Streiks und Entlassungen bei der Recycling-Firma Alba (Berlin)
In der Nacht auf Freitag (11.7.03) sind in einer Nacht- und Nebelaktion bei
den Firmen Alba
Berlin und Alba Recycling 90 Beschäftigte entlassen worden. Darauf hin
kam es zu einer spontanen Arbeitsniederlegung, die der Arbeitgeber mit der Drohung
von fristloser Kündigung beantwortete. Um 1.00 Uhr wurde die Arbeit wieder
aufgenommen. Gegen 8.00 Uhr riefen ver.di und Betriebsrat die Polizei zu Hilfe,
um die Akten des Betriebsrats vor dem Zugriff des Arbeitgebers zu sichern. Seit
Monaten weigern sich die beiden Betriebe einen Tarifvertrag mit ver.di abzuschließen.
Die Alba-Betriebe wollen die Beschäftigten zu Dumpinglöhnen in eine
firmeneigene Leiharbeitsfirma abdrängen. Das soll mit Lohneinbußen
von bis zu 50 Prozent verbunden sein. Die Arbeiter sollen nur noch 20 Tage Urlaub
erhalten, weniger als gesetzlich vorgeschrieben. Eine Sortierkraft soll für
3,50 Euro die Stunde arbeiten, die Kraftfahrer für 1.400 Euro brutto im
Monat.
Lt. ver.di-Sekretär Klaus Fürtig bekam der Betriebsratsvorsitzende
einen Wachmann an die Seite, bis das BR-Telefon gekappt war und die KollegInnen
mußten durch ein "Spalier" zur Geschäftsleitung und anschließend
aus dem Gebäude, damit sie sich nicht untereinander austauschen. Die Geschäftsleitung
versuchte bei den Kündigungsgesprächen Unterschriften zum Leiharbeitsvertrag
zu erreichen, ohne Einblick in diesen Vertrag zu gewähren... Siehe dazu
auch: