Entwurf, zu diskutieren in der AG Hartz beim 5. Kongress der Gewerkschaftslinken
in Köln
Die Hartzpläne müssen entschieden bekämpft werden
Auch wenn morgen alle Arbeitslosen hochqualifiziert werden und vor Motivation
platzen: die Arbeitslosigkeit wird bleiben! Denn Kapitalismus heißt auch
Arbeitslose.
Die Hartzpläne sind ein Angriff auf die Arbeitslosen und die Beschäftigten.
Die Ursache sind fehlende Arbeitsplätze und wir als Betriebsräte/innen
und Gewerkschafter/innen wissen woran das liegt:
- Es werden überall Stellen abgebaut, durch Arbeitsverdichtung und von
den Unternehmern nur zur Profitsteigerung benutzter Rationalisierung.
- Mit Überstunden und dem Einsatz von Leiharbeitern werden Arbeitszeiten
verlängert und Arbeitsplätze vernichtet.
- Selbst dort wo dringender Bedarf besteht, müssen wir heute um jede
einzelne Neueinstellung kämpfen.
Es ist der blanke Hohn, die Unternehmer und Manager, die die Katastrophe am
Arbeitsmarkt verursacht haben und täglich neu produzieren, über die
Beseitigung der Arbeitslosigkeit beraten zu lassen. Sie versuchen täglich
noch zusätzlichen Nutzen aus der Arbeitslosigkeit zu ziehen und erpressen
Lohnsenkungen und kostenlose Mehrarbeit. Die Vorschläge der Hartz-Kommission
sind nichts anderes als der Versuch, diese Erpressung bundesweit zu organisieren,
unter Missbrauch der Arbeitsämter. Dass Stoiber und die FDP noch Schlimmeres
planen, macht Hartz nicht besser!
- Wir lehnen die Ausweitung der Leiharbeit ab, die immer nur Löhne und
Gehälter drückt, die Arbeitszeit verlängert, die Arbeitsbedingungen
verschlechtert und den Kündigungsschutz aushöhlt.
- Wir lehnen die Ausweitung der Scheinselbständigkeit (Ich-Ag) ab. Wie
die Leiharbeit hat die Scheinselbständigkeit keinen einzigen Arbeitsplatz
geschaffen, sondern nur gesicherte Arbeitsverhältnisse vernichtet
- Wir lehnen alle Kürzungen beim Arbeitslosengeld ab. Unsere Beiträge
haben wir für soziale Sicherheit bei Arbeitsplatzverlust eingezahlt.
Die Unternehmer dürfen keinesfalls aus der Beitragspflicht entlassen
werden, die paritätische Finanzierung muss bleiben!
- Wir lehnen den Eingriff in die Tarifautonmie und in die betriebliche Handlungsfähigkeit
der Gewerksschaften ab.
- Keine Ausweitung der geringfügigen Beschäftigung auf 500 €.
- Der Kündigungsschutz muss bleiben und darf weder für Ältere
außer Kraft gesetzt werden, noch durch Leiharbeit etc ausgehebelt werden!
- Eine Umorientierung der Arbeitsämter auf effektive Vermittlung heißt
vor allem auf zu hören, Arbeitslose zu unsinnigen "Vorstellungen"
oder "Qualifizierungen" zu schicken mit dem Ziel ihnen die Bezüge
zu streichen. Die Vermittler brauchen echte offene Stellen, wenn sie erfolgreich
vermitteln wollen! Weder die Arbeitslosen noch die Vermittler dürfen
als Lohndrücker missbraucht werden!
Wir fordern, dass sofort alle Kooperation der Gewerkschaftesvorstände
bei der Umsetzung der Maßnahmen beendet wird und die Zustimmung der Vorstände
aufgekündigt wird. Nötig ist, dass wir Gewerkschafter/innen mit den
Arbeitslosen massenhaft auf die Strasse gehen, deutlich zeigen, dass wir uns
nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Wir kämpfen gemeinsam für
mehr Arbeitsplätze:
- Niemand darf entlassen werden!
- Alle effektiven Arbeitszeiten müssen auf die tariflichen Mindestzeiten,
(zB 35 Stunden/ Woche) zurückgeführt werden und alle Langzeitkonten
auf Null zurückgeführt werden.
- Für jede Überstunde müssen Unternehmer einen 25% Sonderbeitrag
an die Arbeitslosenversicherung abführen.
- Abschaffung von Leiharbeit! Übername aller in feste Arbeitsverhältnisse!
- Jede Verkürzung der Arbeitszeit muss damit verbunden sein, dass Belegschaft,
Betriebsrat und Vertrauensleute kontrollieren, dass sie 1:1 in neue Stellen
umgesetzt wird!
- Ein öffentliches Beschäftigungsprogramm mit tariflichen Löhnen
muss aufgelegt werden und über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer
finanziert werden.
- So schwierig es auch ist: massive Arbeitszeitverkürzung muss her, mit
vollem Lohnausgleich.
Wenn dieses Programm politisch unterstützt wird, kann die Arbeitslosigkeit
drastisch reduziert werden!
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Viel Spaß und eine konstruktive Diskussion ohne Beleidigungen
und Beschimpfungen wünscht Mag Wompel, LabourNet Germany
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