Hohe und steigende Lohnnebenkosten? Ein Irrglaube
"Die These einer Überforderung der Unternehmen durch zu hohe und zudem steigende Lohnnebenkosten, insbesondere durch die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, beherrscht seit Jahren die beschäftigungs- und sozialpolitische Debatte. Befürchtet wird, dass der Faktor Arbeit zu stark belastet wird, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sinkt und die Beschäftigungschancen zurückgehen. Die Entlastung der Betriebe durch ein Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge und eine entsprechende Mehrbelastung der Versicherten prägt die Entwicklung in der Rentenversicherung (Finanzierung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge allein durch die Arbeitnehmer) wie in der Krankenversicherung (Finanzierung der Sonderbeiträge und Zusatzbeiträge bzw. Kopfpauschalen allein durch die Versicherten). Die empirischen Befunde aus der Arbeitskostenerhebung des Statistischen Bundesamtes zeigen hingegen, dass der Anteil der Lohnnebenkosten an den gesamten Arbeitskosten keinesfalls übermäßig hoch ist und im Verlauf der letzten Jahre leicht gesunken ist.." Sozialpolitik aktuell
Lohnnebenkosten als Dreh- und Angelpunkt für den Arbeitsmarkt?
"Vor der Festlegung des neuen Einheitsbeitrags für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und des künftigen Beitrags für die Arbeitslosenversicherung spielte - wieder einmal - die Frage zur Höhe und den Folgewirkungen von Lohnnebenkosten eine zentrale Rolle. Der Gesamtversicherungsbeitragssatz müsse auf jeden Fall unter 40 Prozent liegen, argumentieren die Arbeitgeber und etliche Politiker. Ansonsten beschränke das »den Spielraum zur Schaffung von Arbeitsplätzen«. Gerade jetzt würde ein Beitragssatzanstieg »den zu erwartenden Konjunkturabschwung noch beschleunigen«. Stimmt diese These? Wie stark beeinflussen die Sozialbeiträge die gesamten Arbeitskosten? Der folgende Beitrag kommt zu dem Schluss: Die These von den Lohnnebenkosten als Dreh- und Angelpunkt für Wachstum und Arbeitsmarkt ist lediglich ein Mythos..." Artikel von Gerhard Bäcker in Soziale Sicherheit 10/2008
Kapitale Hütchenspieler
"Mal offen, mal verdeckt: Lohnsenkungsstrategien der Unternehmerlobby kommen wie gehabt als Reformvorschläge daher.
Es vergeht kein Monat, in dem nicht ein Repräsentant der Unternehmerlobby den angeblich zu hohen Anteil der Sozialabgaben an den Löhnen beklagt." Artikel von Hubert Zaremba in junge Welt vom 04.08.2007
Anteil der Lohnnebenkosten in Deutschland unter EU-Durchschnitt
Lohnnebenkosten im europäischen Vergleich - Daten vom Statistischen Bundesamt vom Februar 2007
Mantra »Lohnnebenkosten«
Info-Grafik von Johannes Steffen , Arbeitnehmerkammer Bremen, in einer Überarbeitung vom 11.12.06
Der Fetisch der zu hohen Lohnnebenkosten muss entzaubert werden. Die bisherigen Reformen der sozialen Sicherungssysteme sind eher finanzielle Verschiebemanöver, als dass sie ein solides Fundament schafften.
Beitrag von Ursula Engelen-Kefer dokumentiert bei den NachDenkSeiten
Fetisch Lohnnebenkosten
"Es gibt wohl keinen Glaubenssatz, der in Deutschland ähnlich viele Anhänger hat, wie der, dass sinkende Lohnnebenkosten automatisch zu neuen Arbeitsplätzen führen. Seit Jahren richtet sich die Politik an diesem Credo aus." Kolumne von Sebastian Dullien in Financial Times Deutschland vom 21.7.06
Zu hohe Lohnnebenkosten?
Wirtschaftspolitik aktuell Nr. 14 vom Mai 2005 , hrsg. vom ver.di Bundesvorstand, Bereich Wirtschaftspolitik
Mythos „Lohnnebenkosten“
Eine neue, umfassende Broschüre mit aktuellen
Daten zum Thema. Allerdings auch ein Beispiel dafür, wie ver.di
immer wieder die Kurve zur Rettung „unserer“ Wirtschaft
kriegt. Wirtschaftspolitische
Informationen 1/2005
,
herausgegeben vom ver.di Bundesvorstand Berlin - Bereich Wirtschaftspolitik
– Februar 2005.
Zitat des Tages 16.9.2004:
„Die primäre Verantwortung
der Unternehmen liegt nun einmal nicht in der Sozialfürsorge“
BDI- Chef Rogowski gegenüber der heutigen Die
Zeit 39/2004 (noch nicht online). Siehe dazu auch: BDI für
Ausstieg aus sozialer Sicherung. Verbandschef Rogowski wird von
Rot-Grün harsch kritisiert. „Firmen in Deutschland sollen
nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) nicht
länger soziale Sicherungssysteme wie Arbeitslosengeld mitfinanzieren.
SPD, Grüne und DGB wiesen diesen Vorschlag empört zurück….“
Artikel
in Frankfurter Rundschau vom 16.09.2004
Die Lüge von der „solidarischen
Finanzierung“ der Sozialsysteme
von den einen als Lohnnebenkosten bekämpft;
von den anderen als sozialer Wert gepriesen. Einwände
gegen Illusionen über Armut und Reichtum im Kapitalismus (2)
von GEGENSTANDPUNKT, Politische Vierteljahreszeitschrift
"Die Lohnnebenkosten – Was sind
sie und warum halten sie alle für zu hoch?"
Text
der Radiosendung von Gegenargumente
(ohne Datum)
Lohnnebenkosten-Schwindel
- Lohnnebenkosten Mittelständischer Handwerksbetrieb, Berechnung
von Günter E.Völker
- Rentenversicherungsbeitrag / Beitragserhöhung - Arbeitgeberanteile
- Darstellung
der betriebswirtschaftlichen Relevanz der Lohnnebenkosten
a
m Beispiel der Gewinn- u. Verlustrechnung des VW-Konzerns Wolfsburg
lt. dessen Geschäftsbericht für das Jahr 2001 von Günter
E. Völker
Abbau der Arbeitslosigkeit durch Abbau der
Arbeitslosenversicherung?
Ein
Beitrag von Jennifer Neubauer und Gerhard Bäcker aus "Sozialer Fortschritt"
Nr 9/2003
auf der Seite des Berliner Arbeitslosenzentrums.
Was sind Lohnnebenkosten? Sind sie zu hoch?
Die inszenierte Krise der sozialen Sicherungssysteme und die Ohnmacht
der Linken.
Links zu den Artikeln von Jörg Miehe:
"Lohnnebenkosten" senken? Schafft
und sichert keine Arbeitsplätze
verdi-Broschüre
vom April 2003
Lohnnebenkosten und andere Konfusionen
Aufsatz
von Heiner Flassbeck vom Februar 2003
Schafft die Senkung der Lohnnebenkosten Arbeitsplätze?
Powerpoint-Präsentation
gehalten auf dem Treffen GRÜNER Kreisverbände am 3.5.2003
in Münster
DGB und die Lohnnebenkosten
- Sommer will Sozialversicherungsbeiträge senken. "Der
Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Michael Sommer
plädiert für eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge
auf mindestens 40 Prozent. "Wir wollen die Finanzierung so
umbauen, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und vor allem
mittelständische und lohnintensive Unternehmen massiv entlastet
werden", sagte Sommer auf der DGB-Neujahrspressekonferenz
am Dienstag in Berlin...." DGB-Pressemitteilung
010 vom 14.1.03
- ver.di lehnt Subventionierung von Niedriglöhnen und die
Erhöhung der Mehrwertsteuer ab. ""Eine weitere
Subventionierung von Niedriglöhnen führt nur zu einer
weiteren Aufsplitterung von regulären sozialversicherungspflichtigen
Arbeitsverhältnissen in Niedriglohnjobs. Beschäftigungseffekte
sind nicht erzielbar. Deshalb lehnen wir sie ab", erklärte
die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane,
zu derzeit diskutierten Vorschlägen...." verdi-Pressemitteilung
vom 15.01.2003
Erwerbsloser contra Stoiber
- Ulrich Achenbach, Langzeit-Arbeitsloser und in der Arbeitsloseninitiative
Werkschlag in Bochum tätig, schrieb eine Stellungnahme zur Rede des
Ministerpräsidenten Stoiber und dessen Vorstellungen über die
Arbeitnehmer-Entlastung
- Rede des Bayerischen
Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber am 08.02.2002
vor der Bundespressekonferenz in Berlin zum Konzept "Arbeitnehmer
entlasten - Vorfahrt für Beschäftigung"
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