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Updated: 18.12.2012 15:51 |
5.000 Bergleute sollen „freiwillig“ gehen – der Wunschtraum von DSK-Boss Bernd Tönjes Am 12.07.2007 fanden auf allen Zechen im Ruhrgebiet nacheinander Belegschaftsversammlungen statt. Ziel war die Information der Bergleute über die „Kohlevereinbarungen“. Allerdings von wirklichen Belegschaftsversammlungen keine Rede, denn es wurde keinerlei Aussprache zugelassen, jegliche Diskussion wurde strikt unterbunden. Bergarbeiterfrauen, die sich mit ihren Männern auf den Versammlungen informieren wollten, wurden aus den Veranstaltungsräumen verwiesen mit dem Argument: „Sie können sich ja bei ihren Männern informieren.“ Auch ehemaligen Betriebsangehörigen wurde der Zugang verwehrt. Dem Elektriker Untertage Andreas Tadysiak, der ein Plakat entrollte mit dem Text: „Wir wollen mitreden!“, wurde vom Betriebsratsvorsitzenden von Auguste Victoria, Norbert Maus angedroht, vom Hausrecht Gebrauch zu machen, wenn er es nicht sofort wieder einrollt. Soviel zur Demokratie! Wovor hat der DSK-Vorstand und manche Gewerkschaftsspitzen denn solch eine Angst? Dass die Bergleute selbst entscheiden und nicht bis 2012 abwarten wollen, wenn weniger als die Hälfte der Bergleute übrig ist und vier weitere Zechen geschlossen sein sollen? Wenn die Bergleute ihre Gedanken „Kämpfen wie in Frankreich“ in die Tat umsetzen? Statt sich demoralisieren zu lassen, was Ziel und Zweck der Veranstaltungen am Montag war, meinen viele Kumpels, dass die Sache mit dem Bergbau noch nicht zu Ende geklärt ist, solange die Bergleute nicht selbst gesprochen haben. „Düsseldorf war erst der Vorgeschmack!“ war die Meinung mehrerer Bergleute nach den „Informations“-Veranstaltungen. Der DSK-Vorstand kündigte auf den Versammlungen an, dass neben der Frühverrentung (Anpassung) 5.000 Bergleute zusätzlich bis 2012 über Abfindung oder anderes „freiwillig“ ausscheiden sollen. Wie stellt er sich das vor? Was macht er, wenn die Kumpels nicht „freiwillig“ gehen? Inzwischen haben mindestens 3.500 Menschen unseren Aufruf „Für eine lebenswerte Zukunft der Bergarbeiter und ihrer Familien unterschrieben“. Darin fordern wir u.a. „Keine weiteren Zechenschließungen bevor gleichwertige Ersatzarbeitsplätze im RAG-Konzern geschaffen sind!“. Glück AUF - Kumpel für AUF i.A. Ingrid Dannenberg, 16.02.2007 |