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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Gewerkschaftsbewegung und Gewerkschaftsapparat 2005

Eingegangene Kommentare zur Anmerkung von Wal Buchenberg vom 29.12.05 externer Link zum Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 27.12.2005 externer Link: "Weitere Polarisierung. Gewerkschaften 2005: Kampflose Zugeständnisse, Streit um Linkspartei, und bittere Auseinandersetzungen auf betrieblicher oder regionaler Ebene"

  • "(...) WB hat ein Gewerkschaftsbild vor Augen, das in der Realität nur selten Entsprechung findet. In vielen Betrieben sind die Vertrauensleutekörper eingegangen oder führen ein schlappes Dasein; freigestellte Betriebsräte sind Co-Manager oder geben offen zu, daß sie deswegen Betriebs- oder Personalrat sind, weil sie nicht mehr Normalarbeit oder gar Schichtarbeit leisten wollen. Eine Gewerkschaftslinke kann an der Basis, d.h. vor Ort oder im
    Betrieb noch gar nicht „aktiv eingreifen“, sie muß erst entstehen in den Abwehrkämpfen in den einzelnen Betrieben und Orten..." Kommentar von Dieter Wegner, Hamburg pdf-Datei
  • Online-Umfrage zur Offenen Gewerkschaftsplattform
    Hallo Leute, um die Debatte um eine Offene Gewerkschaftsplattform externer Link etwas zu konkretisieren (sind nicht im Frühjahr überall Betriebsratswahlen??) habe ich folgende Umfrage vorbereitet. Mehr Optionen und Fragen wären da sicherlich wünschenswert, aber mehr gibt das Umfrage-Formular von Parrsimony nicht her. Die Umfrage aktualisiert sich (mit Verzögerung) selbst. Umfrage von Wal Buchenberg im Karl Marx-Forum externer Link gestartet am 05. Januar 2006
  • Das Labournet erfüllt im Moment seine Anforderungen. Bei der Auswahl der
    Meinungsbeiträge muß ich mich zwar manchmal wundern, aber das ist so bei
    Redaktionen.

    Wenn Wal das Labournet kritisiert und was Neues fordert, liegt das daran, dass er von einem Medium mehr verlangt als von einer Organisation. Offensichtlich ist für ihn "Organisation" etwas komplett politikfreies. Das macht die Aussage von der "Parallelorganisation zum sozialdemokratisch dominierten Gewerkschaftsapparat" deutlich.

    Natürlich liegt die reale Stärke der Gewerkschaftlinken darin, was sie in den Betrieben, Verwaltungen und auf der Strasse in Bewegung bringt. Aber der OPEL-Strreik zeigt wie unzählige andere Beispiele, dass ein nur auf einen Betrieb beschränkter Widerstand sich gegen den frontalen Angriff des Kapitals nicht durchsetzen kann, wenn die betrieblichen und
    gewerkschaftlichen Strukturen eine Ausweitung im Konzern oder der Branche verweigern oder verhindern.

    Da rettet uns kein Internet, es hilft nur bei der Verbreitung von Infos. Für die systematische Organisierung von Solidarität und Widerstand gegen die Isolierung solcher Kämpfe ist mehr nötig: Ein gewisses gemeinsames Verständnis der Lage und des gemeinsamen Vorgehens, Vertrauen, gestützt auf gemeinsame Erfahrungen, ein wissen über die eigene Stärke um
    verantwortungsbewußt in Konflikte hineingehen zu können.
    Das ist der Sinn von Organisierung. Eine Gewerkschaftlinke muss dafür kämpfen, dass die Gewerkschaftsstrukturen entsprechend handeln und sie mus selbst beginnen selbiges zu tun.

    Die Tatsache, das die realexisitierenden Gewerkschaften so sind wie sie sind, sorgt bei vielen Menschen für Enttäuschung, aber bei Wal für komplette Verwirrung. Mit solidarischen Grüßen
    Matthias Fritz; IGM-Vertrauenskörperleiter Mahle und Mitglied des Zukunftsforums
    Gewerkschaften Stuttgart

  • Also ich sehe an LabourNet auch wenig basisdemokratisches, wobei ich das
    nicht problematisch finde... Mag sein, dass eigene Beiträge möglich sind. Aber das ist nicht
    "basisdemokratisch". Mir scheint, "basisdemokratisch" wird hier von allen
    falsch verwenden. "Basisdemokratisch" würde bedeuten, einen Mehrheitsentscheidung an der Basis zu fällen, was auch - zum Glück - Indymedia nicht macht (Basisdemokratie ist kein taugliches Konzept für Bewegungen, sondern führt in aller Regel zur Durchsetzung und Entstehung von Eliten - bunte Vielfalt ist anzustreben, nicht die Einfalt der Mehrheit).

    Besser passend wäre die Frage, ob Indy bzw. LabourNet "von unten" gestaltet werden. Dies würde bedeuten, überall darauf zu achten, dass die Zugangshürden gering sind, die Verfahrensweisen so, dass das Verfassen eigener Beiträge herausgefordert wird, dass möglichst wenig Steuerung "von oben" stattfindet und Hierarchien gleich welcher Art erkannt und abgebaut werden. Das kann man tun und transparent machen, selbst wenn man möglicherweise auf irgendwelche zentrale Instanzen z.B. für einen rechtlichen Check der Beiträge nicht verzichten kann. Gegenöffentlichkeit definiert sich nicht nur als kritische Meinung, sondern auch als Auflösung der Rollen "JournalistInnen" und "LeserInnen".

    Bei LabourNet wird sich diesem "von unten"-Anspruch aber deutlich weniger genähert als bei Indymedia. Mir erscheint die Hürde zum Veröffentlichen verhältnismaßig hoch und Kommentare zu Artikeln werden eben nicht gleich unten drunter gesetzt und sind mal eben über ein Formular eingebbar, sondern es gibt so ein abgetrennten Bereich für die LeserInnen. LabourNet ist strukturell genauso viel oder wenig "von unten" oder "basisdemokratisch" gemacht wie etwa eine Tageszeitung mit Leserbriefspalte - allerdings hat das LabourNet eine wohlwollende Oligarchie, die ernsthaft an Austausch und
    Mitarbeit der LeserInnen interessiert ist (noch zumindest, es käme ja auf den Konfliktfall an).

    Die rechtlichen Hinweise halte ich für vorgeschützt (außerdem hat der Schutz vor Klagen nichts mit "Qualitätssicherung" zu tun)

    Ja, finde ich gut so eine Zielorientierung. Gleichwohl ist die Abgrenzungsproblematik schon schwierig. Sagt doch mal, was nicht mehr zum "social movement unionism" gehört: Flüchtlinge, Rassismus, die offizielle Politik, Umweltschutz, Kriege, Antifa, Kultur...??? Es liegt die Befürchtung nahe, dass nur die Redaktion weiß, was dazu gehört und was nicht.

    Ich finde Foren auch doof. Ich lese die Kommentare bei Indymedia und diskutiere über Mailinglisten. Aber Foren sind unpraktisch und ich kenne kaum politische Foren, die funktionieren oder interessant wären.
    Ich finde eine Mischung auch wenig sinnvoll. Beide Seiten haben ihre Aufgaben, ein Zentralorgan ist nicht nötig (es ist ja gerade das besondere am Internet, dass viele Dinge nebeneinander stehen können).

    Ich finde das LabourNet und vor allem die Newsletter richtig gut. Ich finde auch die thematische Orientierung gut und habe auch das Gefühl, dass Ihr verhältnismäßig breit sucht und veröffentlicht. Aber Euer Engagement kann mich eben auch nicht darüber täuschen, dass das LabourNet weder basisdemokratisch noch von unten gemacht wird und eine Auswahl und Steuerung durch einige wenige EntscheiderInnen stattfindet. Das ist faktisch möglicherweise zur Zeit kein Problem, weil Ihr eben sehr offen und
    dialogorientiert seid. Im Konfliktfall bzw. rein formal ist die LabourNet-Struktur aber weit weniger demokratisch und viel stärker von der Spitze bestimmt als etwa die Gewerkschaften.
    Insofern fände ich es gut, wenn sich das LabourNet weiterhin als offene Vernetzungs- und Informationsplattform versteht und keine Organisierung unter gleichem Banner versucht. Wenn das nämlich passiert, es demnächst etwa einen LabourNet-Block bei einer Demo gäbe, ist die schöne Webseite bald deligitimiert und wird sich viel stärker "basisdemokratisch" entwickeln, d.h. viel weniger Vielfalt zulassen können. Und das wäre ein großer Verlust!
    Auf Wunsch ohne Namennennung

  • Liebe KollegInnen beim LabourNet, ich bin schwer enttäuscht von Euch! Warum schreibt
    Ihr eine Antwort auf die abstruse Untestellung, Ihr hättet ein "leninistisches Informationskonzept" und würdet Meinungen unterdrücken? Habt Ihr nichts besseres
    zu tun, als auf solchen Schwachsinn zu antworten? Der Autor dieser Unterstellung will Euch entweder absichtlich diskreditieren, oder er hat Sinn & Zweck redaktioneller Arbeit nicht mal ansatzweise verstanden.
    Eure täglichen updates sind Gold wert. Deshalb müllt sie bitte nicht mit solchen Pseudodebatten zu. Sonst könnte ich ja gleich die minderbemittelten Kommentare lesen, die auf anderen sites stehen.
    Mit solidarischen Grüßen Henry Mathews www.kritischeaktionaere.de externer Link
  • seit einigen Jahren lese ich Labournet regelmäßig. Ich kenne keine andere Publikation,
    die den Klassenkampf und die Arbeitswelt so breit und international schildert wie Labournet.
    Dogmatische Verklemmungen, die eine solche Bezeichnung verdienen, hab ich nicht entdecken können. - Indymedia ist gut, Labournet auch. Ein Mix könnte schädlich werden - für Beide.
    Macht weiter so und viel Erfolg im Neuen Jahr, Euer Reinhard Helmers, Lund/Schweden.
  • Ich denke dass die Zusammenarbeit zwischen labournet und indy gar nicht sooo schlecht ist. Einige Leute die bei indy Beiträge zusammenstellen lesen ganz offensichtlich Labournet und verlinken Eure Seiten (da wurde sogar Euer Jahresendzeitmotto neulich gemopst ;-)), und Euch fällt es ja auch auf, wenn bei indy Seiten zu Hartz IV oder anderen sozialen
    Protesten stehen. Und im unwahrscheinlichen Falle dass es der Labournet-Redaktion nicht auffällt kann ich immer noch eine mail mit dem entsprechenden link an die Redaktion schicken... das ist also eine prima Ergänzung.
    Aber ständig irgendwelche Kommentare auf labournet-Seiten wäre echt anstrengend, dafür gibt es Telepolis, unzaählige Foren wie das Erwerbslosenforum und dasjenige von Wal oder eben indymedia. Qualität und gute Recherche ist doch angenehm, und es hilft ja manchmal gute Artikel bei indymedia zu veröffentlichen (wie es heute irgendwer zur Agenturschluß- Pressekonferenz gemacht hat), dann werden auch andere dazu motiviert und die Beiträge bessern sich wieder.
    Also weiter so, liebe Grüße, alles vier
  • Es geht gerade um praktischen Widerstand - Anmerkungen zur Kritik von Wal Buchenberg
    "Nachdem Daniel Behruzi in der "Jungen Welt" am 27. Dezember mehr bundesweite Zusammenschlüssen der Gewerkschaftslinken forderte, kritisierte Wal Buchenberg vom Karl Marx-Forum dies mit der Feststellung: "Die Gewerkschaftslinke macht da und nur da Fortschritte, wo sie in den Betrieben und an der Gewerkschaftsbasis (VK-Leitungen, Ortsleitungen, Betriebsräte) aktiv eingreift." Hat hier Daniel Behruzi was anderes behauptet? Doch Wal Buchenberg konstruiert nicht nur Widersprüche. Er schlägt auch eine Kombination von Indymedia und Labournet vor, wobei ihm Indymedia mehr "basisdemokratischer" erscheint als LabourNet. Denn LabourNet würde ein "leninistisches" Informationskonzept darstellen." Artikel von Armin Kammrad pdf-Datei vom 02.01.2006

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