Pleite: Saab gibt auf
Verhandlungen mit einem chinesischen Autobauer waren Saabs letzte Hoffnung. Weil die Gespräche offenbar zu nichts führten, beantragt das Unternehmen jetzt die Insolvenz. Für viele Beschäftigte ist es eine Hiobsbotschaft: Sie warten seit Monaten auf ihre Löhne.dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 19.12.2011
GM lehnt Saab-Rettungsplan ab
"Neuer Rückschlag für den ums Überleben kämpfenden schwedischen Autobauer Saab: Der ehemalige Mutterkonzern General Motors lehnt auch die jüngsten Pläne zur Rettung der Traditionsfirma unter Beteiligung einer chinesischen Bank ab. «Wir haben uns die von Saab vorgeschlagenen Änderungen bezüglich des Verkaufs des Unternehmens angeschaut», sagte ein GM-Sprecher am Dienstag auf Anfrage. «Nichts in dem Vorschlag ändert die Haltung von GM. Wir können das Geschäft nicht unterstützen.» (.) Saab braucht dringend frisches Geld. Im Stammwerk des schwedischen Autoherstellers steht die Produktion seit April still. Wegen der bisher nicht ausgezahlten November-Löhne und -Gehälter drohen bis Ende dieser Woche neue Konkursanträge durch Gewerkschaften..." Meldung in der Automobilwoche vom 07.12.2011
Dramen in Trollywood
In Trollhättan hängt alles von Saab ab: Einst waren rund 10.000 Menschen bei dem Autobauer beschäftigt, doch die Pleite drohte. Jetzt übernimmt eine chinesische Firma die Kontrolle. Artikel von Hannes Gamillscheg und Angela Sommersberg in der Frankfurter Rundschau vom 28.10.2011
Saab kann die Löhne nicht mehr zahlen: Gerüchte über Insolvenzantrag des schwedischem Autobauers
Der schwedische Autobauer Saab kann die Löhne seiner Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Man bemühe sich derzeit in Verhandlungen, das Problem zu lösen, teilte das Unternehmen mit. Spekulationen über einen baldigen Insolvenzantrag werden dementiert. Artikel auf NZZ Online vom 23. Juni 2011 . Siehe dazu:
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Saab verkauft Fabrikanlagen
"Der angeschlagene Autohersteller Saab will durch den Verkauf eigener Fabrikanlagen zu Geld kommen. Wie das Unternehmen mitteilte, übernimmt ein Konsortium schwedischer Immobilienanleger 50,1 Prozent der Anteile an Saabs eigener Immobiliengesellschaft. Dadurch kommen umgerechnet 28 Millionen Euro in die Kasse. Saab kann die Anlagen weiter nutzen. Das Traditionsunternehmen hatte Ende vergangener Woche die Juni-Löhne und Gehälter für seine 3700 Beschäftigten nicht termingerecht auszahlen können und galt deshalb als insolvenzgefährdet." Dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 28.06.2011
- Der harte Kampf gegen den Konkurs
Auch am verlängerten Mittsommer-Wochenende wurden in Schweden intensive Verhandlungen zur Rettung des schwer angeschlagenen Autoherstellers Saab geführt. Artikel von Helmut Steuer im Handelsblatt vom 26.06.2011
GM bestätigt Verkauf an Spyker: Saab ist gerettet
Der US-Autokonzern General Motors verkauft seine angeschlagene schwedische Tochter an den niederländischen Sportwagen-Hersteller Spyker. GM bestätigte am Dienstag am Sitz in Detroit den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Damit ist eine Schließung von Saab vom Tisch. Agenturmeldung in der Frankfurter Rundschau vom 28.01.2010
Chinesen bei Saab und Volvo am Drücker
"Schwedens Automobilindustrie wird chinesisch: Sowohl Volvo als auch Teile von Saab werden künftig unter der Kontrolle chinesischer Automobilkonzerne stehen - verkauft von den US-Giganten Ford und GM, die mit ihren schwedischen Töchtern nicht zurecht kamen." Artikel von Bernhard Bartsch und Hannes Gamillscheg in der Frankfurter Rundschau vom 23.12.2009
Saab - schwedische Depressionen: Gescheiterte Rettung
Die Übernahme von Saab durch Koenigsegg ist geplatzt - und bei der Traditionsmarke herrscht Entsetzen. Das Aus für die GM-Tochter ist ein realistisches Szenario, doch im Unternehmen will das keiner wahrhaben. Artikel von Elmar Jung in der FTD vom 25.11.2009
Schwedische GM-Tochter Saab meldet Insolvenz an
"Die schwedische General-Motors-Tochter Saab hat Insolvenz angemeldet. Ziel sei es, sich aus dem Konzernverbund mit der angeschlagenen US-Konzernmutter zu lösen, erklärten die Schweden am Freitag am Stammsitz in Trollhättan. Der Konzernumbau unter dem schwedischen Gläubigerschutz erfolge in Eigenregie unter gerichtlicher Aufsicht, erklärte Saab. Währenddessen liefen die Geschäfte wie gewohnt weiter. Sobald das Gericht grünes Licht gebe, habe das Unternehmen eine Frist von drei Monaten, um unabhängige Geldquellen zu erschließen..." Dow Jones Meldung in der FAZ vom 20.02.2009 . Siehe dazu:
- Saab: Abschied mit Ankündigung
" In Schweden sorgten die Nachrichten aus Detroit für Bestürzung, denn für die beliebte Marke Saab könnten sie das Ende bedeuten: Der Mutterkonzern General Motors will sich bis zum Jahreswechsel von dem kleinen Autobauer aus Trollhättan trennen, an dem er fast 20 Jahre lang beteiligt war. Um Saab überhaupt bis dahin zu erhalten, benötigen die Amerikaner aber Geld vom schwedischen Staat. Die Stockholmer Regierung reagierte verärgert - und bereitete ihre Bürger schon mal auf den Abschied vor. "Ich bin tief enttäuscht", sagte Wirtschaftsministerin Maud Olofsson am Mittwoch. "General Motors traut sich nicht, die Wahrheit zu sagen." Die Wahrheit, so wie sie gestern in der Stockholmer Staatskanzlei präsentiert wurde, ist bitter: Saab steht am Abgrund. Der Mutterkonzern zieht sich zurück..." Artikel von G. Herrmann in der Süddeutschen Zeitung vom 18.02.2009
Zukunft des
unterlegenen Werks gilt als ungewiss. Schweden bringen Opel in Zugzwang
Die Offerte aus Schweden im Standortwettbewerb zwischen
Opel und Saab bringt das Werk Rüsselsheim in die Klemme. Mit
einem milliardenschweren Hilfspaket der Regierung sowie Mehrarbeit
der Saab-Mitarbeiter wollen die Schweden das Stammwerk von Opel
im Tauziehen um die künftige Mittelklasse des Mutterkonzerns
General Motors (GM) ausstechen. Artikel
im Handelsblatt vom 03. November 2004
Aus dem Text: „… Um den Zuschlag für das neue
Mittelklassemodell zu bekommen, sind die Saab-Mitarbeiter zu einer
Aufstockung der Produktion auf einen Dreischicht-Betrieb bereit.
Die Gewerkschaften stimmten zudem einer Arbeitszeiterhöhung
zu und willigten ein, dass bis zu zehn Prozent der 5 600 Mitarbeiter
über Kurzzeitverträge angestellt werden können. (…)
Die Gewerkschaften in Schweden und Deutschland hatten zuvor vereinbart,
keine Unterschreitung der nationalen Tarifverträge zu akzeptieren
sowie jede Form von Sozial- und Steuerdumping auszuschließen…“
Regierung beschließt Hilfspaket für
Saab-Autowerk
Vorgesehen sind verbesserte Straßen- und Schienenverbindungen
und mehr Gelder für Forschung und Entwicklung. Artikel
in Süddeutsche Zeitung vom 27.10.04
Aus dem Text: „…Wie die Zeitung Svenska Dagbladet
am Mittwoch berichtete, sieht das staatliche Hilfspaket unter anderem
vor, die Hauptverbindungsstraße nach Trollhättan auszubauen
und zu einer Autobahn aufzuwerten sowie eine extra Eisenbahnschiene
in die Stadt zu legen. Damit würde der Lieferverkehr erleichtert.
Diese Projekte waren bereits geplant, erhalten nun aber Priorität
und mehr Regierungsmittel….“
Nur einer wird gewinnen
Von einem wilden Streik wie in Bochum will die schwedische
Metallgewerkschaft nichts wissen. Nur punktuell zeigen schwedische
GM-Arbeiter Solidarität. Artikel
von Bernd Parusel, Stockholm, in Jungle World vom 27. Oktober 2004
Aus dem Text: „… In Internet-Diskussionsforen riefen
Linke dazu auf, sich an den Arbeitern in Bochum ein Beispiel zu
nehmen. Es sei an der Zeit, auch in Schweden eine härtere Gangart
einzuschlagen. Viele beklagten, dass die Lage bei Saab zu ruhig
sei, obwohl GM dort schon seit Jahren Stellen abbaue. Erst 2003
hatten 1 400 Arbeiter in Trollhättan ihre Jobs verloren. Schweden
ist noch stärker als Deutschland von seiner Automobilindustrie
abhängig. Sie ist verantwortlich für 16 Prozent der Exporte.
140 000 Arbeiter und Angestellte sind dort beschäftigt. Vor
zehn Jahren waren es jedoch noch 185 000. Angesichts dieses Niedergangs
rieche die offizielle Gewerkschaftslinie in Trollhättan nach
»Opportunismus«, kritisierte ein Saab-Arbeiter gegenüber
der Zeitung Flamman. Selbst Vize-Betriebsrat Chresten Nielsen gestand
mit Blick auf Bochum, dass die schwedischen Proteste »vergleichsweise
gemäßigt« seien und die deutschen Kollegen sogar
den Eindruck gewinnen könnten, bei Saab tue sich überhaupt
nichts.… „
OPEL VS. SAAB: 6 : 3 für Schweden
“Saab in Trollhättan oder Opel in Rüsselsheim
beziehungsweise Bochum - eines der Werke könnte geschlossen
werden, droht die Konzernmutter General Motors. Im Januar soll die
Entscheidung fallen. manager-magazin.de listet auf, was die GM-Prüfer
analysieren - und warum das Ergebnis gegen die Opel-Werke spricht….“
Artikel
von Christian Buchholz in manager-magazin vom 13.10.2004
Aufruhr in Trollhättan. Selbst die Kindergärten
wollen dem Autobauer Saab helfen.
„Im Kampf um die Saab-Arbeitsplätze im
schwedischen Trollhättan wollen auch die Kindergärten
ihren Beitrag leisten. "Wenn es nötig ist, die Tagesstätten
auch über Nacht zu öffnen, um Saab einen Drei-Schichten-Betrieb
zu ermöglichen, dann tun wir das", sagt Roger Andersson,
Kommunalrat im Vorort Grastorp. Der Sieg im Tauziehen mit Rüsselsheim
um die künftige Produktionsstätte für die Saab- und
Opel-Mittelklasse soll nicht daran scheitern, dass die Eltern die
Kinder hüten müssen, statt am Fließband zu stehen….“
Artikel
von H. Gamillscheg (Kopenhagen) in FR vom 14.10.2004
Hieraus unser Unzitat des Tages 14.10.04:
„"Wir haben einen guten Ruf als tüchtige,
loyale und flexible Arbeiter, aber was hilft das, wenn man nicht
auf der Arbeit ist", klagt der Saab-Boss über die Tendenz,
"daheim zu bleiben, wenn man etwas erkältet oder nur ein
bisschen müde ist." Schritte gegen die vielen Krankschreibungen
zählen zu den Forderungen der GM-Leitung an ihre schwedische
Tochter.“
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