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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Beschäftigtenbündnis der Hamburger Kitas Presseinfo zur Aschermittwochaktion vom 9.2.05 Unsere Arbeitsbedingungen sind die Grundlage für eine gute, qualifizierte pädagogische Arbeit in den Kindertagestätten. Von Zufriedenheit der ArbeitnehmerInnen in den Kitas kann schon des Längeren nicht mehr gesprochen werden. Wir fordern eindringlich die Arbeitssituationen der Kitabeschäftigten zu verbessern. Das Jahr 2005 ist erst wenige Wochen alt. Die ersten Auswirkungen der Senatspolitik sind in den Kitas schmerzhaft spürbar. 100 fache Entlassungen in die Arbeitslosigkeit durch Auslaufen der Fristverträge führt zu Personalabbau. Die verbleibenden ErzieherInnen müssen die Arbeit, die vorher durch diese KollegInnen erledigt wurde, nun mit leisten. Darüber hinaus werden noch oft „ freiwillige“ Stundenreduzierungen von den Kolleginnen erwartet. Diese treiben die MitarbeiterInnen ans Existenzminimum und nötigen sie zu Nebenjobs. Frauenarbeitsplätze werden so nur noch zu Teilzeitjobs. Versetzungen innerhalb des Hauses, Kita übergreifend oder Trägerweit, sind an der Tagesordnung. Die Folge sind mobile ErzieherInnen statt kontinuierlicher Beziehungsarbeit. Gewachsene Strukturen, erarbeitete Konzepte werden bei Personalausfall aufgelöst. Statt kontinuierlicher Beziehungsarbeit wird die ErzieherIn zum Organisationstalent. Die Einhaltung der Pausen und anderer arbeitsrechtlicher Vorschriften ist nicht mehr gewährleistet. Weitere Arbeitsverdichtung führt zu negativem Stress und weniger Spaß an der Arbeit führt zu Motivationsverlust- die Folge ist ein Anstieg der Ausfallquoten. Massive Erhöhung der Gruppenfrequenzen, bei gleichzeitigem Personalabbau lässt für Arbeit in Kleingruppen z.B. Ausflüge, Sportangebote…….. kaum noch Raum. ErzieherInnen machen deutlich, dass sie eindeutigere Aussagen zur Aufsichtspflicht haben müssten, denn sie befürchten der Aufsichtspflicht nicht mehr nachkommen zu können. Die größere Angst, Kinder aus den Augen zu verlieren und vor Unfällen, veranlasst die ErzieherInnen oft „härtere“ Regeln einzuführen. Das engt zum Einen die Spielfreude der Kinder ein und zum Anderen erhöht es die Anspannung der PädagogInnen. Durch die massive Absenkung der Sachmittelkosten werden die Kitas im Laufe des Jahres erhebliche Einschränkungen im Hauswirtschaftsbereich hinnehmen müssen. Zum Beispiel: bei der Vereinigung werden die Stunden in den Kitas um ca. 22 % gekürzt. Das heißt für die Arbeiterinnen persönlich, 170 verlassen die Vereinigung, ca. 400 müssen Lohnkürzungen von bis zu 400 € hinnehmen. Ca. 300 müssen Stundenreduzierungen bis zu 5 Wochenstunden unterschreiben. ErzieherInnen und sozialpädagogische Assistentinnen werden an den Fachschulen zu Arbeitslosen ausgebildet. Beim größten hamburger Träger wurde ein Einstellungsstopp verfügt. Auch bei den freien Trägern werden auf Dauer keine Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Hamburg, 09.02.05 |