Unbezahlte Mehrarbeit bei der Mayerschen Buchhandlung - alles für die "große Familie"?
"Am 24. September lud der Inhaber H. Falter die Beschäftigten der Aachener und Dürener Filialen sowie des Zentrallagers und der Hauptverwaltung in Aachen zu einem sogenannten "Infomorgen". Auf dieser Quasi-Betriebsversammlung wurde den gut 200 anwesenden Beschäftigten eröffnet, dass die Geschäfte nicht so gut liefen, und deshalb der Ertrag gesteigert werden müsse. Für 2013 erwarte man von allen Beschäftigten, dass sie freiwillig unbezahlte Mehrarbeit leisten. Ein Formular wurde an jeden Beschäftigten ausgehändigt, und selbstverständlich sei dies nur ein Gefallen, den man tue. Beantworte man mit Ja, könne dies monatlich widerrufen werden. Vollzeitbeschäftigte sollen nun 40 Stunden arbeiten, statt bisher 37,5, für Teilzeitkräfte gelte dies entsprechend. Die Mayersche Buchhandlung mit Stammsitz in Aachen und 45 Filialen in ganz Nordrhein-Westfalen ist die größte Inhabergeführte Buchhandelskette in Deutschland. Im Laufe des Jahres 2012 wurden bereits mehrere Filialen geschlossen, so in Leverkusen, Iserlohn, Essen und in der Kölner Schildergasse. Für die Kritische Aachener Zeitung - kraz.ac sprachen wir mit zwei Beschäftigten, die wir aus offensichtlichen Gründen anonymisieren." Mit Dank an die AutorInnen, welche uns das Interview zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt haben.
Betriebsrat wehrt sich gegen Verkauf der Wohlthat-Filialen: "Man will uns um jeden Preis zerschlagen"
"Der Betriebsrat der Wohlthat-Filialen in Berlin und Potsdam hat sich in einem offenen Brief an die kirchlichen DBH-Gesellschafter gewandt. Hugendubel und Weltbild wollten sie "ohne betriebswirtschaftliche Notwendigkeit" in die Arbeitslosigkeit schicken - obwohl die Filialen inzwischen wieder schwarze Zahlen schrieben." Artikel auf Buchreport vom 25.04.2012
Medien Links: Heimsuchung im Lustschlößchen - oder "Die Hugendubel/Weltbild/Kirchen-Achse"
Neues aus der Welt der Postkarten und der Offenen Briefe, der Welt der Kardinäle und der (Ober-)Hirten, der Welt der Gewerkschaften und der Buchhändler auf dem Hugendubel Verdi Blog vom 28.02.2012
Offener Brief an die Bischöfe: Weltbild-Beschäftigte schreiben an Weltbild-Gesellschafter
Seit Montag tagt die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Regensburg. Wie auch wir bei Hugendubel mit unseren 400 Karten an Kardinal Marx haben sich die Beschäftigten von WELTBILD mit einem Offenen Brief an die Gesellschafter in Erinnerung gebracht. Unterschrieben haben stellvertretend für die Belegschaft 18 Mitglieder des Betriebsrats und ver.di-Vertrauensleute. Auf dem Hugendubel Verdi Blog wird der offene Brief dokumentiert
Warnstreik bei Hugendubel
"Im Anschluss an die heutige, den 6. Juli vormittags im Literaturhaus stattfindende Betriebsversammlung ruft ver.di die Beschäftigten zu einem Warnstreik auf. Als Reaktion auf die bereits durchgeführten und geplanten Filialschließungen in Nürnberg, Wetzlar, Kassel, Krefeld, Berlin (Tauentzien) und das Stammhaus am Salvatorplatz in München fordert die ver.di-Haustarif-kommission seit Anfang 2010 einen Beschäftigungs- und Standortsicherungstarifvertrag (Sozialtarifvertrag). Alle bisherigen Versuche, die Geschäftsleitung zu konstruktiven Verhandlungen zu bewegen, sind gescheitert. Thomas Nitz erklärte mehrmals für die Geschäftsführung, dass er für Verhandlungen keine Veranlassung sehe..." Meldung auf dem Hugendubel Verdi Blog vom 06.07.2011
Belegschaft geschockt: Beim Buchgrossisten KNV drohen Massentlassungen
"Große Unruhe ruft die in den vergangenen Tagen bekannt gewordene bevorstehende Schließung der KNV-Logistik-Standorte Stuttgart und Köln hervor. Hintergrund sind jüngst bekannt gewordene Umzugspläne der Geschäftsleitung für ein neues Logistik-Zentrum im Raum Erfurt oder in der Region Kasel/Fulda. Dort solle mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro "die modernste Medienlogistik Europas" entstehen (also in der Nähe der Logistik-Standorte von Amazon und KNV-Konkurrent Libri). "Alle Mitarbeiter des Hauses KNV, und nicht nur die betroffenen Kolleginnen und Kollegen, sind geschockt", heißt es in der Erklärung des Betriebsrats. Derzeit, so KNV-CHef Oliver Voerster, schrieben die KNV-Unternehmen Gewinne. Ohne die Schaffung einer zentralen Logistik würden sie jedoch "in einigen Jahren in die roten Zahlen rutschen". Den Beschäftigten in Stuttgart und Köln werde ein Umzug an den neuen zentralen Logistikstandort angeboten. Voerster rechnet jedoch nicht damit, dass viele Mitarbeiter von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden. Daher sollen auch Gespräche mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan geführt werden. Die Stuttgarter ver.di-Bezirksleitung sieht in der geplanten "Zentralisierung der Logistik" eine "typische Maßnahme, um die Gewinne weiter zu erhöhen". (...) Die Standort-Verlagerung in die "Mitte Deutschlands" sei möglicherweise eher eine Verlagerung nach "Mitte Ost", um Löhne einzusparen. Die Gewerkschaft werde prüfen, ob hier Investitionshilfen für Ostdeutschland zur Streichung von Arbeitsplätzen im Westen führten: "Das wäre ein Skandal!" Die Unternehmen dort hätten sich schon vor Jahren aus den Branchentarifverträgen verabschiedet und auch die 40-Stunden-Woche eingeführt. Neue Beschäftigte in der Logistik erhielten "maximal 1500 Euro brutto". Der KNV-BR will sich nun "eingehend arbeitsrechtlich und betriebswirtschaftlich beraten" lassen. Erst nach gründlicher rechtlicher und wirtschaftlicher Überprüfung aller Fakten sollen Verhandlungen mit der Geschäftsleitung aufgenommen werden." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 25.05.2011. Weitere Infos auf dem Hugendubel-Infoblog
Streik beim Buchgroßhändler Libri GmbH, Bad Hersfeld: "Jetzt reicht´s, wir wollen uns nicht länger hinhalten lassen!"
„Seit Herbst letzten Jahres schwelt der Tarifkonflikt mit dem Hersfelder Buchgroßhändler Libri.Ver.di will – nachdem der Arbeitgeber 2005 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist - für die Beschäftigten Lohnerhöhungen und die Gültigkeit des Tarifvertrags für den Groß- und Außenhandel Hessen erreichen. Die Verhandlungen über den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages wurden am 22. Dezember 2011 begonnen, seit dieser Zeit ruhen - aus unterschiedlichen Gründen – die Verhandlungen. Im März forderte ver.di den Arbeitgeber auf, die Verhandlungen fortzusetzen, allerdings wurde kein Verhandlungstermin zeitnah angeboten. Zwar wurde für den 05. Mai 2011 eine weitere Tarifverhandlung anberaumt, aber bislang hat der Arbeitgeber noch nicht erklärt, ob er tatsächlich mit ver.di über einen Anerkennungstarifvertrag verhandeln will…“ Siehe dazu den gewerkschaftlichen Infoblog www.hugendubel-verdi.de vom 19.04.2011
Stilke: Spitzel-Attacken bei der Kiosk-Kette
"Immer wieder setzen Unternehmen Mitarbeiter unter Druck, überwachen und terrorisieren sie. Eine Firma fällt besonders auf: der Valora-Konzern, Eigentümer unter anderem der Stilke-Bahnhofsbuchhandlungen. Neuer Skandal: Die Geschäftsführung ließ den Betriebsrat von Detektiven überwachen." Artikel von Olaf Wunder in der Hamburger Morhgenpost vom 29.3.2011
"Infoblog erfolgreich gegen Zensur
"Der gewerkschaftliche Infoblog www.hugendubel-verdi.de hat sich erfolgreich gegen Zensur auf www.hugendubel.de gewehrt. Seit dem Relaunch Ende Oktober 2010 läuft der Online-Shop von Hugendubel technisch auf der Plattform des DBH-Partners Weltbild. Dort war ein "Kirchenfilter" aktiv, der ganz normal lieferbare kirchenkritische Titel, schwul-lesbische Literatur, aber auch Bücher von Sahra Wagenknecht nicht angezeigt hatte. Die Buchhandelskette Hugendubel ist Teil des DBH-Konzerns, der je zur Hälfte der Familie Hugendubel und der Weltbild-Gruppe gehört. Hundertprozentige Eigentümerin von Weltbild ist die katholische Kirche. Beim Online-Shop von Weltbild ist der "Kirchenfilter" nach wie vor aktiv. Die Hugendubel-Geschäftsführung dementierte zunächst gegenüber der Branchen-Presse eine Zensur, schaltete aber gleichzeitig im Gewerkschafts-Blog erwähnte Titel kommentarlos frei. Nachdem aber auch auf Spiegel-Online, in der FAZ, SZ, FR und AZ Berichte über die Zensur erschienen sind, lenkte die Geschäftsführung ein, sprach in einer Erklärung von "technischen Fehlern" und schaltete die blockierten Titel frei." Siehe dazu den gewerkschaftlichen Infoblog www.hugendubel-verdi.de . Siehe dazu
- Ausgefiltert
"Zensur ist ein hartes, ein unschönes Wort. Der Buchhandelskonzern Hugendubel macht lieber "technische Engpässe" dafür verantwortlich, dass über den Online-Shop des Unternehmens zahlreiche schwul-lesbische Titel, aber auch kirchenkritische, esoterische und kommunistische Texte zeitweise nicht mehr abrufbar waren, obwohl sie über den Großhändler KNV problemlos lieferbar sind. Mitarbeiter des Münchner Konzerns hatten ihrem Arbeitgeber deshalb im Gewerkschafts-blog jüngst Zensur vorgeworfen. Geschäftsführer Maximilian Hugendubel, der dem Börsenblatt gegenüber jeden Zensurverdacht weit von sich wies, sprach hingegen von einem "Filter", der nur rechtsextreme und pornografische Titel unterdrücke..." Artikel von Bastian Reinert in der Frankfurter Rundschau vom 25.01.2011
Hugendubel: Gewerkschaftlicher Infoblog www.hugendubel-verdi.de online!
„Seit dem 1.September 2010 ist der gewerkschaftliche Infoblog www.hugendubel-verdi.de online! Beim Hugendubel Verdi Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des DBH-Buchhandelskonzerns mit. Mit unseren Beiträgen wollen wir in schwierigen Zeiten für mehr Transparenz im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zur Information und zum Austausch geben. Wir wollen zu einer unvollständigen bzw. beschönigenden Informationspolitik der Kapitalseite einen Gegenpunkt setzen, aus Sicht der Mitarbeiter sprechen und informieren. Je nach Informationslage möchten wir aktuelle Updates liefern. An was arbeitet der Betriebsrat zur Zeit? Wie steht es um zukünftige Filialschließungen? Wie weit sind die Verhandlungen zum Manteltarif fortgeschritten. Es soll aber auch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens oder der eigenen Branche geblickt werden und allgemeine gewerkschaftspolitische Themen angesprochen werden. ..“ Siehe dazu die Homepage des ver.di-Infoblogs
- Blog-Zoff bei Hugendubel
"Arbeitskampf 2.0. Schon wenige Stunden nach der Betriebsversammlung gibt's die ersten Kommentare im Hugendubel-Blog. "Eine ziemlich kranke Vorstellung" sei das gewesen, wettert ein anonymer User. "Da hat die Geschäftsleitung ihr wahres Gesicht gezeigt!" Ein anderer Teilnehmer bemängelt "Phrasendrescherei, schönes Gerede, aber null Inhalt." Seit bekannt ist, dass die Ur-Filiale am Salvatorplatz nach 117 Jahren dicht gemacht wird, liegen bei vielen Mitarbeitern von Deutschlands wichtigstem Buchhändler die Nerven blank. (.) Georg Wäsler von Verdi sieht die Online-Aktivitäten dagegen als "ein legitimes Mittel der Auseinandersetzung". Die dreht sich derzeit vor allem um den Mitarbeiterrechte garantierenden "Sozialtarifvertrag", der zum Jahresende ausläuft. Das Hugendubel-Blog hat sogar schon Nachahmer gefunden: Auch Angestellte von Weltbild und dem Gartencenter Dehner diskutieren neuerdings online über ihre Gehälter, Arbeitsbedingungen und Chefs." Artikel von Timo Lokoschat in der Abendzeitung aus München vom 25.11.2010
Bei Zweitausendeins soll jede zweite Stelle wegfallen: „Uns steht das Wasser bis zum Hals“
„Monatelang wurde über die schwierige Situation beim Frankfurter Versender und Filialisten gemunkelt. Wirft der 2006 eingestiegene Eigentümer Michael Kölmel das Handtuch bei Zweitausendeins? Jetzt liegen die bitteren Fakten auf dem Tisch: Um eine Insolvenz abzuwenden, will Zweitausendeins fast jeden zweiten Mitarbeiter entlassen, das eigene Kundencenter dichtmachen und den restlichen Mitarbeitern Zugeständnissen bei Arbeitszeit und Gehalt abverlangen…“ Artikel in Buchreport vom 12. Mai 2010
- Zweitausendeins-Verlag baut 51 Stellen ab
"Der wirtschaftlich angeschlagene Verlag Zweitausendeins will 51 seiner 124 Stellen abbauen. Das bestätigte am Donnerstag die Geschäftsführerin des Verlags, Bianca Krippendorf, in Frankfurt. Geschäftsleitung und Betriebsrat hätten am Dienstag einen umfangreichen Restrukturierungsplan verabschiedet. Dazu gehöre auch der Stellenabbau. Für die betroffenen Mitarbeiter sei ein Sozialplan vereinbart worden. Um den Verlag «wieder auf ein wirtschaftliches stabiles Fundament zu stellen» sei außerdem ein neues Konzept für die Zweitausendeins-Läden verabschiedet worden. Zudem solle die Kundenbetreuung ausgegliedert werden, heißt es in der Mitteilung weiter..." Meldung in der Frankfurter Neue Presse vom 10.06.2010
Wohlthat'schen Buchhandlungen Berlin/Brandenburg
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Kosten der Marktmacht
Buchhandelskette Wohlthat ersetzt regulär Beschäftigte durch Minijobber, bedroht Streikende und verweigert Tarifverhandlungen. »Neuausrichtung« des Mutterkonzerns DBH. Artikel von Jörn Boewe in der jungen Welt vom 23.02.2010 . Aus dem Text: "...Der Konflikt ist die unmittelbare Folge des Kampfes des Wohlthat-Mutterkonzerns Deutsche Buch Handes GmbH & Co. KG um die führende Stellung auf dem deutschen Buchmarkt. Die 2006 gegründete Finanzholding gehört je zur Hälfte der Familie Hugendubel und der katholischen Weltbild-Verlagsgruppe. Das DBH-Imperium besitzt nach eigenen Angaben rund 490 Filialen (Stand 2009), darunter Hugendubel, Buch Habel, Weiland, ein Teil der ehemaligen Karstadt-Buchabteilungen sowie Weltbild, Jokers und Wohlthat..."
- Friss oder stirb
"Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die Beschäftigten der Wohlthat'schen Buchhandlung streiken seit November 2009 für bessere Arbeitsbedingungen. Bisher hat der Arbeitgeber auf Flugblätter so reagiert, dass er seinen Mitarbeitern schriftlich mitgeteilt hat, es handele sich um ver.di-Polemik. Er hat bis heute nicht begriffen, dass seine eigenen Beschäftigten die Arbeitsbedingungen anprangern. So haben die MitarbeiterInnen aus der Wohlthat'schen Buchhandlung Berlin-Brandenburg einen Brief/Flugblatt verfasst, welches wir per e-mail-Kommunikation in die Welt verteilen wollen, damit sich die Situation herumspricht. Je breiter wir es verteilen können, um so mehr Aufmerksamkeit können wir bekommen. Darum die Bitte an euch, schickt es per e-mail in die Welt hinaus..." Siehe dazu die Sonderseite von ver.di zu den Wohlthat'schen Buchhandlungen Berlin/Brandenburg
- Streik bei Wohlthatscher Buchhandlung
"Seit nunmehr über zwei Monaten befinden sich die Beschäftigten der Wohlthatschen Buchhandlungen in Berlin und Brandenburg im Streik. Sie weigern sich das neue Geschäftsmodell des Unternehmens mitzutragen. Seit November 2009 erhielt ein Viertel aller Mitarbeiter eine Kündigung. Die verbliebenen Mitarbeiter sollen die Arbeit der anderen übernehmen. Konkret heißt das von früh bis spät und häufig allein in einer der Filialen zu stehen. In kurzen Pausen oder bei Toilettengängen sollen laut Geschäftsleitung der Wohlthatschen Buchhandlung vertrauenswürdige Kunden die Kasse und Bücher beaufsichtigen. Für Fehlbeträge haften die Mitarbeiter..." Artikel von buchhändler auf Indymedia vom 05.01.2010
Stilke und
Valora: Der Buchhändler Ihres Vertrauens?
Schminken Sie sich, bevor Sie ein Buch kaufen: Diesen
Tipp könnte man den Kunden, die bei Stilke ein Buch oder eine
Zeitung kaufen wollen, mit auf den Weg geben.
Schminken Sie sich alles ab, was sie über Demokratie wissen,
wäre der Tipp für die MitarbeiterInnen in dem Unternehmen.
Schon lange ist der Bahnhofbuchhändler Stilke und sein Mutterunternehmen
Valora bei der Gewerkschaft ver.di berüchtigt und macht nun
wieder Schlagzeilen. „Ein Mitarbeiter entdeckt in seiner
Stilke-Filiale eine heimlich angebrachte Überwachungskamera
und meldet dies dem Betriebsrat. Statt dass die Geschäftsführung
sich entschuldigt und das vorgeschriebene Mitbestimmungsverfahren
einleitet, verschwindet die Kamera über Nacht und der Entdecker
soll fristlos gekündigt werden – wegen Sachbeschädigung.
Ende April befasst sich das Arbeitsgericht Hamburg mit der Sache.
Verdi erklärt dazu. „Es ist schon eine erstaunliche Kaltschnäuzigkeit,
mit der diese Geschäftsführung mit Recht und Gesetz umgeht
–und mit unserem Kollegen. Von Moral und Führungsethik
keine Spur!“, so ver.di. Wir dokumentieren diesen Fall
und verweisen auf Hintergrundinformationen und aktuelle Geschehnisse
aus der Schweiz:
- Spion in der Decke. Wie ein Buchhändler seine Mitarbeiter
überwacht. Artikel
von Michael Fröhlingsdorf auf spiegel-online
vom 2.April 2005
- ver.di
zu Praktiken bei Stilke und Valora
- Weitere Hintergrundinformationen
zu Valora
bei ver.di
- AktionärInnen fordern Valora auf, dem Kioskpersonal faire
Löhne zu bezahlen. Medienmitteilung
aus Bern
vom 28. April 2004
- Arbeitskräfte sind keine Maschinen, sondern Menschen!
Die schweizerische Gewerkschaft UNIA hat am 10.März 2005
zwischen 5.30 und 7.30 Uhr vor dem Verteilzentrum der Valora/Kiosk
AG in Muttenz/BL mit etwa 60 Personen gegen die unmenschlichen
Arbeitsbedingungen in diesem Betrieb demonstriert. Medienmitteilung
zur UNIA- Aktion
vom 10.3.05.
Buchhandelskette Weiland - NEIN zum Angriff
auf unsere Arbeitsbedingungen!
„In mehreren Städten Norddeutschlands
bahnt sich ein Arbeitskampf in Filialen der Buchhandelskette Weiland
an. Der Besitzer der Kette (mehr als 20 große Filialen im
ganzen Norden) möchte möglichst rückwirkend zum 1.
Januar aus dem Tarifvertrag ausscheren (er ist zum 31.12.2004 aus
dem Verband ausgetreten) und mittels Änderungskündigungen
eine 40 Stundenwoche ohne entsprechenden Lohnausgleich, sowie die
komplette Streichung aller Zuschläge in allen Betreibsteilen
durchsetzen….“ Bericht
von NadA von Weilandkoordination
vom 16.01.2005 bei der FAU. Aus dem dort dokumentierten Brief an
die KollegInnen in allen Filialen: „… Wenn wir zusammenhalten
und uns nicht gegeneinander ausspielen lassen, wird uns das gelingen.
Sollte Henning Hamkens dies nicht kapieren, möchten wir hiermit
darauf hinweisen, dass wir sehr wohl die Schwachstellen des geregelten
Ablaufes in unseren Filialen kennen und durchaus in der Lage sind,
uns auch aktiv zu wehren. (…) Wieso verkauft die Familie Hamkens
nicht einfach ein paar ihrer Rennpferde oder Immobilienanteile,
in welche das von uns erarbeitete Geld in den letzten Jahren investiert
wurde, um, wie er schreibt, "unsere" Liquidität zu
verbessern?...“ |