Tarifverhandlung bei Gate Gourmet
- Nach 5 Jahren Tarifkonflikt: Tarifeinigung bei Gate Gourmet Deutschland GmbH
"Gestern (Mittwoch) stimmte die Tarifkommissionen von ver.di einer Tarifvereinbarung mit dem weltweit zweitgrößten Airline-Caterer Gate Gourmet Deutschland GmbH zu. Sie bedarf noch der Zustimmung durch den Bundesfachbereich Verkehr beim ver.di Bundesvorstand (Berlin). Damit geht nach über fünf Jahren dieser Tarifkonflikt zu Ende. Wie Gerhard Straube vom ver.di Flughafenbüro in Frankfurt a. M. am Donnerstag im Pressedienst seiner Organisation mitteilte, beträgt das Volumen des Abschlusses rund 6,27 Prozent. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate. Die Beschäftigten erhalten ab 1. August 2008 eine tabellenwirksame Erhöhung von 3,55 Prozent plus eine Einmalzahlung von 300 Euro brutto. Ab 1. September 2008 kommt eine weitere tabellenwirksame Einkommenserhöhung von 1,1 Prozent hinzu (dafür entfällt die Bezahlung von 15 Minuten Frühstückspause). Zusätzlich können Beschäftigte jedes Jahr neu entscheiden, ob sie bis zu drei Ausgleichstage für eine tabellenwirksame Erhöhung von 0,96 Prozent (pro Tag 0,32 %) eintauschen möchten. Der Fahrtkostenzuschuss wird entgegen der ursprünglichen Forderung des Arbeitgebers nicht gestrichen, sondern sogar auf 20,00 Euro brutto erhöht. " Pressemitteilung von ver.di-Hessen vom 07.08.2008
- Fluggästen droht neuer Ärger - Warnstreik bei Gate Gourmet Hamburg
"Passagieren am Flughafen Hamburg droht kurz nach dem Streik bei der Lufthansa möglicherweise neuer Ärger. Am Samstag legten in Norderstedt Mitarbeiter des Catering-Unternehmens Gate Gourmet vorübergehend die Arbeit nieder. Mit ihrem noch bis 13.00 Uhr dauernden Warnstreik wollen sie ihrer Forderung nach acht Prozent mehr Gehalt und einer Einmalzahlung über 800 Euro Nachdruck verleihen. Laut Gewerkschaft ver.di haben die Arbeitgeber 2,44 Prozent angeboten. Die Auswirkungen des Warnstreiks waren zunächst unklar. Ver.di sprach von bis zu fünf gestrichenen Air Berlin-Flügen. Fluggesellschaft und Flughafen bestätigten dies jedoch nicht." Meldung in Die Welt vom 02.08.2008
- »Der Konflikt ist schon hart«
Warnstreiks beim Flugcaterer Gate Gourmet. Das Unternehmen verweigert seit fünf Jahren Lohnerhöhungen. Interview von Jan Eisner mit Gerhard Straube , Verhandlungsführer für ver.di im Tarifkonflikt bei Gate Gourmet, in der jungen Welt vom 25.07.2008. Aus dem Text: ".Frage: "Nach dem Düsseldorfer Streik gab es Stimmen, die gesagt haben, es wäre geschickter gewesen, diesen Konflikt, der von der Gewerkschaft NGG getragen wurde, und den in den restlichen Gate-Gourmet-Filialen gleichzeitig zu führen, anstatt wie jetzt nacheinander." Antwort:: "Dann hätte man vorher mit uns sprechen müssen. Man kann nicht in einem kleinen Betrieb wie in Düsseldorf einen Streik vom Zaun brechen und dann, wenn man sieht, daß das nicht funktioniert, sagen, jetzt muß ganz Gate Gourmet in Deutschland mitmachen. Wenn ich so etwas vorhabe, dann bespreche ich das mit der anderen Gewerkschaft und mache dann meine Planung. Das ist nicht erfolgt."
- Leserbrief zu dem Interview von Jan Eisner mit Gerhard Straube "Der Konflikt ist schon hart": Bürokratisch statt solidarisch
"Die letzte Frage von Jan Eisner in dem Interview mit Gerhard Straube (verdi), dem Verhandlungsführer beim Konflikt bei Gate Gourmet, ist sehr berechtigt: Warum hat verdi die KollegInnen von Gate Gourmet Düsseldorf (bei der NGG organisiert) damals in ihrem halbjährigen Streik im Stich gelassen? Während des Streiks vom Okt. 2005 bis April 2006 befanden sich die bei verdi organisierten Gate Gourmet Beschäftigten seit über zwei (!) Jahren in Tarifauseinandersetzungen! Gerhard Straube sagt im o.a. Interview: "Dann haben wir die Tarifverhandlung ausgesetzt, später wieder aufgenommen, dann wieder ausgesetzt, weil das Unternehmen vom US-arerikanischen Eigner klare Vorgaben hatte, keine Einkommenserhöhung zu gewähren und statt dessen die Personalkosten um 20 Prozent senken wollte". Also die gleiche Situation wie 2005/2006 bei den Beschäftigten bei Gate Gourmet Düsseldorf! Statt die damalige Situation zu nutzen und sich dem Streik der Düsseldorfer KollegInnen anzuschließen, um gemeinsam stärker zu sein, verweigerten damals die bei verdi zuständigen Funktionäre den bei NGG organisierten Beschäftigten die Solidarität. Wenn man jetzt liest, wie Straube den Düsseldorfer KollegInnen vorwirft, sie hätten damals "den Streik vom Zaun" gebrochen (siehe oben), dann sieht man, daß er unfähig war und noch immer ist, die verzweifelte Lage der Düsseldorfer KollegInnen zu begreifen, aus der heraus sie ihren Kampf begannen und ein halbes Jahr durchhielten - mit Streikposten rund um die Uhr. Die Kapitalisten brauchen nicht mal selbst nach dem Motto zu handeln: Teile und herrsche - das Nichtzusammengehen der Betroffenen regeln Funktionäre wie Straub selber." Dieter Wegner (Jour Fixe der Gewerkschaftslinken Hamburg)
- Flughafen MUC / Gate Gourmet: Beschäftigte streiken wieder
"Zu einem befristeten Warnstreik hat die Gewerkschaft ver.di ab 05.00 Uhr die Frühschicht bei Gate Gourmet (GG) am Flughafen München aufgerufen. Nach dem Warnstreik am 18.07.2008 ist das der zweite Warnstreik der Beschäftigten bei Gate Gourmet in München. "Wir erwarten, dass es dadurch bei den von GG belieferten Fluggesellschaften zu Verspätungen kommen wird", sagte Frank Riegler von ver.di Bayern. Die große Mehrheit der Beschäftigten verdient nur wenig mehr als das steuerlich anerkannte Existenzminimum. Die stark steigenden Lebenshaltungskosten zehren an den kleinen Einkommen. Zusätzlich machen den Beschäftigten, die am Flughafen München im Drei-Schicht-Betrieb arbeiten, die hohen Spritkosten zu schaffen. "Seit fünf Jahren wurden die Löhne für die Beschäftigten bei Gate Gourmet nicht mehr angepasst. Die Arbeitgeberseite hat magere 2% angeboten. Wir fordern 8% und eine Einmalzahlung von 800 € für die Beschäftigten bei Gate Gourmet", so Frank Riegler." Info von ver.di vom 28.07.2008
- Warnstreiks bei Gate Gourmet
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die rund 650 Beschäftigten des Airline-Caterers Gate Gourmet Deutschland (GG) für Freitag, den 18. Juli, morgens früh zu Warnstreiks aufgerufen. Vom Warnstreik betroffen sind mit unterschiedlichem Zeitbeginn die größte Niederlassung in Zeppelinheim bei Frankfurt, die zweitgrößte in München sowie Berlin, Hamburg, Hannover, Saarbrücken und Stuttgart. Der Warnstreik wird zu Verspätungen zahlreicher Flüge führen. Hintergrund ist die Verweigerung der GG seit über fünf Jahren, den Beschäftigten eine Einkommenserhöhung zu zahlen. Die GG-Beschäftigten, deren Löhne zum Teil im Niedriglohnbereich liegen, haben dadurch den Anschluss an die Einkommensentwicklung in der tarifgebundenen Airline-Caterer-Branche verloren." Presseerklärung von ver.di vom 18.07.2008
Tarifverhandlungen 2007
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Warnstreiks bei Gate Gourmet
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die über 1.000 Beschäftigten des Fluglinien-Versorgers Gate Gourmet Deutschland zu Warnstreiks aufgerufen. Das hat die zuständige ver.di-Tarifkommission beschlossen. Auch ein unbefristeter Streik sei damit möglich. Noch in dieser Woche könne es dazu kommen, dass Flugzeuge unterschiedlicher Fluglinien nicht mit Verpflegung versorgt würden. Dies würde zu erheblichen Verspätungen bei Abflügen ab den Flughäfen Frankfurt, Berlin, München, Hamburg, Stuttgart, Hannover und Saarbrücken führen. Gate Gourmet beliefert Fluglinien wie zum Beispiel Singapur Airlines, Air Berlin und LTU mit Essen und Getränken." ver.di-Pressemitteilung vom 19.06.2007
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Tarifverhandlungen Gate Gourmet: Bald Streik bei Gate Gourmet Deutschland ?
"Heute hat die Tarifkommission von ver.di beim Airline-Caterer Gate Gourmet Deutschland (Sitz in Zeppelinheim/Neu Isenburg) beschlossen, Warnstreiks sowie einen unbefristeten Flächenstreik beim ver.di-Bundesvorstand zu beantragen." Presseerklärung von ver.di-Hessen vom 14.06.2007
- Gate Gourmet - die nächste Runde: Jetzt sind die anderen Standorte dran
"Aus historischen Gründen existiert der Airline-Caterer Gate Gourmet in Deutschland gleich zweimal: die Firma Gate Gourmet West, zu der die Düsseldorfer Filiale gehört, die durch den sechsmonatigen Streik von Oktober 2005 bis April 2006 bekannt wurde. Und die Firma Gate Gourmet Deutschland, zu der fast alle übrigen Filialen gehören: die beiden großen in Frankfurt-Zeppelinheim und München, kleinere in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Saarbrücken und Hannover. Während die Firma West, die aus der LTU-Tochter LTC entstand, in den Organisationsbereich der Gewerkschaft NGG fällt, werden die übrigen Standorte von ver.di organisiert. Die meisten von ihnen sind die ehemaligen Flugküchen der skandinavischen Airline SAS und wurden in den neunziger Jahren von der Swissair-Tochter Gate Gourmet übernommen. Nun gehören sie zwar alle zum selben Konzern, und dieser wiederum dem Finanzinvestor Texas Pacific Group - aber mit dem gemeinsamen Widerstand gegen die massiven Angriffe auf Lohn und Arbeitsbedingungen klappt es nicht." Artikel von Anna Blume auf der Streikseite von Gate-Gourmet vom 15.02.2007
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Einige Standorte von Gate Gourmet an Flughäfen in Deutschland:
Frankfurt, Admiral-Rosendahl-Straße 2-8, 63263 Neu-Isenburg / Zeppelinheim sowie Am Grünen Weg 6, 65451 Kelsterbach
Berlin Tegel, Breitenbachstraße 34-36, 13509 Berlin sowie Flughafen Berlin Schönefeld, 12521 Berlin
Hamburg, Gutenbergring 69 b, 22848 Norderstedt
Hannover, Industriestrasse 7, 30855 Langenhagen
Köln, Hansestrasse 93, 51149 Köln
München, Nordallee 10, 85356 München-Airport
Saarbrücken, Balthasar- Goldstein-Straße, Flughafen Saarbrücken, 66131 Saarbrücken
Stuttgart, Weidacherstraße 18, 70794 Filderstadt/Bernhausen |
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