DGB Kreis Münster Warendorf Pressemitteilung 1. April 1999

DGB zur Lage im Kosovo

Der Kosovo-Konflikt ist inzwischen in vielen Gewerkschaftsversammlungen ein engagiert diskutiertes Problem geworden. Die Auffassungen gehen dabei teilweise weit auseinander. Für die einen hat die militärische Intervention der NATO den Kosovo-Konflikt erst richtig zugespitzt, während für die anderen der NATO-Einsatz die letzte geeignete Maßnahme zur Verhinderung von Vertreibung und Massenmord durch das Milosevic-Regime ist.

Nach Auffassung des DGB muß es Ziel sein und bleiben, daß elementare Menschenrechte auch im Kosovo eingehalten werden. Dies ist letztendlich nur auf dem Wege von Verhandlungen zu erreichen.

Jedoch sind bislang alle Versuche gescheitert, die serbische Staatsführung auf dem Verhandlungsweg zum Einlenken zu bewegen. Statt dessen setzt sie das Morden und die Vertreibung von ganzen Volksgruppen im Kosovo fort.

Wenn Verhandlungen nicht weiterführen, um Massenmord und Massenvertreibung zu verhindern, gibt es zu einem Einsatz von Streitkräften keine Alternative. Der DGB unterstützt daher das Ziel der Bundesregierung, auf diesem Weg Verhandlungsergebnisse zu erzwingen.

"Wir wünschen sehr, daß die Bundesregierung alles erdenkliche unternimmt, um eine weitere Militarisierung des Balkans zu verhindern. Wir Gewerkschafter hoffen, daß eine Eskalation des Kriegsgeschehens durch die Einmischung Rußlands und anderer Kräfte unterbleibt und das so schnell wie möglich über zivile Lösungen des Kosovo-Konflikts verhandelt wird. Die meisten Opfer sind - wie so oft zuvor schon - die arbeitnehmer und ihre familien", so DGB-Kreisvorsitzender Josef Hülsdünker.