letzte Änderung am 15. August 2002 | |
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1. Eine im Werk in Sao Bernardo tätige Fremdfirma namens AROS (Bauarbeiten) hatte ihrerseits wiederum Fremd- oder Leiharbeiter beschäftigt, die keinerlei Papiere und Rechte hatten. Dem Gewerkschaftskomite bei DC (neben Fabrikkommission das zweite Vertretungsorgan) ist es nun gelungen, dieses Nest auszuheben und den Beschäftigten ordentliche Arbeitsverträge zu verschaffen, eine Arbeitskarte und Arbeitszeiten, wie sie auch bei DC gelten.
Ein schönes Beispiel, wie die Arbeitnehmervertretung nicht nur die Interessen der Stammbelegschaft vertritt. Zur Nachahmung empfohlen.
2. Wie vor einiger Zeit berichtet, will die Geschäftsleitung in Brasilien 700 Leute aus dem indirekten und Angestelltenbereich entlassen. Grund ist eine "Kampagne zur Wettbewerbsfähigkeit". Die Belegschaft hatte sofort heftig protestiert und harten Kampf angesagt. Daraufhin hatte die GL das Vorhaben ausgesetzt.
Inzwischen haben einige Verhandlungen stattgefunden. Die Arbeitnehmervertretung pocht dabei auf eine andere Art der Diskussion: es geht um langfristige Beschäftigungsgarantie. Jetzt hat die Werkleitung folgendes angeboten: Es wird (erneut) ein Programm "freiwilligen" Ausscheidens aufgelegt, mit etwas besseren Bedingungen als bisher. 650 Kollegen will man auf diese Weise loswerden. Dafür wird denen, die drin bleiben, eine Beschäftigungsgarantie von 20 Monaten, also bis März 2004 zugesagt. Keine Entlassungen also bis dahin.
Am kommenden Dienstag, dem 13. August, wird die Belegschaft in einer Versammlung darüber abstimmen.
Im übrigen macht die gesamte Automobilindustrie in Brasilien harte Zeiten durch. Die Verkaufszahlen sind um etwa 17 % gesunken.
Die 5 500 Angestellten und indirekten Arbeiter sagten mit 99 % "Nein" zu den Vorschlägen des Unternehmens.
"Wie in einem Schachspiel" meinte Valter Sanches. "Jetzt ist die andere Seite wieder am Zug."
"Das Ergebnis der Abstimmung zeigt die Bereitschaft der Belegschaft, für die Arbeitsplätze zu kämpfen". So der Koordinator der Fabrikkommission, Moises.
"Wir wollen eine seriöse Diskussion über die Zukunft des Werkes in unserem Land und über unsere Arbeitsplätze und unsere Löhne", so Tarcisio Secoli. Er glaubt nicht, dass das Unternehmen zu Entlassungen übergehen wird. "Wir sind zum Kampf bereit. Und wir rechnen auch mit der Unterstützung des 'Welt Arbeitnehmer Komites' bei DaimlerChrysler."
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