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Updated: 18.12.2012 15:51
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Überraschung bei Ixion

Mehrfach habe ich ja über die Entlassungen bei der HamburgerMaschinenbaufirma IXION berichtet.

Mehrere betroffene Kollegen habenKündigungsschutzklage erhoben und haben die Prozesse kollektiv geführt.Sollte es zu außergerichtlichen Lösung kommen, sollte diese für Alle gelten. IXION hat ein halbes Jahr kaum reagiert und die Prozesse mehrfachplatzen lassen. Erst nachdem die Betroffenen im März/April auch im Betriebverstärkt als Gruppe aufgetreten waren und deutlich gemacht haben, daß sie bereit sind weiter im Betrieb zu arbeiten, weil sie die Prozeßegewinnen werden, reagiert IXION im ersten Kündigungsschutzprozeß überraschend mit einem Einigungsangebot. Für die gerichtlichen Vergleiche wurde eine Schweigepflicht der betroffenen Kollegen auf Betreiben IXION`s festgelegt. Dies wurde in Kauf genommen, weil die Einigungsvorschläge den Vorstellungen als Gruppe entgegen kamen. Mittlerweile gibt es eine entsprechende Lösung für die meisten der Kollegen.

Einen Kollegen wollten sie nicht verhandeln. Die Taktik ist unklar. Würde der Kollege seinen Prozeß gewinnen, würde er sofort in denBetriebsrat einziehen und könnte frühstens 2012 wieder gekündigt werden. IXION will diesen Kollegen aber loswerden. Wahrscheinlich denkt IXION, daß sie mit den Einigungen die Gruppeaufgebrochen haben und den letzten individuell "fertig" machen können, in welcher Form auch immer.

Sein Prozeß fand am 20. Juni statt. Der Prozeß war von Kollegen, Angehörigen und Gästen gut besucht. Bereits am 19. wurde der Anwalt des Kollegen benachrichtigt, dass die IXION-Anwälte die Klage des Kollegen anerkennen und ein entsprechender Schriftsatz an das Arbeitsgericht gegangen ist. Das kommt einer Rücknahme der Kündigung gleich. Der Prozeß endet dann auch mit einem Vergleich, wonach der Kollege zu den alten Arbeitsvertragsbedingungen weiter beschäftigt werden muß. Als der Kollege am 23.6. wieder im Betrieb erschien, wurde er nach einer halben Stunde vom Geschäftsführer wieder nach Hause geschickt. Anscheinend hat er vom Arbeitsgerichtsvergleich nichts gewusst!!!!!!!!

Der weitere Verlauf ist unklar. Jetzt soll es ein Gespräch mit dem Geschäftsführer, dem Kollegen und seinen Anwalt am 1.7. geben. Am gleichen Tag findet vor dem Arbeitsgericht Hamburg, Osterbekstraße 96 um 10:00 Uhr, Raum 226 der Prozeß eines Kollegen statt, der noch im Betrieb beschäftigt ist und auf Widereinsetzung des alten Arbeitsvertrages klagt. Die Kollegen, die die Prozesse gemeinsam geführt haben, werden diesen Kollegen unterstützen und sich auch weiterhin treffen.

Mittlerweile ist ein Handelsblattartikel ["Turnaround-Berater am Werk" im Handelsblatt vom 29.05.08 externer Link] bekannt geworden, wonach laut Investor Greverath die Sanierung nach "einigen umwegen" geglückt sei und er nun einen "strategischen Partner oder Käufer" für IXION sucht.

Bericht eines Beschäftigten vom 25.06.2008


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