Hundert Jahre Falken und noch immer kein Betriebsrat

Pressemitteilung (Berlin 01.03.04)

Seit Dezember vergangenen Jahres tobt beim Landesverband Berlin der Sozialistischen Jugend Deutschland ein versteckter Arbeitskampf. Anlass sind die Bestrebungen der Belegschaft, einen Betriebsrat zu gründen. Der Jugendverband die Falken, die dieses Jahr an Pfingsten in Berlin ihr hundertjähriges Bestehen feiern wollen, können sich, So scheint es nicht mit einer Mitarbeitervertretung anfreunden.

Die Mitarbeiter haben dennoch einen Betriebsrat gewählt. Dieser Mitarbeiter ist am Tag seiner Ernennung (16. Februar 04) „betriebsbedingt“ gemeinsam mit einem Kollegen gekündigt worden. Unmittelbar nach der Aushändigung der Kündigung wurde ihm untersagt, weiter für das Projekt, in dem er beschäftigt war, tätig zu sein. Ihm wurden die Schlüssel abgenommen und er wurde abgemahnt. Dabei war der Mitarbeiter mitten in der Durchführung einer Veranstaltung gewesen.

Die angeblich „betriebsbedingte“ Kündigung des ordentlich gewählten Kollegen erscheint nach dieser Faktenlage mehr als fristlose Kündigung. Bereits im Vorfeld machten Mitglieder des Verbandes deutlich, dass sie einen Betriebsrat in ihrem Verband nicht wollen. Einzelne Mitarbeiter wurde das in Gesprächen mitgeteilt.

Die Falken sehen sich in der Tradition der Arbeiterjugendbewegung. Vor hundert Jahren wurden die ersten Arbeiterjugendvereine als Interessensvertretung für Jungarbeiter gegründet. Damals ging es darum, für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen. Auch heute beteiligen sich die Falken bei Demonstrationen gegen den Sozialabbau … innerhalb des Verbandes scheinen Arbeitnehmerrechte allerdings nicht viel zu zählen.

Einige Gewerkschafter aus Berlin