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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Zwölfter Streiktag bei Neupack Hamburg - Trotz Streikbrechern und Gerichtsverfahren: Der Kampf geht weiter, jetzt erst recht! Heute abend traf sich der Soli-Kreis Neupack zum 6. mal. Es waren 15 KollegInnen aus dem Soli-Kreis und ca. 30 Streikende anwesend.Murat berichtete über den Stand der Auseinandersetzungen. Heute morgen waren wider Erwarten die LeiharbeiterInnen um ca. acht Uhr zur Arbeit in die Firma gegangen. Sie waren von der polnischen Firma work expreß am Freitag entlassen worden und die Firma Neupack hat sie (insgesamt 31 in Stellingen und Rotenburg) ab Montag befristet bis zum 21.12. eingestellt, angeblich für das Weihnachtsgeschäft. Für 8,50 Euro die Stunde. Damit meint Holger Piening, Inhaber einer Zeitarbeitsfirma in Bielefeld und seit Mai vorigen Jahres kapitalmäßig bei der Firma work expreß beteiligt, der gleichzeitig stellv. Vorsitzender der IGZ (Interessengemeinschaft Zeitarbeit) ist, fein aus der Sache raus zu sein. Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer der IGZ behauptet in einer Mail vom 12.11. an die Chefredakteurin von labournet, Mag Wompel: "...nach meinem Kenntnisstand hat Work Express vor dem Einsatz der angeforderten Mitarbeiter keine Kenntnis von einem Streik gehabt, den Einsatz aber nach Klärung der Sach- und Rechtslage am Freitag, den 9.11.2012 beendet. Ab 12.11.2012 ist Work Express nicht mehr für das Unternehmen Neupack tätig." Der Kenntnisstand der IG BCE ist ein anderer, was den Kenntnisstand der Firma Work Expreß anbelangt! Mit viel Beifall wurde die Mitteilung aufgenommen, daß zwar heute zwei Kollegen angefangen hätten zu arbeiten, aber sieben, die arbeitsunfähig krank gewesen seien bzw., die in Urlaub gewesen seien jetzt mitstreikten. Während wir tagten, kam ein Kollege raus, der gearbeitet hatte und schloß sich den Streikenden an. Wir als UnterstützerInnen bewundern, mit wieviel Fingerspitzengefühl die Streikenden ihre noch arbeitenden KollegInnen behandeln. Ebenfalls beklatscht wurde die Mitteilung, daß falsche Ware produziert worden sei. Als der Betriebsratsvorsitzende Murat Günes verkündete, daß er inzwischen die dritte fristlose Kündigung erhalten habe, wurde er aufgefordert, einen auszugeben. Murat zog sich aus der Affäre: "Erst bei Schnapszahl". Wir werden, vielleicht bis Ende des Jahres noch, Gelegenheit haben, Murat zu seiner Verhandlung beim Arbeitsgericht begleiten. Vorher aber, aber kommenden Mittwoch finden gleich zwei Verhandlungen die Firma Neupack betreffend im Arbeitsgericht Hamburg statt:
Die KollegInnen von Neupack bitten alle UnterstützerInnen, die irgend Zeit haben, dort hinzukommen! Wenn man als Unterstützer, in diesem Falle mit deutschen Kolleginnen spricht, so hört man: "Ich lerne meine türkischstämmigen Kollegen und Kolleginnen jetzt erst richtig kennen, wo wir viel Zeit haben zu reden. Vorher hat man nebeneinander her gearbeitet und ist nach der Arbeit gleich nach Hause". Eigentlich müßten wir uns bei der Familie Krüger wegen "Solidaritätserzeugung" bedanken - oder? Das nächste Treffen des Soli-Kreises ist am Donnerstag, 15. November, wieder in der Jurte, Doerriesweg 15, wieder um 17 Uhr. Etliche Vorschläge wurden von den Neupack-KollegInnen gemacht, die sind zu besprechen! Weiteres zu Holger Piening. Er hat die Verantwortung für das Vorstandsressort "Tarifpolitik". Selbstdarstellung : "Als IGZ-Verhandlungsführer hat Piening alle bisherigen Tarifverträge mit den DGB-Gewerkschaften ausgehandelt uns setzt sich dabei insbesondere für einen fairen (sic!) Arbeitsmarkt ein". Dieter Wegner, Soli-Kreis Neupack, 13.11.2012. Kontakt: soli-kreis@gmx.de |