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Updated: 18.12.2012 15:51
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GoG-Info Nr. 37 vom Oktober 2004

GoG-Info

Die Belegschaft muss entscheiden ! Abstimmung der gesamten Belegschaft !

Die Geschlossenheit der gesamten Bochumer Belegschaft wird bundesweit und sogar international gelobt und bewundert !

“Keine betriebsbedingten Kündigungen !” –Schön und gut, ABER: wie wird Opel dann den Personalabbau durchziehen ?!

Damit die Belegschaft nicht am Ende sagt, “wir sind verarscht worden”, hier der Wortlaut der sogenannten “Beschäftigungssicherung” in der neusten Betriebsvereinbarung für alle DaimlerChrysler-Werke vom Juli 2005:

“(1) Bis 31.12.2011 verzichtet die Unternehmensleitung auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen für alle Beschäftigten, die zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Vereinbarung in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis stehen. Betriebsbedingte Änderungskündigungen sind hiervon nicht erfasst. Dabei wird vorausgesetzt, dass bei Personalüberhängen die für den jeweiligen Standort erforderlichen Maßnahmen zu einem sozialverträglichen Personalabbau vereinbart werden.
(2) Das Unternehmen erstellt unter Berücksichtigung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen eine operative Planung bis 2011, die standortspezifisch eine ausgeglichene Personalsituation vorsieht und Personalüberhänge mit geeigneten Maßnahmen ausgleicht. Für den Fall, dass sich die Produktionsprogramme bzw. die der Unternehmens- oder Werksstrategie zugrunde gelegten Eingangsdaten der periodisch-strategischen Planung in den wesentlichen Grundannahmen so verändern, dass daraus Personalüberhänge entstehen, bekräftigt die Unternehmensleitung ihre Absicht, diese mit sozialverträglichen Maßnahmen abzubauen. Ist dies nicht mehr möglich, werden Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat einen Interessenausgleich versuchen, um der veränderten Situation ausreichend Rechnung zu tragen und betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu vermeiden.”

Also:

  • Die Mercedes- BV bedeutet ein klares JA zum Personalabbau !
  • Aber “sozialverträglich” – ein Lügenwort: für den einzelnen ist eine gute Abfindung/Vorruhestand vielleicht individuell verträglich. aber “sozial”, im Blick auf die gesamte Gesellschaft, ist der Arbeitsplatzabbau “unverträglich” , denn die Arbeitsplätze sind weg!
  • Eine “Sicherung” gibt es nicht: gerade bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wo die Beschäftigten die Absicherung am meisten brauchten, hat die Unternehmensleitung mit der bloßen Absichts-Formulierung die Tür zu betriebsbedingten Kündigungen aufgehalten !

Und so etwas nennt der Mercedes-Gesamt-BR-Vorsitzende “Die Lösung, die wir jetzt gemeinsam gefunden haben, sichert alle 160 000 Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen ab.” (IGM-Zeitung metall,Okt. 2004, S.9) Eine glatte Verarschung ! So eine Vereinbarung wird auch von der IGM-Führung als Riesenerfolg verkündet !

Was haben diese Leute unsere Verzichtsverträge seit 1993 bei Opel immer als Erfolg verkündet- Und heute sagen sie selber: “Standortsicherungsverträge mit kräftigen Abstrichen für die Beschäftigten haben nichts gebessert.” (metall Okt 04, S. 9) Kommentar überflüssig...

  • “Keine betriebsbedingten Kündigungen!” – Eindeutige Formulierung, ohne Hintertür !
  • NEIN zum geplanten Arbeitsplatzabbau !
  • GM/Opel soll bestehende Verträge einhalten !
  • Keine Zerschlagung der Bochumer Opel-Werke! Ein Betrieb – eine Belegschaft !

“Managerfehler” als Ursache ???

Einer der sogenannten Auto-Analysten, Eric Heymann von der Deutschen Bank, laut FR 15.10.04: “Die Hersteller nehmen sich gegenseitig die Kunden weg. Das ist Kannibalismus pur”. Was erzählen solche Experten ?

Wenn kein Manager Fehler machen würde, würde keiner dem andern Kunden wegnehmen, ALLE Unternehmer würden ihre Waren gut verkaufen, ALLE hätten genug Profite, wir ALLE hätten genug Geld zum Kauf der Produkte und ALLE wären zufrieden ??? Dösiger geht’s nicht. Die allseits gepredigte “Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit” bedeutet doch gerade, dem Konkurrenten Kunden wegzunehmen! “Kannibalismus pur” ist nichts weiter als Kapitalismus, der “Managerfehler” an und für sich.

Toyota geht es gut - Japan als Vorbild ?

Auf den Ebenen der (japanischen) Manager war eine Kälte zu spüren, die viele Autobauer an ihren Betrieben verzweifeln ließen. So mancher der Obdachlosen, die heute unter den Brücken von Hiroshima, Osaka oder Tokio leben, gehörte bis Mitte der 90er Jahre zu den Autobauern – und hat über den Schock der Entlassung sein Gleichgewicht verloren.” (FR 15.10.04, S.2)


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