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Updated: 18.12.2012 15:51
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Offener Brief von Beschäftigten der Dresdner Bank Zentrale in Frankfurt , 4. Juni 2007

Es ist an der Zeit ..

Bedenken anzumelden. Bedenken gegen Vorhaben der Dresdner Bank, die uns Beschäftigte zunehmend in Bedrängnis bringen. Wir haben in der Vergangenheit so manches Restrukturierungsprogramm über uns ergehen lassen. Das hat uns nicht gefallen, aber wir haben weitgehend geschwiegen. Wir haben gehofft. Damit muss es ja nun endlich einmal gut sein. Doch diese Hoffnung war trügerisch. Bereits mehr als 15.000 Kolleginnen und Kollegen haben diese Hoffnungen mit ihrem Arbeitsplatz bezahlt, aber das reicht nicht aus. Gerade läuft die nächste Runde des Personalabbaus unter dem klangvollen Namen "Neue Dresdner Plus". Ein Plus ist da auch zu erkennen. Die wirtschaftlichen Daten haben sich 2006 deutlich verbessert. Ein Plus gibt es auch bei den Vorständen, von denen wir in den letzten beiden Jahren immerhin 3 bekommen haben. Und mit ihnen immer auch eine Vielzahl von Zuarbeitern, die ebenfalls ordentliche Gehälter beanspruchen. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass dafür immer noch ein paar mehr von uns "Alt-Dresdner-Bankern" gehen sollen.

Wir sehen in Sorge auf die Entwicklung bei der Deutschen Telekom, wo eine Unternehmensführung in gigantischem Ausmaß versucht von zehntausenden Beschäftigten durch letztlich juristische Tricks mehr Arbeit für weniger Geld zu bekommen.

Uns geht es heute um eine Maßnahme, die einen weiteren tiefen Einschnitt in unsere Beschäftigungsbedingungen bedeutet. Wir meinen die geplante Ausgliederung von ca. 250 Entwicklerarbeitsplätzen in der Informationstechnologie der Dresdner Bank. Wer immer diese Stellen übernehmen soll, plant nicht, die Kolleginnen und Kollegen in gleicher Arbeit weiter zu beschäftigen. Die eigentliche Entwicklungsarbeit soll nach Indien verlagert werden, die Mehrzahl der betroffenen Kollegen soll mit völlig anderen Aufgaben beschäftigt werden. Sowohl die Dresdner Bank, als auch der zukünftige Dienstleister wollen dabei ein gutes Geschäft machen. Wenn das tatsächlich realistisch ist, gibt es nur noch eine Gruppe, die den Preis dafür bezahlt. Das sind wir, die Beschäftigten.

Wir die Beschäftigten,

protestieren energisch gegen das geplante Vorhaben der Ausgliederung.

Wir die Beschäftigten,

haben uns den Arbeitgeber Dresdner Bank einmal in der Vergangenheit ausgesucht und wollen diesen auch nicht freiwillig aufgeben.

Wir die Beschäftigten,

wollen nicht den Preis bezahlen für ein Geschäft, das auf unserem Rücken gemacht werden soll.

Wir die Beschäftigten,

glauben nicht an die Wirtschaftlichkeit des geplanten Vorhabens und sehen zudem ein hohes Risiko in der Vergabe der Entwicklung zentraler Programme an eine Drittfirma.

Das gilt gleichermaßen für die Verwaltung zentraler Datenbestände der Dresdner Bank.

Wir die Beschäftigten,

stehen zu dieser Dresdner Bank und wollen ihren Erfolg. Wir erwarten von der Dresdner Bank, dass sie auch zu uns steht.

Deshalb tragen wir heute den Protest wieder auf die Straße, nachdem uns der Vorstand nach unserer Demonstration im Dezember deutlich gezeigt hat, dass er mit uns, den Beschäftigten, nicht direkt kommunizieren will.

Wir erwarten, in unseren Sorgen und Befürchtungen endlich ernst genommen zu werden. Es ist uns bewusst, dass die geplante Ausgliederung von IT-Aufgaben nur ein Mosaiksteinchen in den vielfältigen Planungen des Unternehmens darstellt. Wir sehen aber zunehmend, dass das Gesamtbild nicht zusammenpassen will.

Unsere Forderungen lauten weiterhin:

  • Keine Ausgliederung von Teilen der IT, jetzt und in Zukunft nicht.
  • Auch keine weiteren Ausgliederungen aus anderen Unternehmensbereichen.
  • Wir sind Menschen, nicht Kostenfaktoren

Die Teilnehmer der Betriebsversammlung der Dresdner Bank Zentrale, Montag, 4. Juni 2007


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