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Updated: 18.12.2012 15:51
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Internationaler Protest gegen Conti-Pläne: 3000 Beschäftigte heizen Conti-Aktionären ein!

Internationaler Protest gegen Conti-Pläne: 3000 Beschäftigte heizen Conti-Aktionären ein!Der Zug mit 1.200 Conti-Beschäftigten aus Claroix / Frankreich kam mit zwei Stunden Verspätung auf dem hannoverschen Hauptbahnhof erst gegen 9 Uhr an: Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Nach der Demo durch den Rand der Hannoverschen Innenstadt, der Zug war auf 3000 Teilnehmende angewachsen, begann die Kundgebung vor der Stadthalle - den großen und kleinen Aktionären blieben Bilder und Worte der protestierenden Arbeiterinnen und Arbeiter kaffeschlürfend und den Oberen lauschend dank der Zugverspätung erspart.

Internationaler Protest gegen Conti-Pläne: 3000 Beschäftigte heizen Conti-Aktionären ein!Aus den Fabriken in Hannover Stöcken, in Hannover Vahrenwald, in Korbach, in Wetzlar und eben aus Claroix waren die Beschäftigten angereist, um laut und stark gegen die Kahlschlagpläne von Conti und Schaeffler zu protestieren.

Deutliche Unterschiede in den Reden von deutschen Betriebsräten und IGBCE-Vertretern einerseits und den ausländischen Gästen andererseits. Der IGBCE-Funktionär, der auch im Aufsichtsrat der Conti sitzt, lamentierte, dass wir doch eigentlich alle, "Beschäftigte und Management" im "gleichen Boot sitzen", nur das Management steuert falsch. Und die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat forderten nun, die Richtung zu korrigieren - aber das mit aller Kraft! Die Kollegen aus Frankreich waren da schon deutlicher: "Den Krieg, den die Eigentümer uns erklärt haben, beantworten wir mit aktivem Widerstand. Dabei werden sie

Internationaler Protest gegen Conti-Pläne: 3000 Beschäftigte heizen Conti-Aktionären ein!uns viele Steine in den Weg legen, an deren Überwindung wir wachsen werden. Der Ausgang des Kampfes ist noch nicht klar. Aber während die Aktionäre nur wegen des schnöden Geldes den Krieg gegen uns führen, wehren wir uns aus dem Herzen heraus, wegen unserer sozialen Existenz, wegen unserer Familien und wegen unserer Würde als arbeitende Menschen!"

Die weiteste Anreise hatten zwei Gewerkschaftsvertreter aus San Louis Potosi in Mexiko. Sie Transparente mit dem Text: "gegen Conti-Willkür: Solidarität aus Mexiko" sowie "Gemeinsam kämpfen für soziale rechte in Deutschland, in Mexiko und überall!" Auf der Kundgebung überbrachte der Gewerkschaftssekretär der unabhängigen Gewerkschaft in Mexiko nicht nur die Grüße der mexikanischen Arbeiter, sondern schlug eine gemeinsame

Erklärung und die Bildung eines internationalen Komitees der Conti-Arbeiter vor. Diese Vorschläge, wie überhaupt die Anwesenheit der Arbeiter aus Mexiko, wurden von französischen und deutschen Beschäftigten mit viel Beifall begrüßt.

Nachdem der IGBCE-Funktionär die Kundgebung für beendet erklärte, blockierte die hannoversche Polizei die Stadthalle, um den darin tagenden Aktionären den Anblick protestierender Arbeiter zu ersparen. Ein hoffnungsvoller Auftakt gemeinsamer internationaler Solidarität, wie einige Redner betonten.

Stephan Krull, 23.04.2009


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