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Updated: 18.12.2012 15:51
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Streik von CNH in Berlin-Spandau

Bericht von Autonomia Operaia vom 23.02.2006

Seit Dienstag morgen um 6 Uhr wird die CNH Baumaschinen GmbH Berlin bestreikt. Die Kolleg_Innen des Werks kämpfen um ihre Arbeitsplätze, die nach Italien verlegt werden, der Konflikt verschärft sich zunehmends. Anarchist_Innen zeigten heute ihre Solidarität auf den Streikposten...

Wie die CNH-Zeitschrift "Streikzeitung" titelt, wird seit Dienstag, den 21. Februar 2006 um 6 Uhr morgens gestreikt. Der CNH Baumaschinenbetrieb (ehemals Orenstein & Koppel) ist seit über 130 Jahren in Spandau und soll nun dichtgemacht werden... Der Firmenchef hat in den letzten Jahrzehnten die Belegschaft von über 10.000 Mitarbeiter_Innen auf unter 2.000 heruntergeschraubt.

Nun da die Produktion nach Italien verlagert wird (Mutterkonzern ist FIAT [in dessen Stadt Turin gerade Winterolympiade ist]) sollen in Deutschland die Produktionsstrecken lahmgelegt werden.

Bei diesen Streik handelt es sich um einen klassischen Fabrikarbeiter_Innen-Streik, da die ganzen Bürokräfte - woanders hin verlegt - weiterarbeiten!

Seit 2 Tagen gab es schon Berichte in der Bild und im Fernsehen. Als Sozial-Revolutionäre Anarchist_Innen finden wir diesen Streik unterstützenswert und sind deshalb heute hingegangen.

Die Stimmung bei den Streikenden ist zwar gemischt, aber kämpferisch. Einige munkeln daß ihre Arbeitsplätze nicht sicher sind und wiederum viele denken, daß es schon viel früher hätte losgehen sollen. Es sind viele in die IG-Metall eingetreten und auch Lehrlinge sollen angeblich mitmachen.

Niemand der Arbeiter_Innen ist drinne, nur die Firmen-"Leiter" ergaunern sich "Passierscheine" bei der Streikleitung und werden auch frech und provozierend gegen die Streikenden, die als Bettler bezeichnet werden undüberhaupt nichts zu melden hätten.

Während bei der Betriebsversammlung vor dem Tor, vor einigen Monaten, Last-Kraft-Wagen Fahrer versuchten Streikposten zu überqueren zeigten sie sich nun Solidarisch, hupten und kriegten zum Dank Country-Songs vorgespielt.

Nun sind die Streikposten ja rund um die Uhr besetzt und es werden nachts minus 5 Grad Celsius. Also sind Mülltonnen aufgestellt!!! Diese Strahlen Wärme ab, also beschwerte sich "Chefchen" über angeblichen Funkenflug, der alles in Brand setzen könne usw.

Er will wahrscheinlich einstweilige Verfügungen erwirken lassen, doch vielen Kolleg_Innen ist das Streikgeld egal...

Heute Morgen ging das Gerücht per Funkgerät rum das die 23. Berliner Einsatzhundertschaft kommen würde um die Streikposten zu räumen (Echt kein Quatsch!) und die Chefs, die drohen werden auch alles geben um den Streik zu brechen.

So wollten sie die Absprache für null und nichtig erklären Passierscheine bei der Streikleitung zu holen und Streikbrechen. Daraufhin verwickelten sie herbeieilende Kollegen in ein Streitgespräch, indem sie herablassend und gekränkt die Streikenden niedermachten. Doch die Kollegen blieben gesonnen und lieferten den Bossen keinen Vorwand!

So gegen 10 Uhr startete eine Demo mit mehereren O&K und IG-Metall Fahnen Staakener Straße am Haupt-Tor, Brunsbütteler Damm, Klosterstraße über den Rathausvorplatz in Spandau in die Altstadt. Wir stimmten Sprüche an wie"Solidarisieren-Mitmarschieren!", "Leute lasst das Glotzen sein - Reiht euch in die Demo ein!" über "Arbeitsplätze bleiben - Werksleiter müssen gehen!"
Sie wurden ab und zu und zum Schluß immer mitgerufen.

Es wurden die ganze Zeit Flugis an die Bevölkerung verteilt. Auf dem Brunsbütteler Damm zeigten sich fast alle Autofahrer solidarisch und unterstützten den Streik!

Kritik: Linke Szene war überhaupt nicht vertreten, nicht mal die Reformist_Innen. Von der WASG/Linkspartei waren 2 Opas da, die wenigstens 150 Euro Soligeld für die Streik-Kasse überreichten! Dadurch kann logischerweise leicht vorhandener Rassismus nicht effektiv bekämpft werden, obwohl viele Migrant_Innen dort arbeiten. So war auch eine Berlin-Fahne auf der Demo!

Nächste Woche zeigen wenigstens die Kolleg_Innen des AEG-Werks in Nürnberg ihre Solidarität und kommen nach Berlin. Hoffentlich kommen auch mal ein paar nette Menschen aus Berlin und Umland zum Streik. Also liebe Autonome [Autonomia Operaia] "Raus aus der Szene und rein in den Klassenkampf!" Solidarisiert euch mit den Kolleg_Innen rund um die Uhr, unterstützt sie in ihrem Kampf!

i.A. ein Gruppenmitglied


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