Fachgruppe Journalismus der Industriegewerkschaft Medien

Aufruf

Journalistinnen und Journalisten fordern: Die NATO-Angriffe sofort beenden!

Die Bombenangriffe der NATO gegen Jugoslawien werden mit jedem Tag unerträglicher. Der Krieg der NATO ist eine eklatante Verletzung des Völkerrechts, des Grundgesetzes und der NATO-Statuten. Das Ziel der NATO - die Menschen im Kosovo gegen Ermordung und Vertreibung zu schützen - wurde nicht erreicht - im Gegenteil: Die Menschenrechte der Kosovo-Albaner werden seit Beginn der NATO-Angriffe stärker verletzt als je zuvor. Ein künftiges friedliches Miteinander im Kosovo rückt mir jedem Kriegstag in weitere Ferne. Daran sind nicht allein die schweren jugoslawischen Verbrechen schuld, sondern auch die NATO.

Bombardements können kein diktatorisches Regime an den Verhandlungstisch zwingen. Statt dessen nehmen sie ein ganzes Volk in Geiselhaft, zwingen es zur Unterstützung ihrer Führung und fordern große Opfer der Zivilbevölkerung. Bombardements beantworten Unrecht mit Unrecht. daran wollen wir uns nicht beteiligen.

Als in den Medien Tätige protestieren wir schärfstens dagegen, daß die Bundesregierung einen besonders wichtigen Teil des Rambouillet-Vertrages den meisten Abgeordneten des Bundestages und der deutschen Öffentlichkeit vorzuenthalten versuchte. Im Anhang B des Vertrages hätte Jugoslawien praktisch seine militärische Souveränität aufgeben müsssen, was einer Kapitulationserklärung gleichgekommen wäre. So lassen sich Verhandlungslösungen nicht erreichen.

Wir Journalistinnen und Journalisten fordern:

1. Ein sofortiges Ende der Bombenangriffe

2. Neue Verhandlungen mit Jugoslawien zur friedlichen Beilegung des Konflikts unter Führung der Vereinten Nationen

3. Eine Verbindliche Erklärung der Bundesregierung, unter keinen Umständen deutsche Bodentruppen einzusetzen, auch dann nicht, wenn die NATO einen gegenteiligen Beschluß fassen sollte.

Anton-Andreas Guha, Frankfurt/M. - Rolf-Henning Hintze, Erfurt - Franziska Hundseder, Karlsruhe .......

Unterschriften bitte senden an:

Industriegewerkschaft Medien, Hauptvorstand, Fax-Nr.: 0711-2018300