”Interessenvertretung”
bei Babcock
„Die enge Verflechtung mit der Sozialdemokratie
in Stadt und Land hatte katastrophale Auswirkungen auf die betriebliche
und gewerkschaftliche Interessenvertretung bei Babcock. Es fehlte
nicht nur eine effektive Kontrolle ”von unten”, so dass
Vorstand und Kapitaleigner nach Gutdünken schalten und walten
konnten. SPD-Betriebsratsspitzen und sozialdemokratische Gewerkschafter
versuchten auch jede wirkliche Opposition aus der Belegschaft zu
unterbinden, um ihren Parteigenossen Neuber, Schleußer &
Co. den Rücken freizuhalten. Daneben versuchten sozialdemokratische
Betriebsräte recht erfolgreich, die eigene ”soziale Frage”
zu lösen, statt die ihrer Wählerinnen und Wähler….“
Artikel von Peter Berens.
Es handelt sich dabei um Kapitel 3. Seines Buchs „Der Babcock-Bankrott.
Korrumpieren, abkassieren, liquidieren“, erschienen in Der
Neue ISP Verlag (9,80 Euro, ISBN 3-89 900-067-6).
- Siehe die Zusammenfassung zum Buch:
„Der Oberhausener Großkonzern war Bestandteil
des sozialdemokratischen Wirtschaftsimperiums und politischen
Netzwerks an Rhein und Ruhr um die Westdeutsche Landesbank (WestLB)
- bis zum 5. Juli 2002, als Babcock-Borsig in die Insolvenz ging.
Bei Babcock standen sowohl auf der Kapitalseite als auch auf der
Seite der Belegschaftsvertretung Sozialdemokraten. Die besonders
enge Sozialpartnerschaft war mitverantwortlich für die Konzernkrise.
Am Beispiel Babcocks zeigt der Autor auf, wie Wirtschaft und SPD
in Nordrhein-Westfalen miteinander verschmolzen sind Manager abkassieren,
sozialdemokratische Politiker, Betriebsräte und Gewerkschafter
eingebunden werden, hinter den Kulissen Entscheidungen über
Arbeit und Leben von Tausenden von Beschäftigten fallen,
Lohnabhängige betroffen sind und Widerstand leisten.
In den Babcock-Nachfolgebetrieben in Oberhausen arbeiten heute
noch ca. 1.000 Angestellte und Arbeiter.“
- Eine exemplarische Pleite. Peter Berens untersucht den Babcock-Bankrott.
Besprechung
von Thies Gleiss in der SoZ
- Sozialistische Zeitung, Dezember 2004 des Buches von Peter Berens:
Der Babcock-Bankrott. Korrumpieren, abkassieren, liquidieren
Konzern benötigt 200 Millionen Euro. Babcock-Belegschaft
zu Opfer bereit
"Die Beschäftigten des angeschlagenen Maschinen- und
Anlagenbau-Konzerns Babcock-Borsig AG sind nach Gewerkschaftsangaben
zu weiteren Opfern bereit. Die Gewerkschaft bezeichnet die geforderten
Sanierungsbeitrag von 50 Millionen Euro als inakzeptabel...." Handelblatt-Bericht vom 24. Juni 2002
Aktien von BABCOCK-Borsig im freien Fall
Beim Oberhausener Maschinenbau-Konzern sollen 1000
Jobs gestrichen werden. Banken fordern Lohnverzicht der Mitarbeiter
als Voraussetzung für Kredite, die das Unternehmen vor dem Konkurs
bewahren sollen. Wieder einmal zahlen Arbeitnehmer die Zeche für
Shareholder-Interessen der Wirtschaftslobby... Bericht bei Business Crime Control e.V.
vom 25.06.2002
Baskische KollegInnen solidarisch mit Borsig
Berlin
Bei Borsig Berlin sollen 100 Arbeitsplätze aus der
Fertigung und 50 aus dem Servicebereich (von 350) nach BBP "Espana"
in Galindo/Baskenland verlagert werden.... Während am Konzernsitz
in Oberhausen die IG Metall keine Solidaritätsaktionen organisierte,
meldeten sich die kritischen (Minderheits-) Gewerkschaften ESK und
LAB bei BB Espana in Galindo zu Wort. Sie
veröffentlichten eine Solidaritätserklärung
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