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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Personalie Norbert Hansen: Die Vertrauensleute des bezirklichen VP - Arbeitskreises fordern inhaltlichen und personellen Neuanfang new

"Mit großer Enttäuschung hat der bezirkliche Arbeitskreis der Vertrauenspersonen des Bezirks Nord-Ost vom Rücktritt des Vorsitzenden der TRANSNET, Norbert Hansen, erfahren. Der Arbeitskreis hält die zeitlichen und politischen Umstände der persönlichen Entscheidung von Norbert Hansen über seinen Rücktritt als schädlich für die gesamte Gewerkschaftsorganisation. Die dem Arbeitskreis gegenüber geäußerten Meinungen der Gewerkschaftsmitglieder reichen von tiefer Enttäuschung bis zum Verrat an der TRANSNET und drücken zudem tiefes Misstrauen gegenüber getroffenen und zu erwartenden personellen Entscheidungen aus. Es muss dringend eine inhaltliche Überprüfung des bisher eingeschlagenen Wegs der TRANSNET bezüglich der Teilkapitalprivatisierung der DB AG stattfinden. Es reicht nicht mehr, einfach zur Tagesordnung überzugehen. Die Vertrauensleute des bezirklichen Arbeitskreises können nicht nachvollziehen, warum der geschäftsführende Vorstand den Schritt von Norbert Hansen begrüßt. Nach Auffassung des bezirklichen VP - Arbeitskreises zeugt dies von einer völligen Verkennung der politischen Situation. Der bezirkliche VP - Arbeitskreis schließt sich daher einer Vielzahl von Mitgliedsmeinungen an und fordert den Rücktritt des gesamten geschäftsführenden Vorstands. Der Weg muss freigemacht werden für einen demokratisch legitimierten Neuanfang. Die Vertrauensleute des bezirklichen VP - Arbeitskreis TRANSNET Bezirk Nord-Ost" Soweit das komplette Flugblatt externer Link pdf-DAtei

Verrat wird belohnt: Transnet-Chef Hansen wechselt die Seite new

".Das Investment in den Verrat des Herrn Hansen allerdings ist bereits heute äußerst rentierlich. Der Transnet-Chef war in den letzten Jahren entscheidend dafür, daß es in der Bahn-Belegschaft kaum Widerstand gegen die Privatisierung gab, obgleich sich diese direkt gegen die Beschäftigten richtet. Mehdorn adelte Hansen als »verläßlichen Partner und modernen Gewerkschafter«. Hansen schreibt nun nach seinem Seitenwechsel in dem zitierten Abschiedsbrief: »Der Geschäftsführende Vorstand unserer Gewerkschaft hat meine Entscheidung begrüßt.« Man muß also befürchten, daß die Transnet-Führung auch ohne Hansen bereit ist, die Gewerkschaft zur Selbstaufgabe zu bringen. Sie hätte allerdings nun noch eine letzte Chance, ihrer ureigensten Aufgabe gerecht zu werden, die Interessen der Bahn-Belegschaft zu verteidigen, das heißt, in Sachen Bahn-Privatisierung die Notbremse zu ziehen." Kommentar von Winfried Wolf in der jungen Welt vom 10.05.2008 externer Link

Transnet: Und Tschüß, Herr Hansen!new

".Die notwendige Qualifikation dafür bringt er mit. Denn schon als Gewerkschaftsvorsitzender hat er die traurige Rolle des Lakaien des Kapitals übernommen. In seine Zeit fallen "sozialverträglicher" Personalabbau, massive Reallohnsenkungen für die Beschäftigten der Deutschen Bahn, Rationalisierung und Arbeitsverdichtung und vor allem das Eintreten der Gewerkschaft Transnet für die Privatisierung und den Börsengang der Deutschen Bahn AG. Für die Beschäftigten bedeutet der Börsengang der Bahn Profitmacherei auf ihrem Rücken mit weiterem Personalabbau und Lohnsenkungen." Artikel auf Arbeit-Zukunft 12.05.2008 externer Link

"Ein Schelm, wer Arges denkt?"

Den Gleiswechsel Norbert Hansens von der Gewerkschaft Transnet ins Bahn-Management beurteilen deutsche Kommentatoren kritisch. Weil Transnet auf Hansens Drängen unlängst der Bahn-Privatisierung zugestimmt hat, stellen sie die Frage, ob die Weichenstellung sauber war. Eine Zusammenstellung von Kommentaren aus diversen Zeitungen bei der FTD vom 09.05.2008 externer Link

Hansen macht „konsequente“ Politik

"Transnetvorsitzender Norbert Hansen will Arbeitsdirektor bei der Deutschen Bahn werden. Das ist „konsequente“ Politik. Zuerst verkauft er die Fortsetzung der Beschäftigungssicherung bis 2023 ohne jeglichen Inhalt als Erfolg. Anschließend wechselt er in einen gut dotierten Job auf die Arbeitgeberseite. In dieser Position lässt er sich die Kapitalprivatisierung in den eigentlichen Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung, die erst 2010 anstehen, von den Mitgliedern der Transnet bezahlen. Da ist beispielsweise die Fortschreibung der 40-Stunden-Woche im Gespräch. Ursache und Wirkung sind hier klar ersichtlich. Eine solche Gewerkschaftspolitik wird es mit der GDL nicht geben. Die GDL bleibt bei ihrer konsequenten und mitgliederorientierten Politik. Sie sagt Nein zur Kapitalprivatisierung und dem damit einhergehendem Arbeitsplatzabbau. Die Interessen der GDL-Mitglieder sind eben nicht dieselben wie die des Bahnvorstands.GDL-Aushang – Fakten vom 09.05.2008 externer Link

Kritik an Norbert Hansen: Ex-Gewerkschafter wird Bahnvorstand

„Vom Chef der Bahn-Gewerkschaft Transnet in den Vorstand der Bahn: Mit diesem Wechsel hat Norbert Hansen einen Proteststurm ausgelöst - nicht nur bei Kritikern des Bahn-Verkaufs, die Hansens Unterstützung der Privatisierung schon lange verwunderlich fanden. Claus Weselsky, Vorsitzender der konkurrierenden Gewerkschaft der Lokführer, sieht den "Wechsel auf einen gut dotierten Posten auf der Arbeitgeberseite" als "Ergebnis einer konsequenten Politik", sagte er der taz. Auch bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Personalie "heftiges Kopfschütteln" ausgelöst, berichtete Sprecher Harald Reutter…“ Artikel von Maltke Kreuzfeld in der TAZ vom 09.05.2008 externer Link

Interessen der Bürger verkauft - Die Folgen von Hansens Entschluss werden andere Gewerkschaften ausbaden

„Politische Entscheidungen herbeiführen und anschließend davon profitieren - das kommt anscheinend immer mehr in Mode: Exbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) machte es bei der Ostsee-Gasleitung so, und Exarbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) sitzt im Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma DIS, nachdem er als Bundesminister die Leiharbeit liberalisiert hatte. Nun setzt Norbert Hansen, jahrelanger Chef der Bahngewerkschaft Transnet und eifriger Streiter für die Bahnprivatisierung, noch eins drauf: Kaum ist der Bahnverkauf beschlossen, will er gut bezahlter Arbeitsdirektor der Bahn werden. (…) Immerhin haben sich die anderen DGB-Gewerkschaften gegen eine Bahnprivatisierung ausgesprochen. Sie sind es auch, die langfristig die Folgen von Hansens Entschluss ausbaden müssen. Denn wenn der Chef einer großen DGB-Gewerkschaft die Seiten wechselt, ist das kein gutes Signal für eine starke Gewerkschaftsbewegung. Und die braucht dieses Land im Augenblick dringender denn je.“ Kommentar von Richard Rother in der TAZ vom 09.5.2008 externer Link

Bahnvorstand - Im Namen der Belegschaft

„Wenn ein Gewerkschaftsführer in den Vorstand einzieht, stellt sich schnell die Frage, wessen Interessen er vorher vertreten hat - seine eigenen oder die der Beschäftigten. Ein solcher Wechsel muss nicht anrüchig sein. Dass jedoch Transnet-Chef Norbert Hansen Arbeitsdirektor der neuen Bahn-Subholding wird, hat mehr als nur einen leicht faulen Geruch. Nicht nur profitiert Hansen künftig mit einem etwa verzehnfachten Gehalt von jener Teilprivatisierung, für die er sich jahrelang mit Feuereifer eingesetzt hat. Er geriert sich nun auch noch als Garant für die Beschäftigungssicherung im integrierten Konzern. Das ist eine Rolle, die er als Personalvorstand eines börsennotierten Unternehmens weder einnehmen kann noch soll.“…Der Leitartikel in der FTD vom 09.05.2008 externer Link

Das Transnet Doppelspiel

"Der Wechsel des Gewerkschaftsbosses der Transnet bestätigt nachträglich das beharrliche Misstrauen der Lokführer Gewerkschaft GdL gegen eine Tarifgemeinschaft, in der bereits ein Arbeitgeber sitzt. (…) Die Gewerkschaft Transnet muß sich fragen lassen, welche Kontrollen bei der Transnet versagt haben und ob sie einer Gewerkschaftsleitung vertraut hatte, die schon längst eigene Interessen verfolgte. Transnet hat nun die dringende Aufgabe zu prüfen, welche Kuckuckseier der Doppelspieler Hansen in der übrig gebliebenen Leitung hinterlassen hat. Ein totaler Neuanfang wäre jedenfalls das Beste, was Transnet jetzt für sich tun kann, um die Glaubwürdigkeit bei den eigenen Mitgliedern wiederzugewinnen. Alles ruft förmlich nach einem Gewerkschaftstag mit einem reinigendem Gewitter..:“ Kommentar auf Netzwerk-IT vom 09.05.2008 externer Link

Personalie Hansen: Das Mega-Geschmäckle

…Mit dem Transnet-Vorsitzenden will nun nicht nur der mächtigste Vertreter der Bahnbeschäftigten einen hoch bezahlten Vorstandsposten antreten - zum Vergleich: Personalvorstand Margret Suckale erhielt 2007 ein Fixgehalt von 400.000 Euro plus 1,05 Millionen Euro Erfolgszulage. Ohne Hansens Zustimmung hätte es die Bahn-Privatisierung kaum gegeben hätte. Bei der konkurrierenden Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) geht man davon aus, dass Hansen den Wechsel lange geplant hat. Sein Engagement für die Privatisierung habe dann mit der "Gewaltenteilung" zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nichts mehr zu tun, sagte Gerda Seibert, Sprecherin der Lokführer-Gewerkschaft. Sein Nachfolger bei Transnet werde "es nun schwer haben, das Vertrauen bei den Mitgliedern zu gewinnen"…“ Artikel von Thomas Wüpper, Eske Hicken und Stephan Börnecke in der Frankfurter Rundschau vom 08.05.2008 externer Link

Zusammengestellt von rp


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