letzte Änderung am 10. Juli 2003

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Solidaritätserklärung der Veranstaltung "Allein machen Sie Dich ein - Strategien gegen Sozialabbau" der Initiative für eine Berliner Sozialforum am 1. Juli 2003 im Wilhelm-Leuschner Saal im DGB-Haus.

Es nahmen ungefähr 150 Personen aus verschiedenen sozialen und politischen Bereichen teil.

Eingangs sprachen Mag Wompel (labournet/Gewerkschaftslinke), Birger Scholz (attac), Lothar Nätebusch (Vorsitzender IG Bau Berlin), Rüdiger Lötzer (IG Metall Berlin) und Sascha Kimpel (Initiative für ein Berliner Sozialforum). Moderiert wurde die Veranstaltung von Tom Strohschneider, Journalist der Tageszeitung Neues Deutschland. Sehr viele Teilnehmende beteiligten sich an der Diskussion.

Die Veranstaltung nahm folgende Text als Solidaritätsadresse an José Bové an.

Zur Erklärung

José Bové, einer der Sprecher der alternativen Bauerngewerkschaft in Frankreich, der confederation paysanne, und weltweit bekannter Unterstützer der globalisierungskritischen Bewegung, wurde nach einem morgendlichen Überfall auf seinen Bauernhof dieses Mal mit dem Hubschrauiber direkt in den Knast geflogen. Embastillé wie die Franzosen sagen. Das letzte Mal fuhren die Bauern aus der Region mit ihren Traktoren gemeinsam mit José zum Knast und lieferten ihn dort ab. José Bové soll 10 Monate absitzen als Bestrafung für das Abmähen der gentechnisch veränderten Maispflanzen auf den Versuchsfeldern in ganz Frankreich. Viele Bauern und andere Menschen haben

an diesen Aktionen teilgenommen und haben dadurch bewirkt, dass die Frage der gentechnisch-veränderten Pflanzen öffentlich, europa- und weltweit diskutiert wurde. Seit seiner Inhaftierung gibt es täglich in Frankreich und in vielen Städten weltweit Aktionen für die Freilassung von José Bové. José Bové bezeichnet sich selbst als politischer Gefangener. Wir schließen und der Parole der Demonstrationen in Frankreich zur Freilassung von José an, die heisst:" Chirac en prison, et josé a la maison." (Chirac ins Gefängnis, José zurück nach Hause)

Brief an José Bové ins Gefängnis (wird in französischer Übersetzung an ihn weitergeleitet)

José, salut. Wir haben von deiner Verhaftung gehört und sind empört über das Vorgehen der Staatsorgane. Sie wollen Monsanto, Bayer und Konsorten einen Gefallen tun. Der Knast soll abschrecken und Dich und die ganze Bewegung zur Vernunft bringen, meinen sie. Genau das Gegenteil aber wird eintreten. Durch eure mutigen " ungehorsamen, aber legitimen" Aktionen macht Ihr auch uns und allen anderen Mut, um auch hier im Land solidarischer, mutiger und in der Aktion auch entschlossener zu werden.

Das können wir tatsächlich von Dir und Deiner Gewerkschaft lernen.

Wir hoffen auf deine baldige Freilassung. Im August sehen wir uns auf dem Larzac wieder.

Unsere Solidarität - wir denken an Dich!

Berlin- Veranstaltung der Initiative für ein Berliner Sozialforum/ 1. Juli 2003

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