letzte Änderung am 14. August 2002 | |
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Die Entsorgungsbetriebe Essen EBE bereiten sich auf den anstehenden Wettbewerb auf dem Müll Markt vor, so heißt es. Sie reduzieren ihr Personal und fordern den Mitarbeitern gleichzeitig mehr Leistung ab. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung wurde am 06. August unterzeichnet. Im Schnitt sind nun pro Mann und Schicht 275 Mülltonnen zu leeren, gut 40 % mehr als bisher. Dadurch sinkt die Zahl der Lader pro Fahrzeug auf bis zu einem Mann beim Leeren der gelben Tonnen, da muss der Fahrer dann natürlich mit anpacken.
Geschäftsführung und Betriebsrat sind sich aber sicher, dass dies zu schaffen ist. Es wird sogar hervorgehoben, dass es zu keinen Lohneinbußen kommen wird und die Mitarbeiter, die ihr Revier vorzeitig gereinigt haben, Feierabend machen können.
Laut Aussage der Geschäftführung müssen die Entsorgungsbetriebe ab Herbst ihre Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen, weil das Duale System Deutschland die Aufträge für die Leerung der gelben Tonnen ausschreiben wird. Aufgrund des Abschlusses der neuen Betriebsvereinbarung ist man aber optimistisch, dass man den Zuschlag bekommt.
Außerdem will man sich sogar um Aufträge in anderen Ruhrgebietsstädten bewerben. Zu diesem Zweck hat die EBE schon in den letzten Jahren Personal abgebaut. Außerdem wurde eine Jahresarbeitszeit eingeführt, womit pro Jahr eine Millionen Euro an Überstundenzuschlägen eingespart wird. Insgesamt soll durch die Betriebsvereinbarung jährlich drei Millionen Euro eingespart werden. Diese Summe war bei den letzten Verhandlungen mit der Stadt bei der Berechnung der Müllgebühren schon eingerechnet. Damit sind die Essener Müllgebühren die dritt-günstigsten in NRW.
Das Netzwerk für eine kämpferische und demokratische Ver.di verurteilt diese Politik entschieden und findet vor allem das Verhalten des Betriebsrates der EBE skandalös, denn nun werden auch andere Müllentsorgungsbetriebe unter dem Vorwand des Wettbewerbs gezwungen sein, wiederum ihre Arbeitsbedingungen nach unten anzugleichen.
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