letzte Änderung am 20. Oktober 2003

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1500 Jugendliche streiken in Kassel

1500 Jugendliche gehen in Kassel gegen Sozialkahlschlag und Bildungskürzungen auf die Strasse!

Pressemitteilung der Jugend gegen Sozialkahlschlag (JGS) - eine Initiative von der DGB-Jugend, widerstandstand international! und Sozialistische Alternative (SAV)

Sehr geehrte Damen und Herren in den Redaktionen,

trotz regiden Eingreifens von Seiten des staatlichen Schulamtes und der versuchten Verhinderung verschiedener Kasseler Schuldirektoren hat am Morgen des 17.10 in Kassel ein bunter und entschlossener Jugendstreik stattgefunden.

Innerhalb von nur vier Wochen war es mit einer Gruppe von 30 Jugendlichen des Bündnisses JGS (Jugendaktionskomitee gegen Sozialkahlschlag) möglich an Kasseler Schulen Infoveranstaltungen zur Agenda 2010 und Kochs Streichliste anzubieten (siehe Bericht der HNA vom 16.10.03). Dieses Jugendbündnis hat den Jugendstreik unter der Beteiligung von 1500 Schülerinnen und Schülern organisiert.

Wir betonen ausdrücklich, dass dies für uns erst der Anfang des Widerstandes gegen die Pläne von Bundes- und Landesregierung war. Wir bitten sie deswegen die folgende Presseerklärung abzudrucken und weiter zu berichten.

Für JGS
Viele Grüße von
Meike Appenrodt und Eckhard Geitz

Presseerklärung der Jugend gegen Sozialkahlschlag vom 17.10.03

Der Kasseler Jugendstreik war erst der Anfang...

...und der Widerstand gegen die Pläne von Koch und Schröder geht weiter.

2600 fehlende Ausbildungsplätze in Kassel, weniger Geld für Lehrmittel, längere Arbeitszeiten für Lehrerinnen und Lehrer - dies sind nur einige der Fakten, die in der Kasseler Innestadt 1500 Jugendliche zusammenführten, um gemeinsam gegen den Sozialkahlschalg zu demonstrieren. Mit Reden und Sprechchören wie "Mit den Diäten sind sie fix, für die Bildung tun sie nix!" oder "Streik in der Schule Streik im Betrieb - unsere Antwort auf ihre Politik!" wurde von den Jugendlichen bewusst die Brücke zu den Kürzungen gegen BeamtInnen, Angestellten und ArbeiterInnen geschlagen.

Kochs "Giftliste" wurde ebenso von den streikenden Jugendlichen verurteilt, wie der Sozialkahlschlag der Bundesregierung mit Agenda 2010, Hartz, Rürup und Gesundheitsreform. Denn sowohl die Landes- als auch die Bundesregierung haben eins Gemeinsam: sie verbauen Jugendlichen die Zukunft.

Direkt nach der Demonstration fand ein weiteres Treffen der Jugend gegen Sozialkahlschlag statt. Vierzig Aktivisinnen und Aktivisten beschlossen, sich mit einem Jugendblock an der Demonstration am 20.10 in Kassel zu beteiligen. Am 24.10.03 findet im KiK/DGB-Haus (Spohrstrasse 6-8) ein Treffen mit Referat und anschliessender Diskussion zum Thema "....."statt. Wir fordern alle Jugendlichen, die jetzt auchaktiv werden wollen auf, sich daran zu beteiligen.

Das Eingreifen der Direktoren und des staatlichen Schulamtes lassen darauf schließen, dass versucht wird, mit Repressionen Druck auf engagierte Schülerinnen und Schüler auszüben. Deswegen wurden bereits während der Demonstration über 500 Unterschriften gegen anstehende Strafen gesammelt. Ausserdem haben wir unter der Telefonnummer 0561/8205149 eine Hotline gegen Repressionen eingerichtet. Interessierten Schulklassen oder Schülervertretungen bieten wir weiter an, mit Informationsveranstaltungen Kassler Schulen zu besuchen.

Oft werden wir in Veranstaltungen an Schulen nach unseren Alternativen zum Sozialkahlschlag gefragt.

Unsere erste Alternative ist es durch Proteste und Streiks Schröder und Koch einen Strich durch ihre Rechnung, die wir bezahlen sollen, zu machen. Bildung und Ausbildung sind Grundrechte und keine Waren. Da die Staatskassen immer leerer werden, weil die Kassen der Topmanager und Einkommensmillionäre immer voller werden, fordern wir eine gerechte Verteilung von gesellschaftlichem Reichtum.

Für JGS
Freundliche Grüße von
Meike Appenrodt und Eckhard Geitz

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