Märklin-Belegschaft kämpft gegen
Produktionsverlagerung und Erpressung
Solidaritätsaufruf
Drei Tage Streik, Demonstrationen durch die Göppinger
Innenstadt und eine dreitägige Blockade der Werkstore sind der vorläufige
Höhepunkt einer seit Monaten anhaltenden Auseinandersetzung um Arbeitsplätze
und Arbeitsbedingungen beim Göppinger Modelleisenbahnhersteller Märklin.
Unterstützt wurde die Werkstorblockade von Beschäftigten aus
anderen Göppinger Betrieben, in denen die Belegschaften derzeit ebenfalls
erpresst werden.
Bei Märklin sollen durch Produktionsverlagerung in
Billiglohnländer 400 Arbeitsplätze vernichtet werden. Bei den
übrig bleibenden 700 Beschäftigten sollen obendrauf die Löhne
gesenkt werden.
Aus einem Bericht der Stuttgarter Zeitung vom 7.10. geht hervor, dass
die Belegschaft weiterstreiken wollte. Einer ersten Aufforderung, die
Werksblockade zu beenden sind die Beschäftigten offensichtlich nicht
gefolgt. „Die Leute sind so heiß, die haben das einfach ignoriert“
so zitiert die Stuttgarter Zeitung die IGM-Verhandlungsführerin Renate
Gmoser. Und ein von der IGM herbeigeholter Arbeitsrechtler erklärte:
„Es kann nicht sein, dass man am Verhandlungstisch sitzt und draußen
die Leute das Werkstor blockieren....Wenn die Belegschaft jetzt weiter
gestteikt hätte, hätte das arbeitsrechtliche Konsequenzen gehabt.
Außerdem wären auch Schadensersatzklagen wegen Produktionsausfall
möglich. Aber die Geschäftsleitung hat zugesagt, dass es solche
Maßnahmen nicht geben wird. Das war unsere Bedingung für die
Gespräche.“
Mit der Vernichtung von 400 Arbeitsplätzen hat sich die IGM offensichtlich
bereits abgefunden. Es soll nur noch über einen Sozialplan verhandelt
werden. Selbst Zugeständnisse bei Löhnen und Arbeitszeiten für
die verbleibende Belegschaft sind nicht ausgeschlossen. Verhindern kann
das nur die bereits erwiesene Kampfbereitschaft der Belegschaft, unterstützt
von der gesamten IGM. Die aktive Solidarität aus anderen Göppinger
Betrieben zeigt, dass an der IGM-Basis die Notwendigkeit des gemeinsamen
Kampfes gesehen wird. Der sollte jetzt auch eingefordert werden.
- Für eine breite Solidaritätskampagne für die Märklin-Belegschaft
und gemeinsamen Kampf aller von Angriffen bedrohten Belegschaften
- Für bezirksweite und bundesweite Kampfmaßnahmen der IGM
und aller Gewerkschaften gegen Erpressung, Produktionsverlagerung, Lohnraub
und Arbeitszeitverlängerung.
Schickt Soliadressen an die Märklin-Belegschaft:
Belegschaft und Betriebsrat Firma Märklin
Stuttgarter Str. 55-57
73033 Göppingen
Fax. 07161/608582
e-mail: cornelia.schwenkert@maerklin.de
|