Spanien - Generalstreik für kürzere Arbeitszeit

 

(Bilbao, 21.Mai 1999/dpa). Am Rande eines Generalstreiks für die Einführung der 35-Stundenwoche im spanischen Baskenland hat es am Freitag Auseiandersetzungen von Streikenden und Polizisten gegeben. Dabei wurden nach Rundfunk-Berichten aus Bilbao mindestens zwölf gewalttätige Streikoposten festgenommen und drei Menschen leicht verletzt. Gewerkschafter hätten versucht, brennende Straßenbarrikaden zu errichten, Türschlösser von Geschäften zugeklebt ode Streikbrecher angegriffen.

Der 24-stündige Ausstand für die Schaffung von mehr Jobs durch Arbeitszeitverkürzung legte die 2,1 Millionen Einwohner zählende autonome Region teilweise lahm. In einigen Industriebetrieben sei die Arbeit ganz eingestellt worden. Rund die Hälfte der Schulen und zahlreiche Geschäfte waren geschlossen, berichtete das Fernsehen. Erhebliche Behinderungen wurden auch im öffentlichen Nahverkehr gemeldet. In der größten Stadt Bilbao sowie im Seebad San Sebstaian fuhren so gut wie keine Busse. In der Regionalhauptstadt Vitoria war die Lage hingegen entspannter. Einige Zeitungen erschienen gar nicht.

In der Geschichte Spaniens war es der erste Generalstreik für die 35-Stunden-Woche. Zu dem Ausstand hatten die großen andesweiten und regionalen Gewerkschaften aufgerufen.