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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Das Märchen vom subventionierten Bergmann! Im Zusammenhang mit der geplanten Stilllegung des deutschen Steinkohlebergbaus ist immer wieder von den hohen Subventionen die Rede. Nicht selten wird der Eindruck vermittelt, dass es die Bergleute wären, die Nutznießer dieser Subventionen sind. Aber kein Bergmann hat von den Subventionen jemals etwas auf sein Konto überwiesen bekommen. Inzwischen stehen die Bergarbeiter auf der Lohnskala ganz unten. Das spüren auch immer mehr Bergleute und ihre Familien. "Auf den Knochen meines Mannes hat sich die RAG für den Börsengang fit gemacht. Wir haben noch nie etwas von den Subventionen gesehen, stattdessen hatten wir immer weniger in der Tasche. Inzwischen muss ich mitarbeiten, damit wir über die Runden kommen", beschwerte sich Manuela Fischer, Bergarbeiterfrau aus Herne. Wo sind die Subventionen geblieben? Mit diesen hat sich die RAG zu einem 500 größten Konzerne der Welt gemausert. » Zig Tochterfirmen der RAG haben wie Blutegel an der DSK gehangen. Diese musste zu überteuerten Preisen bei den RAG-Töchtern einkaufen. Zum Beispiel Computer bei der RAG Informatics, die es in jedem Media-Markt billiger gegeben hätte,« empört sich Ingrid Dannenberg, Bergarbeiterfrau aus Marl. So machte die RAG insgesamt riesige Gewinne nur die »arme DSK« hielt immer gegenüber der Regierung die Hand auf. »Man könnte dies auch Subventionsbetrug nennen« fährt Ingrid Dannenberg fort »Überhaupt läuft heute doch nichts mehr ohne Subventionen in der Industrie« ergänzt Andreas Tadysiak, Elektriker unter Tage aus Marl, IGBCE-Mitglied und einer der Sprecher der überparteilichen und bundesweiten Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF »Das BMW-Werk in Leipzig wurde mit mindestens 500 Millionen € von EU, Bund und Land gesponsert.« Arbeitsplätze gesichert haben die Subventionen an die RAG nicht. Im Gegenteil, obwohl Milliarden flossen, wurden Jahr für Jahr 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze im Bergbau vernichtet. Das Märchen vom Bergmann als Subventionsschmarotzer soll das Selbstbewusstsein der Bergarbeiter und ihrer Familien zersetzen. Aber: Die Bergleute in Deutschland erwirtschaften mit einer Mann/Schichtleistung von durchschnittlich 6,7 Tonnen einen Umsatz von rund 4,5 Mrd Euro. Pro Kumpel macht das bei 32.000 Bergleuten über 140.000 € im Jahr. Sein Lohn beträgt demgegenüber nur einen Bruchteil von circa 35.000 Euro. (Zahlen aus "Zahlen, Daten, Fakten 2005" und "Steinkohle Jahresbericht 2006" bei www.deutsche-steinkohle.de ) "Wir können auf keinen einzigen Arbeitsplatz verzichten. Deshalb darf die RAG/DSK als einer der weltgrößten Konzerne nicht aus ihrer sozialen Verantwortung entlassen werden. Keine weitere Zechenstilllegung, bevor gleichwertige Ersatzarbeitsplätze geschaffen sind." (aus dem Aufruf "So kann es nicht weitergehen! Aufruf für eine lebenswerte Zukunft der Bergarbeiter und ihrer Familien" der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF) Glück AUF Kumpel für AUF i.A. Ingrid Dannenberg 05.02.2007 |