachgibt bis man wirklich einen Erfolg errungen hat. Das wünsch ich dieser Bewegung auch und gebe gerne weiter an eine Kommilitonin aus Frankreich.


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